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Usability-Tests von Apps – so geht‘s

Dies ist ein Gastbeitrag von Alex Birkett. Alex arbeitet an der Akquisition von Freemium-Benutzern bei HubSpot und verbringt seine Zeit damit, Daten zu analysieren, Experimente durchzuführen und regelmäßig auf seiner persönlichen Website zu schreiben.

 

Wussten Sie, dass wir mit dem Smartphone 90 % unserer Zeit einzig in Apps verbringen? Eine App für Ihr Unternehmen zu entwickeln, ist eine ausgezeichnete Lösung, wenn man Ihre Services sofort auf Smartphones finden soll.

Eine App ohne Pepp kann Ihrer Kundenbeziehung und Ihrem Markenimage jedoch schaden. Durch regelmäßige Usability-Tests Ihrer mobilen App können Sie erfahren, wie Sie dieses praktische Marketingtool verbessern können.

Lesen Sie weiter, um mehr darüber zu erfahren, wie Sie anspruchsvolle Usability-Tests für Ihre mobilen Apps durchführen können.

Zuverlässige Usability-Tests: Die Vorteile

Usability-Tests für Apps werden entwickelt, um Testnutzer zu beobachten, während sie diese App nutzen. Ziel des Tests ist, die Bedienerfreundlichkeit der App zu messen und zu erfahren, wie diese App die wichtigsten Marketingziele einer Marke besser unterstützen kann.

Usability-Tests stellen sicher, dass Ihre App Ihrem Unternehmen einen Mehrwert bietet und gleichzeitig die Erwartungen der Endnutzer erfüllt. Eine gute Nutzungsfähigkeit Ihrer App hilft Ihrem Unternehmen, die Kundenzufriedenheit zu steigern, die Zeiten für den Kundendienst zu reduzieren und für größeren Umsatz und Gewinn zu sorgen.

Sieben Schritte für einen effizienten Usability-Test

Legen Sie Ihre Ziele fest

An erster Stelle legen Sie für Ihren Usability-Test bestimmte Ziele fest. Beim Konzipieren Ihrer Ziele halten Sie an fünf Usability-Attributen fest:

 

 

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Quelle

Nachdem Sie die großen Ziele definiert haben, legen Sie die Besonderheiten dieser Ziele fest.

Ein Ziel könnte die Antwort auf die Frage sein, was genau Ihren Nutzern bei Ihrer App gefällt. Vielleicht die Bedienerfreundlichkeit oder die Farben, die Sie gewählt haben. Ein weiteres Ziel könnte auch sein, eine neue Funktion darauf zu prüfen, ob sie Nutzer helfen, eine bestimmte Aufgabe zu beenden, oder sie eher daran hindert.

Was auch immer Sie entscheiden, stellen Sie sicher, dass Sie sowohl ein paar Kernziele als auch einige flexible Ziele haben. Kernziele sollten Fragen sein, die Sie jedes Mal stellen, wenn Sie einen Usability-Test durchführen. Flexible Ziele hängen von neuen Updates oder Änderungen ab, die zuvor nicht existierten.

Entwerfen Sie die Aufgaben

Als nächstes müssen die Aufgaben entworfen werden, die Ihre Nutzer abarbeiten müssen. Hier gibt es einige wichtige Anleitungen, die beim Entwerfen von Usability-Aufgaben befolgt werden sollten.

Sollte Ihre mobile App noch in der Entwicklung sein, entwerfen Sie als Erstes die Elemente, die anstelle des Blindtexts wie „lorem ipsum“ erscheinen sollen. Dadurch erhalten Sie ein besseres Gespür dafür, wie Nutzer durch die Website navigieren und welche Informationen wichtig sind. Wenn sie überall nur Blindtext sehen, bekommen sie kein Gefühl dafür, wie sie die angezeigten Informationen einordnen können.

Vermeiden Sie Tipps in Ihren Anweisungen. Durch zusätzliche Hinweise und Ratschläge führen sie möglicherweise Aktionen durch, an die sie sonst nicht gedacht hätten.

Bevor Sie einen Test durchführen, stellen Sie sicher, dass Ihre Anweisungen klar und eindeutig sind. Wenn Sie in den Anweisungen Raum für Interpretationen lassen, entsteht womöglich der Eindruck, dass Ihre App nicht benutzerfreundlich ist.

Entscheiden Sie sich zwischen einem Labor und Remote Testing

Es gibt keine richtige Option beim Entscheiden zwischen einem Labor oder einem Remote-Test. Bei jeder Wahlmöglichkeit gibt es Pros und Kontras.

Sie brauchen für einen Test in einer Lab-Einrichtung kein wirkliches Labor. Gemeint ist hier nur, dass Sie den Test selbst in einem kontrollierten Umfeld durchführen.

In Lab-Einrichtungen haben Sie den Vorteil, weitere Feststellungen machen zu können. Selbst kleine Dinge wie Zögern oder hochgezogene Augenbrauen können eine Menge über die User Experience aussagen. Zudem haben Sie eine vollständige Kontrolle über die User Experience und die Testumgebung.

Ein Nachteil von Lab-Einrichtungen ist das Risiko, die Ergebnisse mit dem Framing-Effekt in gewisser Weise zu verfälschen. Wenn Sie unbeabsichtigt eine Suggestivfrage stellen oder zu viele Informationen geben, erhalten Sie im Endeffekt Ergebnisse, die Ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit der App widerspiegeln und nicht die des Nutzers.

Remote-Tests haben den Vorteil, dass Sie für die Nutzer weder Zeit noch Ort einplanen müssen. Die User führen den Test in ihrer Freizeit durch. Die Ergebnisse werden Ihnen zugesendet, wodurch Ihr Team Zeit spart. Und wie gesagt, Remote-Tests sind ein ausgezeichnetes Mittel, Framing-Effekte zu vermeiden.

Es gibt eine Reihe von Test-Tools für die mobile UX. Wählen Sie also eins, das die Messung Ihrer wichtigsten Ziele unterstützt.

Und jetzt zum Test!

Jetzt, wo alles vorbereitet ist, führen Sie Ihren Test durch. Sie können eine der Moderationsmethoden wählen.

Bei einer der Optionen bitten Sie Ihre Teilnehmer, ihre Gedanken laut auszusprechen, wenn sie die Aufgaben durcharbeiten. „Hoppla, das hatte ich nun aber nicht erwartet“  ist ein aufschlussreiches Feedback. Wenn Sie einen Remote Test durchführen, können Sie zusätzliche Informationen zu ihrem Denkmuster erhalten. Ein Nachteil ist, dass der User abgelenkt wird oder den Test langsamer durchführt, wenn er laut aussprechen soll, was er denkt.

Bei einem Lab-Test haben Sie den Vorteil, den User im Laufe des Tests persönlich Fragen stellen zu können. Wichtig ist aber, keine Fragen in einem voreingenommenen Ton oder mit einem suggerierenden Charakter zu stellen.

Sie können auch nachträglich moderieren. Bei dieser Art von Moderation bitten Sie den User, sich ein Video über sich selbst anzusehen und seine Aktionen zu erklären. Oder Sie bitten ihn, bestimmte Entscheidungen genau darzulegen.

Organisieren und analysieren Sie Ihre Daten

Jetzt haben Sie Ihre Usability-Daten gesammelt und können sie organisieren und analysieren. Aussagekräftige Schlussfolgerungen zu ziehen, ist wohl der wichtigste Schritt, um die Wirkung Ihres Tests zu verstärken.

Die beste Vorgehensweise ist, Test Sessions eine nach der anderen aufzuarbeiten. Schauen Sie sich das ganze Material an, das Sie über diesen User haben, einschließlich Notizen zu Aufzeichnungen, Texte und andere Informationen, die Sie eventuell haben.

Organisieren Sie Ihre Daten einfach und verständlich. Zu einigen Standardkategorien für Reportings können der Name des Nutzers oder seine ID-Nummer, der Titel der Aufgabe und angetroffene Probleme zählen. Sie können auch Probleme kategorisieren, um sie einfacher sortieren zu können – beispielsweise nach Unübersichtlichkeit, fehlerhaften Links oder Enttäuschung.

Unabhängig davon, wie Sie Ihre Recherche analysieren, vergessen Sie nicht, sowohl quantitative als auch qualitative Daten zu untersuchen. Quantitative Daten sind gut, um Ihrer App eine globale Scorecard zu geben und Ihrem Chef Übersichten zu bieten. Aber qualitative Daten sind wichtig, um sich an die Einzelheiten Ihrer Tests zu erinnern.

Identifizieren Sie positive Trends und Muster sowie Schwierigkeiten und Blockaden, mit denen Ihre User konfrontiert werden. Überprüfen Sie Ihre Daten auf verschiedene Kennzahlen, um festzustellen, ob bestimmte Muster nur bei bestimmten Geräten oder demografischen Daten Ihrer Zielgruppe auftreten.

Gewöhnen Sie sich an, einen standardisierten Report auszuarbeiten, um im Laufe der Zeit Veränderungen einfacher vergleichen zu können. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie und Ihr Team, verglichen zum letzten Usability Test, Fortschritte und Rückschläge einfach nachprüfen können.

Zeit zu handeln: Wie Sie Verbesserungen auf Grundlage Ihrer neuen Erkenntnisse umsetzen können

Usability-Tests mobiler Apps können einen erdrücken. Sie erhalten so viele Informationen auf einmal… als würde man aus einem Feuerwehrschlauch Wasser trinken. Um das Gefühl zu vermeiden, überwältigt zu werden, sollten Sie als Erstes bei den Rückmeldungen Prioritäten setzen.

Sehen Sie sich Ihre Daten an und legen Sie die Aspekte mit der höchsten Priorität fest. Sie können Prioritäten von 1 bis 10 oder mit Kategorien von geringfügig wichtig bis kritisch festlegen. Verteilen Sie diese Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit.

Notieren Sie sorgfältig, was Ihr Team erreicht hat und was noch bis zum nächsten Test abgeschlossen werden muss.

Was uns zum nächsten Schritt bringt …

Planen Sie Ihren nächsten Test

Für Vertriebsmitarbeiter heißt die Devise „ABC – Always Be Closing”, also immer eine Abschluss-Chance suchen. Bei den Entwicklern lautet das Motto: ABT – Always Be Testing, also immer testen.

Usability-Tests sollten regelmäßig und geplant durchgeführt werden. Diese Tests können als Orientierungshilfe für neue Design-Merkmale und für Updates zur Verbesserung von Funktionen dienen.

Mit Ihren neuen Erkenntnissen aus absolvierten Usability-Tests sollten Sie sicherstellen, dass große Probleme der Vergangenheit in der Zwischenzeit behoben wurden. Über  A/B-Tests können Sie Ihr neuestes Update Ihrer älteren Version testen.

Unabhängig davon, ob Ihre mobile App noch entwickelt wird oder Sie ein Update vornehmen, Sie sollten immer ein Auge auf die mobilen Apps Ihrer Mitbewerber haben. Sie können einen Schritt voraus sein und die Erwartungen Ihrer Branche an die Nutzungsfähigkeit erfüllen. Auch kann es zu Änderungen führen, die das Prinzip der Vertrautheit nutzen.

Feedback zur Usability Ihrer App kann manchmal schwer zu „verdauen“ sein. Aber eins sollten Sie nicht vergessen: Viele Rückmeldungen zu erhalten bedeutet, dass Ihr Usability-Test erfolgreich war und nicht, dass Ihre App ein Fehlschlag ist. Jeder Test bringt Sie ein Stückchen näher zu einer perfekten User Experience und zur Unterstützung größerer Unternehmensziele.

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