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Emotional Marketing nutzen | Talia Wolf

Talia Wolf verrät, wie emotionales Marketing deinen Experimentierprozess revolutionieren und die Conversions steigern kann.

Talia Wolf, Gründerin und CEO von Getuplift, verfolgt einen kundenorientierten Marketingansatz. Sie nutzt die Kraft emotionaler Marketingtechniken, um die Besucherzahlen zu steigern.

Ihr Interesse an Conversion-Rate-Optimierung (CRO) und Experimenten wurde durch ihre frühe Arbeit in einer Social-Media-Agentur geweckt. Später entwickelte sie sich zu einer Expertin auf diesem Gebiet, beriet viele Unternehmen zu diesem Thema und hielt Vorträge auf der Bühne bei Google, MozCon und Search Love.

Gastmoderator John Hughes, Head of Growth Marketing UK bei AB Tasty, sprach mit Talia über Emotional Marketing als Optimierungstool und wie Customer Research den Experimentierprozess erleichtern, die Fehlerquote senken und die Zustimmung der beteiligten Unternehmensakteure gewinnen kann.

Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse aus ihrem Gespräch.

Die emotionale Targeting-Methode basiert auf der Idee, dass jede einzelne Entscheidung, die wir im Leben treffen, von Emotionen gesteuert wird. So wird der Schwerpunkt deiner Online-Marketing-Inhalte von deinen Lösungen, Funktionen oder Preisen auf deine Kunden verlagert. Anstatt ein Ratespiel zu spielen und einfach Elemente auf einer Seite umzustellen, erfordert diese Technik ein tieferes Verständnis des menschlichen Verhaltens. Indem du die Absichten und Kaufmotive deiner Kunden ermittelst, kannst du ein optimiertes Erlebnis schaffen, das ihren Bedürfnissen entspricht und die Conversion Rate erhöht.

Die grundlegende Rolle von Emotionen bei unseren täglichen Entscheidungen kann, gestützt durch akademische Forschung, in deine Strategie integriert werden. Dadurch kannst du deine Kunden besser bedienen, indem du a) ihre größten Herausforderungen identifizierst und b) ermittelst, wie sie sich fühlen wollen, nachdem sie eine Lösung gefunden haben. Was ist ihr gewünschtes Ergebnis?

Vor diesem Hintergrund kannst du deine digitale Kommunikation mit hochgradig konvertierenden Texten und visuellen Elementen optimieren, die direkt auf die Bedürfnisse deiner Kunden eingehen. Indem du das Gespräch vom Produkt auf den Kunden verlagerst, eröffnen sich unglaubliche Möglichkeiten zur Skalierung und Vervielfachung der Conversions.


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Erstens sollte Experimentation durch Forschung gestützt werden. Von Kunden- und Besucherbefragungen bis hin zum Review Mining, Social Listening und der emotionalen Konkurrenzanalyse – Talia ermutigt zu umfassender Forschung, um die geeignetste Hypothese zu erstellen, auf der ein A/B-Test basieren kann.

Sobald du mehr über deine Kunden weißt, kannst du beispielsweise die Texte und Bilder auf deiner Produktseite überprüfen. Vielleicht stellst du anhand deiner Recherchen fest, dass deine Inhalte für deine Zielkunden nicht relevant sind. Du kannst dann eine Hypothese aufstellen, die auf den tatsächlichen Bedürfnissen und Interessen der Kunden basiert und durch überzeugenden Social Proof untermauert wird. Auf dieser Grundlage der neuen Informationen kannst du ein Briefing für deine Designer oder Texter verfassen.

Von dort aus kannst du dein Experiment in deine A/B-Testing-Plattform mit einer ausgewählten North Star Metric einbauen, sei es Checkouts, Anmeldungen oder Add-to-Carts, um deine Hypothese zu testen. Und obwohl wir wissen, dass neun von zehn A/B-Tests fehlschlagen, erleichtert Emotional Marketing den Prozess der Hypothesenbildung. Es erhöht die Chance, ein erfolgreiches Experiment zu erstellen, indem Variablen getestet werden, die sich tatsächlich auf die Customer Journey auswirken können.

Wie du die Beteiligten davon überzeugen kannst, deine Experimente zu unterstützen.

Zu viele Köche verderben den Brei. Das gilt auch, wenn es um CRO geht, vor allem in kleineren Organisationen, deren Gründer eine konkrete Vorstellung von ihren Kunden und ihrer Botschaft haben.

Talia erklärt, dass ein forschungsbasierter Ansatz für Experimente als Teil einer langsamen, stetigen und beweisgestützter Strategie, Sicherheit bieten kann. Diese personalisierte Methodik beinhaltet Gespräche mit deinen Kunden und Website-Besuchern sowie die Suche im Internet nach Diskussionen über deine spezifische Branche, anstatt einfach dem Beispiel der Konkurrenz zu folgen.

Es ist viel einfacher, einem Gründer oder CEO einen Test vorzuschlagen, wenn deine Hypothese durch Daten und Forschung gestützt wird. Talia empfiehlt jedoch, dem Drang zu widerstehen, alles auf einmal ändern zu wollen und lieber klein anzufangen. Teste das emotionale Marketing in deinen Anzeigen oder versende eine E-Mail-Sequenz, für die du nur einen Texter benötigst, und teile die Ergebnisse.


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Wenn du versuchst, Zustimmung zu erhalten, brauchst du eine starke Hypothese gepaart mit guter Forschung, um zu beweisen, dass sie sinnvoll ist. Wenn dies der Fall ist, kannst du die Kraft des emotionalen Marketings demonstrieren, indem du einige A/B-Tests durchführst: Einen, bei dem die Kontrollgröße der aktuelle lösungsorientierte Inhalt und die Variante eine kundenorientierte Alternative ist, und einen anderen, bei dem hervorgehoben wird, wie sich die Kunden jetzt fühlen und wie sie sich fühlen möchten. Zwei wichtige Varianten, die dir helfen, eine bessere Beziehung zu deinen Kunden aufzubauen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, in kleinen Schritten vorzugehen und deine Forschungsergebnisse kontinuierlich zu teilen und zu kommunizieren.

Was kannst du noch aus unserem Gespräch mit Talia Wolf lernen?

  • Warum B2B-Käufe emotionaler sind als B2C. (15:50)
  • Wie du in einem überfüllten Markt herausstichst, indem du deine Kunden kennst. (20:00)
  • Wie sich emotionales Marketing auf die gesamte Customer Journey auswirkt. (25:50)
  • Wie du eine Beziehung zu deinen Kunden aufbauen und die Conversion Rate verbessern kannst. (32:40)
Über Talia Wolf

Talia Wolf, Spezialistin für Conversion-Optimierung, ist Gründerin und CEO von Getuplift. Ein Unternehmen, das Optimierungsstrategien wie emotionales Targeting, überzeugendes Design und Verhaltensdaten einsetzt, um Unternehmen dabei zu helfen, mehr Umsatz, Leads, Engagement und Verkäufe zu erzielen.

Talia begann ihre Karriere in einer Social-Media-Agentur, wo sie das Konzept der Conversion-Optimierung kennenlernte. Anschließend wurde sie Marketing Director bei monday.com, bevor sie 2013 ihre erste Agentur für Conversion-Optimierung, Conversioner, gründete.

Heute unterrichtet Talia mit ihrer bewährten Strategie Unternehmen auf der ganzen Welt darin, ihre Online-Präsenz mit emotionalen Techniken zu optimieren.

Über den 1,000 Experiments Club

Der 1,000 Experiments Club ist ein von AB Tasty produzierter Podcast, der von Marylin Montoya, VP of Marketing bei AB Tasty, moderiert wird. Begleite Marylin und das Marketing-Team, wenn sie sich mit den erfahrensten Experten in der Welt des Experimentierens zusammensetzen, um ihre Erkenntnisse darüber zu enthüllen, was nötig ist, um erfolgreiche Experimente zu entwickeln und durchzuführen.

Kennst du diese Folge schon?

Wenn nicht, wirf doch gerne direkt einen Blick in unseren letzten Artikel zur Podcast-Episode mit Rand Fishkin, mit dem wir über die Culture of Experimentation gesprochen haben.

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Fehlgeschlagene A/B-Tests als Antrieb für Innovationen nutzen

„Misserfolg“ kann im Bereich Experimentieren fast wie ein Schimpfwort klingen. Ihr Team verbringt viel Zeit damit, über eine Hypothese nachzudenken, einen Test zu entwickeln, und wenn er schließlich durchgeführt wird … funktioniert er nicht. Bei negativen Ergebnissen aus A/B-Tests kann man zwar schon Mal den Mut verlieren, aber Sie haben auch wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die Ihnen helfen können, datengestützte, strategische Entscheidungen für Ihr nächstes Experiment zu treffen. Ihr „Misserfolg“ wird zu einer Lernchance.

Das Risiko negativer Ergebnisse in Kauf zu nehmen, ist notwendig, wenn eine Experimentierkultur aufgebaut werden soll. In der ersten Folge des Podcasts des 1.000 Experiments Club erklärte Ronny Kohavi (früher bei Airbnb, Microsoft und Amazon), dass Experimente einem Zeitpunkt entsprechen, in dem Sie „schnell scheitern und schnell umschwenken werden“. Wie er bei der Leitung von Experimentierteams für die größten Tech-Unternehmen gelernt hat, kann Ihre Idee scheitern. Aber Ihre nächste Idee könnte genau die Lösung sein, nach der Sie gesucht haben.

„Aus diesen Experimenten kann man eine Menge lernen: Hat es beim Segment, das Sie ansprechen wollen, sehr gut funktioniert, aber überhaupt nicht bei einem anderen? Wenn Sie wissen, was passiert ist und warum, können Sie zukünftige Strategien entwickeln und erfolgreich sein“, erklärt Ronny.

Um eine Experimentierkultur aufzubauen, müssen Sie die damit einhergehenden Misserfolge in Kauf nehmen. Wenn Sie negative Ergebnisse als Lernchancen betrachten, sorgen Sie in Ihrem Team für Vertrauen und regen das Team an, kreative Lösungen zu suchen, statt auf Nummer sicher zu gehen. Hier nur einige der Vorteile, die sich aus der Akzeptanz von „Misserfolgen“ beim Experimentieren ergeben:

 

  1. Regen Sie zur Neugierde an: Mit AB Tasty können Sie Ihre Ideen schnell und einfach testen. Sie können langwierige Implementierungen und komplexe Kodierungen umgehen. Jede Idee kann sofort erprobt werden. Und bei einem Misserfolg können Sie ohne Verzögerung die nächste Idee in Angriff nehmen , wodurch Sie wertvolle Zeit und Geld sparen.
  2. Beseitigen Sie Ihre Risiken ohne eine „blinde Einführung“: Wenn Sie auf einigen wenigen Seiten oder mit einer kleinen Zielgruppe Änderungen testen, können Sie Erkenntnisse in einer Umgebung gewinnen, in der Sie eine größere Kontrolle haben, bevor Sie größere Einführungen planen.
  3. Festigen Sie Ihre Hypothesen: Wenn Sie Angst vor Misserfolgen haben, können Sie leicht Opfer von Bestätigungsfehlern werden. Wenn Sie eine Hypothese A/B-testen und negative Ergebnisse erhalten, bestätigt das, dass Ihre Kontrolle immer noch der bestfunktionierende Performer ist. Und Sie haben Daten, die belegen, dass Sie sich in die richtige Richtung bewegen.
  4. Bestätigen Sie bestehende positive Ergebnisse: Mit Hilfe von Experimenten können Sie herausfinden, welche kleinen Änderungen eine große Wirkung bei Ihre Zielgruppe haben können. Durch den Vergleich negativer A/B-Test-Ergebnisse mit positiven Ergebnissen ähnlicher Experimente können Sie herausfinden, ob die positiven Kennzahlen dauerhaft Bestand haben oder ob ein isoliertes Ereignis die Ergebnisse verzerrt hat.

 

In einer kontrollierten, zeitlich begrenzten Umgebung können Sie mit Hilfe Ihres Experiments sehr schnell herausfinden, ob die von Ihnen vorgenommenen Änderungen Ihre Hypothese bekräftigen werden. Unabhängig davon, ob Ihr Experiment positiv oder negativ ausfällt, Sie werden wertvolle Erkenntnisse über Ihre Zielgruppe gewinnen. Solange Sie diese neuen Erkenntnisse nutzen, um neue Hypothesen aufzustellen, sind Ihre negativen Ergebnisse niemals ein „Misserfolg“. Das größte Risiko besteht vielmehr darin, einen Status Quo weiterhin nicht in Frage zu stellen.

„Ihre Fähigkeit, schnell zu iterieren, ist ein Unterscheidungsmerkmal“, erklärt Ronny. „Wenn Sie in der Lage sind, mehr Experimente durchzuführen und ein gewisser Prozentsatz davon erfolgreich ist, dann ist diese Fähigkeit, Ideen auszuprobieren, die Lösung“.

Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für A/B-Tests aus der Praxis und die wichtigsten Erkenntnisse, die sich aus jedem Experiment ergeben haben:

 

Gelernte Lektion: Durch Entfernen von CTAs „Zum Warenkorb hinzufügen“ wurde die Conversion Rate reduziert

In diesem Experiment testete unser Kunde aus der Kosmetikbranche die Entfernung der CTAs „Zum Warenkorb hinzufügen“ von seinen Produktseiten. Dahinter steckte die Idee, zu testen, ob die Nutzer mehr Interesse daran haben würden, sich zu den einzelnen Seiten durchzuklicken, was zu einer höheren Conversion Rate führen würde. Das Ergebnis? Obwohl 0,4 % mehr BesucherInnen auf „Zum Warenkorb hinzufügen“ klickten, ging die Conversion Rate um 2 % zurück. Für das Team lag daher der Beweis vor, dass die ursprüngliche Version der Website richtig funktionierte, sodass es seine Zeit und Mühe in andere Projekte investieren konnte.

Anwendungsfall Kunde der Kosmetikbranche Warenkorb-Button

 

 

Gelernte Lektion: Unübersichtliche Formularfelder führten zu weniger Leads

Ein Bankkunde wollte testen, ob eine Anpassung seines Standard-Antragsformulars den Übergang zu Schritt 2 beschleunigen und letztlich die Anzahl der Leads aus den eingereichten Formularen erhöhen würde. Der Test setzte den Fokus auf das obligatorische Feld für die Identifikationsnummer des Unternehmens. Es wurde ein Popup-Fenster hinzugefügt, das die Bedeutung des Feldes erklärte, in der Hoffnung, den Abbruch des Formulars zu verringern. Das Ergebnis? Die Zahl der Leads ging um 22 % zurück, und die Zahl der BesucherInnen, die mit Schritt 2 des Formulars fortfuhren, sank um 16 %. Das Team zog aus diesem Experiment die Schlussfolgerung, dass die BesucherInnen bei dem Versuch, zu helfen und dieses Feld zu erklären, mit Informationen überhäuft wurden. Gewinner dieses Experiments war die Original-Version. Und das Team konnte sich durch die Hardcodierung des neuen Formularfeldes enorme potenzielle Verluste ersparen.

Anwendungsfall Bankkunde Formular

 

Gelernte Lektion: Die Produktverfügbarkeit konnte Transaktionen nicht vorantreiben

Das Team dieses Kosmetikunternehmens entwickelte ein Experiment, um zu testen, ob die Anzeige einer Nachricht über die Produktverfügbarkeit auf der Warenkorbseite an das FOMO-Gefühl der Kunden appelliert und zu einem Anstieg der Konversionen führen würde. Die Ergebnisse waren jedoch nicht schlüssig. Die Conversion Rate stieg um 1 %, aber der Zugang zur Zahlung und der durchschnittliche Bestellwert sanken um 2 % bzw. 0,7 %. Das Team kam zu dem Schluss, dass es sich nicht lohnte, Zeit und Ressourcen zu investieren, um die Änderung auf der Website umzusetzen, wenn sich nicht der gewünschte Anstieg der wichtigsten Kennzahlen einstellte. Stattdessen nutzte das Team die Daten aus dem Experiment, um seine Roadmap für die Optimierung der Website voranzutreiben und andere Verbesserungsbereiche zu identifizieren.

Anwendungsfall Kunde der Kosmetikbranche Verfügbarkeit

 

 

 

Trotz der negativen Ergebnisse nutzten die Teams in allen drei Experimenten diese wertvollen Erkenntnisse, um ihre Strategie schnell neu anzupassen und andere Verbesserungsmöglichkeiten für ihre Website zu identifizieren. Indem das Team die negativen Ergebnisse der fehlgeschlagenen A/B-Tests in Lernmöglichkeiten umwandelte, wurde das Kundenerlebnis zum Motor für Innovationen und nicht zu ungetesteten Ideen eines Echoraums.

Jeff Copetas, VP of E-Commerce & Digital bei Avid, betont, wie wichtig es ist, zu verstehen, auf wen man hört, wenn man eine Roadmap für Experimente aufstellt. „[Bei Avid] mussten wir uns vom Mindset ‚Ich denke …‘ verabschieden und zu ‚Lasst uns testen und lernen‘ übergehen, indem wir die Krux mit den Meinungen aus unserem Entscheidungsprozess verbannten“, erinnert sich Jeff. „Sie können eine hübsche Website erstellen, aber wenn sie nicht gut funktioniert und Sie nicht lernen, was Konversionen antreibt, dann haben Sie eben nur eine hübsche Website, die nicht funktioniert.“

Durch Testen sammeln Sie Daten darüber, wie Ihre Kunden Ihre Website erleben, was immer wertvoller sein wird als den Status Quo nie zu testen. Sind Sie auf der Suche nach Inspiration für Ihr nächstes Experiment? Wir haben Einblicke von 50 vertrauenswürdigen Marken auf der ganzen Welt gesammelt, um zu verstehen, welche Tests sie durchgeführt, welche Lehren sie daraus gezogen haben und welche Erfolge sie hatten.