Was ist ein CTA?
Wir wissen alle, was ein Call-To-Action (kurz: CTA) ist. Wenn Sie diesen Artikel lesen, haben Sie vermutlich bereits einen angeklickt. Und während der tausend Male, die Sie bisher im Internet gesurft sind, waren vermutlich unzählige weitere Buttons und Handlungsaufforderungen dabei.
Haben Sie einen Xing, Facebook oder Dropbox-Account? Bei der Registrierung ist Ihnen auch ein CTA begegnet, der Sie zum Klicken, Lesen bzw. Anmelden bewegte. Diese Handlungen und noch viele mehr werden von einem effektiven CTA hervorgerufen.
Das Prinzip kennen wir. Nur wenige verstehen jedoch, wie die Psychologie hinter einem effektiven CTA genau funktioniert. Was macht einen CTA erfolgreich? Warum klicken User überhaupt? Wieso spielt das Wording eine bedeutende Rolle?
Warum das kaum einer so genau in Worte fassen kann, hat einen einfachen Grund:
Die Wirksamkeit eines Call To Actions beschränkt sich nicht auf einen einfachen Button, Banner oder ein belangloses Bild. Der gesamte Kontext einer Website und das Storytelling um einen CTA herum, machen eine guten Button erst zu dem, was er ist.
Denken wir darüber einmal kurz nach: Wie oft klicken wir auf ein Pop-Up Fenster einer uns unbekannten Marke auf einer uns unbekannten Seite? Nie? Ehrlich gesagt versucht doch jeder, gewöhnliche Pop-Ups so schnell wie möglich zu schließen.
Fest steht: Der Erfolg eines CTAs wird nicht durch die magische Kombination dreier Worte herbei beschworen. Im Gegenteil: Website-Besucher klicken auf einen CTA, wenn drei Elemente zusammen richtig eingesetzt werden:
- Was Ihre Besucher bereits über Ihre Marke wissen (Vergangenheit)
- Welchen Eindruck Besucher beim Browsen auf Ihrer Website haben (Gegenwart)
- Was Ihre Besucher durch den Klick auf den Button erwarten (Zukunft)
Auf der Website von Dropbox sieht das Ganze so aus:
- Ich weiß, dass viele User Dropbox nutzen und ich sehe gelegentlich Ihre Werbeanzeigen (Vergangenheit)
- Mir gefällt das reduzierte Design und ihr Leistungsversprechen: Ich speichere meine Daten in der Cloud, spare Speicherplatz auf meinen Geräten und zudem sind meine Daten sicher (Gegenwart)
- Wenn ich klicke, sehe ich, dass ein Dropbox-Account sogar kostenlos ist. Da melde ich mich an! (Zukunft)
Wie können Sie das selber umsetzen? Für Ihr Produkt. Für Ihre Kunden. Darum geht es genau jetzt:
So erstellen Sie einen effektiven Call To Action
Wie zu Beginn erläutert, ist ein CTA viel mehr als nur ein einfacher Button. Er sollte als Teil eines größeren Gesamteindruckes gesehen werden. Dieser Eindruck setzt sich aus einem starken Einstieg und einer gelungenen Unternehmenspräsentation zusammen, einer starken Vorstellung Ihres Produktes und einer abschließenden Handlungsempfehlung bzw. -aufforderung.
Dazu zählt:
• Nach dem Lesen eines Artikels nach einer E-Mail-Adresse zu fragen
• Eine Kontaktanfrage vorzuschlagen, nachdem ein User ein Video angesehen hat
• Den Kauf eines Produkts anzuraten, wenn jemand eine bestimmte Produktseite aufruft
• Einen Gratismonat auf einer bestimmten Seiten anzuwerben
Tatsächlich steht der Erfolg Ihres Call To Actions in direktem Zusammenhang mit der Stärke Ihres Verkaufs-Funnels: Woher kommen meine User? Wie kann ich mit ihnen interagieren? Welche Schritte sind nötig, damit sie schlussendlich meiner Handlungsaufforderung folgen?
Hier finden Sie einige Tipps, um die Conversion Rate Ihrer CTAs zu steigern:
- Visuelle Elemente. Ein ansprechendes Bild ist essentiell. Setzen Sie Bilder ein, die nicht zu verkaufslastig sind und vielmehr dem Image Ihrer Marke bzw. dem Gemüt Ihrer Firma entsprechen. Auch ein Videoformat kommt in Frage. Sie gelten in Sachen Click-Through-Rate als besonders erfolgreich.
- Wording. Halten Sie sich kurz – weniger als 5 Worte sind ideal. Ihr Leistungsversprechen muss kurz, knackig und überzeugend sein. Passen Sie den Wortlaut immer an die Zielgruppe an. Digital Natives, zum Beispiel, möchten anders angesprochen werden als andere Altersgruppen.
- Handlungsaufforderung. Setzen Sie gezielt Tätigkeitsverben ein, die eine gewisse Dringlichkeit erzeugen. Weisen Sie auf zeitliche Begrenzung hin und erhöhen Sie so den Druck auf Ihr Publikum.
- Platzierung. Ihren CTA sollten Sie dort setzen, wo er im Kontext am meisten Sinn macht. Ihn ganz oben auf einer Seite einzubauen, ist nicht immer ratsam. Der User muss zunächst Gelegenheit haben, Ihr Produkt kennenzulernen bzw. zu verstehen. Fragen Sie sich: Wann wäre ich persönlich bereit, das erste Mal eine Handlung durchzuführen?
- Farben. Um herauszustechen, sollte der CTA mit einer anderen Farbe versehen sein als der Rest der Seite. Er sollte design-technisch aber auch nicht in vollem Gegensatz stehen. Hier müssen Sie ein gutes Mittelmaß finden. Feedback dazu können Sie von Test-Usern sammeln. Alternativ findet sich im Netz auch viel Inspiration zu farblichen Zusammenspielen und Farbpaletten.
- Größe. Der CTA darf nicht übersehen werden, gestalten Sie ihn in groß genug! Aber auch hier gilt: Zu viel ist nicht unbedingt mehr. Der CTA darf das Browsen auf Ihrer Seite nicht umständlich machen oder von wichtigen Informationen oder Elementen ablenken.
- Verständlich. Ihr Leistungsversprechen sollte klar und deutlich übermittelt werden. Stellen Sie die Vorzüge deutlich heraus, die ein Klick auf den CTA für Ihre User hat.
5 CTA Beispiele, die wirklich funktonieren
Squarespace
Squarespace verkörpert mit seiner Website auf ein reduziertes Design. Das Erscheinungsbild der Marke ist minimalistisch und das Leistungsversprechen klar: Bauen Sie mit uns eine eigene wunderschöne Website. Auch gelungen: Der schwarze CTA-Button. Er passt zum allgemeinen Look der Seite, sticht aber hervor. Den gewissen Bonus liefert dann der Zusatz „Keine Kreditkarte erforderlich“ neben dem Button. Der User ist somit sofort abgesichert, dass er beim „Free Trial“ auch wirklich nichts zahlen muss.
Adexpresso
Auf der AdExpresso Website fallen mehrere Elemente auf. Zum einen ist das Leistungsversprechen deutlich: Facebook-Anzeigen optimieren ist so einfach und schnell erledigt wie ein Kaffee am Morgen.
Zum anderen suggeriert das Design der Seite das Look and Feel, das wir bereits von Facebook kennen. Das bestärkt den Eindruck, dass es sich hier um absolute Facebook-Experten handelt.
Und zuletzt der grüne CTA: Er hebt sich vom Rest der Seite ab und sticht klar hervor: Auch hier wird der Besucher abgesichert, dass „No Credit Card Required“ ist. Das Zusammenspiel verschiedener Faktoren macht hier den Effekt des CTAs aus.
Auf LinkedIn setzt man auf eine Ansicht mit einem integrierten Registierungsformular. Was hier besonders interessant ist, ist das Wording.
Die erste Aussage „Bringen Sie Ihre Karriere voran“ suggeriert auf den ersten Blick, dass die Nutzung der Dienstleistung den User erfolgreich macht. (= Wenn ich mich nicht bei Linkedin registriere, lasse ich eine große Chance für meine berufliche Karriere aus).
Der zweite Satz „Loslegen – es ist kostenlos“ impliziert bereits eine klare Handlungsaufforderung: Es ist kostenfrei, was habe ich zu verlieren? Das Formular an sich ist dazu bewusst kurz gehalten.
Unter dem Formular gibt es eine kleine Suchmaschine mit der Option „Einen Kollegen finden“ (Stichwort: Social Proof). Was hier vermittelt wird, ist nicht nur das Gefühl, Linkedin sei allgemein akzeptiert, sondern auch der Bonus, sich mit Bekannten aus dem Berufsalltag vernetzen zu können.
Kickstarter
Für die Crowdfunding Website Kickstarter sind soziale Netzwerke der wichtigste Channel für die Acquise neuer Unterstützer. In dieser Facebook-Anzeige hat Kickstarter in Sachen „Call To Action“ alles richtig gemacht:
Zunächst passt das Wording perfekt zur Aussage in der Beschreibung. „This is the most funded project on Kickstarter right now“ ist nichts anderes als die Antwort auf „No wonder everyone on Kickstarter loves this watch“ als CTA.
Außerdem ist das eingesetzte Bild des Produkts hochwertig und ansprechend. Sie sehen: Eine gelungene Handlungsaufforderung ist viel mehr als nur ein Button. Viele Elemente spielen hier eine Rolle und müssen aufeinander abgestimmt sein. Und das nicht nur auf einer Website, sondern auch an jeder anderen Stelle, an der Sie auf sich aufmerksam machen, hier zum Beispiel in Werbeanzeigen.
Udemy
Auf der Seite von Udemy werden Sie direkt mit der motivierenden Ansprache „Mit neuem Wissen durchstarten“ begrüßt. Auch der Rest der Seite fügt sich nahtlos in diesen Kontext ein.
Die Themensuchleiste darunter nutzt die Frage „Was möchtest du lernen?“ als Platzhalter und setzt erneut auf die direkte Ansprache und das Leistungsversprechen, den User nach vorne zu bringen.
Wer sich und seiner Seite ein klares Thema setzt und alle Elemente in ein gutes Zusammenspiel bringt, kann sich durchaus erlauben, auf zu direkte „Marktschreier-CTAs“ zu verzichten. Wie Sie sehen, verwendet Udemy einen ganz gewöhnlichen „Registrieren“-Button. Der wiederum hat seine Daseinsberechtigung vor allem durch den Countdown-Banner, den Udemy hier clever einsetzt: „Probleme? Es gibt für alles eine Lösung: Hol dir den passenden Online-Kurs!Millionen von Teilnehmern lernen schon auf Udemy. Hol dir jetzt deinen nächsten Kurs für nur 14,99 €!
Noch 6 Tage!“ Das erzeugt Dringlichkeit und bewegt den User dazu, sich einen Account zu erstellen. Die Conversion Rate steigt.
Call To Actions mit A/B Testing optimieren
Durch die CTA-Beispiele sollten Sie nun vor allem eins gelernt haben: Es gibt kein magisches Geheimrezept für den Erfolg eines Call To Actions. Der Erfolg begründet sich durch den gekonnten Einsatz mehrerer aufeinander abgestimmter Elemente der Seite.
Obwohl – vergessen Sie die Aussage „kein Geheimrezept“, denn es gibt eins:
Testen, testen und nochmal testen. In der digitalen Welt steckt nämlich hinter jeder erfolgreichen Kampagne, hinter jedem wirksamen CTA, hinter jeder Conversion einer Website ein A/B Test.
Alles zum Thema A/B Testing gibt’s in unserem A/B Testing Guide.
Das Grundprinzip besteht darin, verschiedene Kombinationen von einem CTA gegeneinander zu testen. So lange, bis Sie die Kombination gefunden haben, die die meisten Besucher in Kunden verwandelt.
Hier können Sie zum Beispiel sehen, wie unterschiedlich die Conversion Rates verschiedener Zusammensetzungen eines CTAs sein können:
Mit A/B Testing können Sie endlose CTA Ideen auf Herz und Nieren prüfen. Dazu steht Ihnen bereit:
• Farben
• Wording
• Platzierung
• Format
• Größe
• Uvm.
Also, mit welchem Ergebnis wird Ihr CTA glänzen?