Um als Online-Händler erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass allen Mitarbeitern die notwendigen Daten zur Verfügung stehen und diese leicht zugänglich sind. Datensilos führen hier vielfach zu Problemen. Durch den Aufbruch dieser Silos kann der Erfolg deines E-Commerce gesteigert und insbesondere auch die Personalisierung optimiert werden. Was Datensilos sind und wie sie entstehen, erklären wir dir im folgenden Artikel. Außerdem zeigen wir dir die Probleme auf, die Datensilos generell und in Bezug auf Personalisierung mit sich bringen sowie Wege, diese Silos aufzubrechen.
Diese Inhalte erwarten dich in diesem Blogartikel:
Warum eine dezentrale Datenspeicherung problematisch für E-Commerce-Unternehmen ist
Datensilos und Personalisierung
Silos erkennen und aufbrechen
Identifiziere Datensilos in deinem E-Commerce
Brich Datensilos auf und nutze das Potenzial deiner Daten
Fazit: Datensilos aufbrechen für mehr Effizienz im E-Commerce
Die Definition von Datensilos
Der Begriff „Datensilo“ ist an das „Silo“, welches wir aus der Landwirtschaft kennen, angelehnt. Unterschiedliche Abteilungen innerhalb einer Organisation neigen dazu, ihre jeweiligen Daten und Informationen an verschiedenen Orten abzulegen. Eine Ansammlung von Daten, die innerhalb eines Unternehmens nicht für jeden problemlos zugänglich ist und an unterschiedlichen Orten aufbewahrt wird, bezeichnet man als Datensilo.
Die Entstehung von Datensilos
In nahezu jedem Unternehmen entstehen mit der Zeit Datensilos. Jede Abteilung eines Unternehmens sammelt eigene Daten und legt sie häufig an unterschiedlichen Orten ab. Dabei beachten sie meist nicht, dass die gewonnenen Daten auch für andere Abteilungen von großem Nutzen sein könnten. Die häufigsten Ursachen für die Informationssilos sind:
- Die Separation einzelner Bereiche innerhalb eines Unternehmens führt zu Datensilos. Das ist der Fall, wenn einzelne Abteilungen getrennt voneinander Daten sammeln, analysieren und an verschiedenen Orten ablegen. So hat beispielsweise die Marketingabteilung einen eigenen Ordner, in dem die Erkenntnisse und Daten aller Kampagnen abgelegt werden. Währenddessen führt auch der Vertrieb seinen eigenen Ablageort und befüllt ihn mit selbst gewonnenen Informationen. Haben die Mitarbeiter des Vertriebs nun keinen oder nur erschwert Zugriff auf die Ablage des Marketings, ist ein Datensilo entstanden. Somit können nicht alle Abteilungen das Potenzial der Daten nutzen.
- Durch den Zusammenschluss einzelner Unternehmen können Datensilos auftreten. Wird ein Unternehmen von einem anderen aufgekauft, so kommt es auch hier häufig zur dezentralen Datenverwaltung. Dies geschieht u. a. durch die Verwendung unterschiedlicher IT-Systeme.
- Auch eine mangelnde Kommunikation kann dazu führen, dass Daten nicht zentral für alle zugänglich abgelegt werden. Meist ist es einzelnen Abteilungen gar nicht bewusst, dass ihre Daten auch für Mitarbeiter in anderen Bereichen von großem Nutzen sein können. Daher halten sie es auch nicht für notwendig, ihre Informationen für alle auffindbar und zugänglich abzuspeichern.
- Datenspeicherung in Tools kann ebenfalls für Datensilos verantwortlich sein. Häufig kommt es vor, dass Mitarbeiter Daten lediglich in einzelnen Tools einsehen und dort abspeichern. Da die Daten nicht extra an einem zentralen Ort abgelegt werden, hat jeder, der keinen Zugriff auf das jeweilige Tool hat auch keine Möglichkeit, die Daten zu nutzen.
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Warum eine dezentrale Datenspeicherung problematisch für E-Commerce-Unternehmen ist
Datensilos, ob unbeabsichtigt oder bewusst geschaffen, stellen in vielen Bereichen Probleme für Online-Händler dar. Um alle Daten optimal nutzen zu können, solltest du sie beheben.
- Die Integrität der Daten ist im Falle von Datensilos nicht gewährleistet. Speicherst du die Daten an unterschiedlichen Orten oder in verschiedenen Systemen, kann das dazu führen, dass die Inhalte voneinander abweichen oder unvollständig sind. Das ist besonders problematisch hinsichtlich der Personalisierung in deinem Online Shop, denn dafür benötigst du möglichst umfassende Daten. Erfahre mehr darüber, wieso die Nutzung verschiedener Software Provider in Bezug auf Personalisierung im E-Commerce ein Problem darstellen kann.
- Daten doppelt oder dreifach abzuspeichern, bedeutet zugleich auch mehr administrativen Aufwand. Hinzu kommt, dass du bei einer dezentralen Ablage von Informationen meist mehr Ressourcen zur Datenspeicherung benötigst.
- Datensilos erschweren die Analyse von Daten. Da du für eine vollständige Analyse alle vorhandenen Daten zusammentragen musst, bedeutet das einen höheren Aufwand. Zusätzlich lauert hier die Gefahr, dass die Informationsgrundlagen zur Analyse nicht vollständig sind, wodurch falsche Beurteilungen und Auswertungen entstehen. In unserem Artikel verraten wir dir, wie du richtig mit Big Data im E-Commerce umgehst und zielgerichtete Analysen durchführst. Finde außerdem heraus, wie du Daten für den Erfolg deines E-Commerce nutzt.
Datensilos und Personalisierung
Wie bereits angedeutet, stellen Datensilos insbesondere auch in Bezug auf 1:1-Personalisierung im E-Commerce ein großes Problem dar. Denn eine ganzheitliche Personalisierung und damit eine 1:1-Kommunikation mit deinem Kunden kannst du nur erreichen, wenn jede Information der unterschiedlichen Touchpoints durchgängig genutzt wird. Aufgrund technischer aber auch organisatorischer Gründe, kommt es häufig vor, dass nur einzelne Touchpoints und nicht die gesamte Customer Journey personalisiert werden. Da je nach Unternehmensgröße einzelne Projektmanager oder ganze Abteilungen die Daten der einzelnen Touchpoints getrennt voneinander erfassen und verwalten, entstehen Silos. Werden die einzelnen Touchpoints schließlich auch getrennt voneinander personalisiert, kann nicht vollständig auf den Kunden eingegangen werden.
Beispiel: Ein Kunde ist auf der Suche nach einem T-Shirt. Hierfür nutzt er die Facettennavigation, wählt seine Größe aus und filtert nach seiner Lieblingsfarbe. Anschließend klickt er auf ein passendes Ergebnis. Werden auf der Produktdetailseite nun passende Alternativen vorgeschlagen, solltest du die über die Suche gewonnenen Informationen auch für die Empfehlungen berücksichtigen. Somit kannst du eine möglichst hohe Relevanz erzielen. Wissen die beiden Services (Suche und Empfehlungen) jedoch nicht voneinander, kann es zu Produktempfehlungen kommen, die zwar relevant erscheinen, aber nicht präzise genug sind, um letztendlich einen Kauf auszulösen. Außerdem kann es hier zu Enttäuschungsmomenten kommen, wenn beispielsweise T-Shirt-Alternativen vorgeschlagen werden, die dem Kunden zwar gefallen, jedoch gar nicht in seiner vorher gefilterten Größe verfügbar sind.
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Die Kommunikation zwischen den einzelnen Touchpoints und den verschiedenen Teams ist hier also ganz entscheidend. Die Basis für eine ganzheitliche Personalisierung stellt dabei die Wissensbasis dar. Hier werden alle Informationen über das Kundenverhalten gesammelt, um diese an allen Touchpoints innerhalb der Customer Journey nutzen zu können.
Silos erkennen und aufbrechen
Meist ist es einem Shopbetreiber gar nicht bewusst, dass in seiner Organisation Datensilos bestehen. Daher ist es umso wichtiger, diese zu erkennen und aufzubrechen.
Identifiziere Datensilos in deinem E-Commerce
Ob eine dezentrale Datenspeicherung in deinem Unternehmen stattfindet, erkennst du an folgenden Punkten:
- Deine Mitarbeiter benötigen viel Zeit, um Daten aus den unterschiedlichen Systemen zusammenzutragen, bis sie vollständig sind.
- Deine aus verschiedenen Systemen generierten Daten sind widersprüchlich und weichen voneinander ab.
- Analysen sind teilweise unvollständig aufgrund von fehlenden Daten.
- Es entsteht ein Mehraufwand, da einzelne Abteilungen gleiche Daten mehrfach sammeln und abspeichern.
Brich Datensilos auf und nutze das Potenzial deiner Daten
Eine zentrale Datenverwaltung bringt viele Vorteile mit sich, von denen dein E-Commerce profitieren kann. Hast du eine dezentrale Datenspeicherung in deinem Unternehmen festgestellt, solltest du sie auflösen.
- An erster Stelle steht das sogenannte Change Management. Es umfasst alle Maßnahmen, die du triffst, um Abteilungen und deren Prozesse innerhalb deines Unternehmens zu verändern. Häufig ist es eine Gewohnheit der Mitarbeiter, dass sie ihre Daten innerhalb ihrer eigenen Ordner ablegen. Umso wichtiger ist es, Maßnahmen zu ergreifen, um diese gefestigte Angewohnheit zu durchbrechen und eine zentrale Datenverwaltung zu integrieren.
- Im nächsten Schritt solltest du eine Strategie zur Zentralisierung der Daten entwickeln. Ein Data Warehouse bietet die Möglichkeit, alle Daten an einem Ort zusammenzuführen. Anfänglich kann es bei dieser Lösung zu einem erhöhten Aufwand kommen, da alle Daten einheitlich bereitgestellt werden müssen, um sie homogen in das Data Warehouse zu integrieren. Eine weitere Strategie zur Auflösung von Datensilos ist das Data Lake. Anders als beim Data Warehouse werden hier lediglich Rohdaten an einem zentralen Ort gespeichert. Mehr zum Thema Data Warehouse findest du beispielsweise in diesem Artikel von SAP. Wenn du erfahren möchtest, wie du Produktdaten mit einer PIM-Strategie effizient verwalten und Datensilos vermeiden kannst, lies den Artikel zu diesem Thema.
- Danach folgt die Datenintegration. D. h., dass du die vorhandenen Daten aus unterschiedlichen Quellen an einem zentralen Ort zusammenführst. Der Prozess der Datenintegration umfasst nicht nur das Sammeln, sondern auch das Bereinigen und Transformieren der Daten. Dadurch erfolgt eine einheitliche Übertragung in eine zentrale Datenbank. Nach der Datenintegration kann jeder Mitarbeiter die Daten nutzen und analysieren. Mit E-Commerce-Data-Science gewinnst du wertvolles Wissen aus deinen gesammelten Daten.
- Ermögliche den einfachen und schnellen Zugriff auf die Daten. Mit einem Self-Service Access kannst du Rechte für den Datenzugriff einrichten und so deinen Mitarbeitern den Zugang zu allen benötigten Daten gewähren.
Fazit: Datensilos aufbrechen für mehr Effizienz im E-Commerce
Datensilos schleichen sich schnell in einem Unternehmen ein. Insbesondere im Bereich der Personalisierung sind Online-Händler auf eine einheitliche Wissensbasis und die Kommunikation zwischen den einzelnen Touchpoints angewiesen. Denn aufgrund von Datensilos verspielst du sonst die Möglichkeit, vollumfänglich auf den Kunden und dessen Kaufintention einzugehen. Durch eine zentrale Datenverwaltung kannst du das gesamte Potenzial der Daten nutzen und damit den Erfolg deines Unternehmens steigern.
Quelle: ¹ SAP
Was ist ein Datensilo?
Ein Datensilo ist eine Ansammlung von Daten an unterschiedlichen Ablageorten und damit eingeschränktem Zugriff.
Wie entsteht ein Datensilo?
Häufige Ursachen der Entstehung von Datensilos sind:
• Abteilungen speichern Daten an unterschiedlichen Orten.
• Bei einer Zusammenführung mehrerer Unternehmen werden verschiedene Systeme genutzt.
• Mangelnde Kommunikation.
• Speicherung der Daten in externen Tools.
Warum sind Datensilos problematisch?
Aufgrund von Datensilos treten folgende Probleme auf:
• Falsche Beurteilung der Daten.
• Unvollständige Analysen.
• Unvollständige oder falsche Daten.
• Administrativer Mehraufwand.
• Höherer Ressourcenverbrauch zur Datenspeicherung.
• Keine vollumfängliche Personalisierung.
Wie erkenne ich Datensilos in meinem Unternehmen?
Datensilos erkennst du an folgenden Faktoren:
• Mitarbeiter benötigen viel Zeit, um Daten aus unterschiedlichen Systemen zusammenzutragen.
• Daten werden mehrfach gesammelt und abgespeichert.
• Daten sind unvollständig.
• Daten aus unterschiedlichen Systemen weichen voneinander ab.
Wie breche ich Datensilos auf?
Datensilos kannst du anhand dieser Maßnahmen aufbrechen:
• Verändere deine Prozesse und Gewohnheiten mithilfe von Change Management.
• Entwickle eine Strategie zur Zentralisierung deiner Daten.
• Führe anhand der Datenintegration alle Daten an einem zentralen Ort zusammen.
• Etabliere einen unterstützten Self-Service Access.
Erfahre mehr zur Aufbereitung des Produktkatalogs.