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Wirksames A/B Testing: So verfassen Sie eine solide Testing-Hypothese

Eine zuverlässige Testing-Hypothese bildet die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen A/B Test. Eine Hypothese sauber auszuformulieren, erhöht die Chance auf ein effizientes Testing-Ergebnis und somit auf eine erfolgreiche Conversion Rate Optimierung Ihrer Webseite. Worauf man bei der Formulierung einer soliden Hypothese achten sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.

Bestandsaufnahme und Analyse

Testing-Hypothesen erfolgen anhand der bereits gewonnen Daten in Ihrem Unternehmen. Es ist daher zunächst relevant, wie sich Besucher auf Ihrer Webseite verhalten und welche Daten Sie zur Ermittlung des Nutzerverhaltens heranziehen können. Analytics Tools, wie zum Beispiel das Session Recording, Heatmap Funktionen, Wettbewerbsanalysen, Kundenumfragen oder Callcenter-Befragungen können Ihnen dabei helfen, geeignete Datenquellen zu identifizieren und das Verhalten Ihrer Kunden zu untersuchen. Ziel einer solchen Analyse ist es, die Elemente Ihrer Webseite zu erkennen, an denen Optimierungsmaßnahmen nötig sind. Mit anderen Worten: Finden Sie heraus, an welcher Stelle Ihre Nutzer Probleme auf Ihrer Webseite haben, bei welchen Schritten Besucher abspringen oder wo User nicht ausreichend klicken.

Doch wie kann das Verhalten Ihrer Kunden beim Besuch Ihrer Webseite generell beeinflusst werden? Welche Faktoren sind aus Kundensicht relevant, um eine Conversion durchzuführen? Es existieren viele Modelle und Herangehensweisen, um Testing-Hypothesen aufzustellen. Eines der meist verwendeten Modelle ist das LIFT Modell:

Das Modell basiert auf dem Leistungsversprechen Ihres Unternehmens: Welchen Mehrwert bietet Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung für Kunden? AB Tasty benutzt die LIFT Methode, um Conversion-Hindernisse seiner Kunden zu identifizieren, damit verbundene Herausforderungen (quantitativ/qualitativ) zu analysieren und so entsprechende Ziele zu definieren. Mithilfe dieser Methode kann das Nutzerverhalten auf Ihrer Seite besser bewertet und relevante Conversion Faktoren identifiziert werden. So lassen sich passende Testideen bestimmen und solide Hypothesen aufstellen. Hier die Bestandteile im Detail:

  • Relevanz: Entspricht die Seite den Erwartungen Ihrer Besucher? Findet der Nutzer, was er sucht?
  • Klarheit: Wie einfach ist es für Ihre Besucher, Ihr Leistungsversprechen und die erwartete Handlung (durch CTAs) zu verstehen?
  • Dringlichkeit: Gibt es Indikatoren, dass die gewünschte Handlung jetzt durchgeführt werden soll?
  • Ablenkung: Welche Elemente könnten Ihren Besucher von der primären Handlung ablenken?
  • Unsicherheit: Welche Bedenken, Ängste oder Zweifel könnte der Besucher haben, eine Handlung auszuführen?

Testkriterien aufstellen

Ein fester Kriterienkatalog wird den Formulierungsprozess Ihrer Hypothese beschleunigen. Stellen Sie also für Ihren Test relevante Kriterien zusammen. Neben individuellen Merkmalen, gibt es allgemein sechs Standardkriterien, wie eine Testing-Hypothese sein sollte: zum Einen überprüfbar, falsifizierbar, zielgerichtet, klar und präzise. Zum Anderen sollte die Hypothese nur einen Schwerpunkt setzen und als klare Behauptung verfasst werden.

Legen Sie als nächstes Ihre KPIs fest. Neben den bereits genannten Kriterien, ist die Definition Ihrer Leistungskennzahlen unerlässlich, um festgelegte Ziele messbar und damit kontrollierbar zu machen. Welcher KPI ist für Ihren Test relevant? Richten Sie Ihre KPIs nach dem Leistungsversprechen Ihres Unternehmens aus. Beispielsweise muss der gewählte KPI nicht direkt mit der Kaufrate verbunden sein, sondern zunächst mit der Anmelderate eines Newsletters oder Services. Bedenken Sie: Fehlerhaft gewählte KPIs können zu ungewollten Ergebnissen führen.

Testziele definieren

Konkretisieren Sie Ihre Ziele: Welches Element Ihrer Webseite muss verändert, hinzugefügt oder weggelassen werden, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen? Eine klare Abgrenzung und eine genaue Fokussierung ersparen Ihnen nicht nur Zeit, sondern definieren auch, welche Aussage am Ende zum Ergebnis geführt hat. Die Veränderung zu vieler Elemente kann die Gesamtaussage Ihres Tests verfälschen. Bestimmen Sie nur ein Element, das möglichst großen Einfluss auf das Besucherverhalten hat, um die Messbarkeit zu erhöhen und klare Testresultate zu erzielen.

Testing-Hypothese formulieren

Ihre ausformulierte Testing-Hypothese sollte die folgenden drei Fragen beantworten:

1. Welches Problem wurde identifiziert und welche Ursachen werden vermutet?
2. Wie sieht eine geplante Lösung aus?
3. Welches Ergebnis wird erwartet (in unmittelbarer Verbindung zu den KPIs)?

Ein Beispiel könnte folgendermaßen aussehen:

Situation: Vorab-Analysen zeigen eine hohe Absprungsrate bei dem Registrierungsformular in einem Online-Shop.
Vermutung: Die Länge des Formulars ist der Auslöser für die hohe Abbruchrate.
Ziel: Die Abbruchrate soll gesenkt werden.
Fundierte Hypothese: Wenn optionale Felder (wie z. B. Telefonnummer, Adresse etc.) weggelassen werden, dann wird die Anzahl der erfolgreichen Registrierungen verbessert, weil das Ausfüllen nun komfortabler und schneller ist.

Das Wichtigste in Kürze

Um eine zuverlässige Testing-Hypothese aufzustellen, ist es zunächst wichtig, die richtigen Daten zum Testen heranzuziehen. Mit entsprechenden Analytics Tools lassen sich diese schnell ermitteln. Wählen Sie als nächstes ein Optimierungsmodell, wie die LIFT Methode, und definieren Sie einen Kriterienkatalog zur Analyse relevanter Conversion Faktoren. Konkretisieren Sie Ihre Ziele im Anschluss und bestimmen Sie, welche Elemente verändert, hinzugefügt oder weggelassen werden sollen, um das gewünschte Resultat zu erzielen. Am Ende erfolgt die Ausformulierung Ihrer Testing-Hypothese. Als Faustregel gilt: Wenn Element X verändert wird, dann passiert Y, aus dem Grund Z (weil).

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UX Optimierung: Bessere User Experience = Bessere Conversion Rate?

Bessere User Experience = Bessere Conversion Rate?

Teil 1

User Experience und CRO:
Zusammenbringen, was zusammengehört

Mittlerweile ist es unmöglich, über Webseitenperformance zu sprechen, ohne die Begriffe „Conversion Rate Optimierung (kurz: CRO)“ und „User Experience (kurz: UX)“ zu verwenden. Obwohl beide Begriffe häufig verwendet werden, auf vergleichbaren Analysemethoden aufbauen und zu ähnlichen Ergebnissen kommen, sind CRO und UX letztendlich nicht dasselbe.

Schauen wir uns dazu die Definition im Lexikon an:

  • Unter dem Begriff Conversion Rate Optimierung (CRO) werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die die Wertschöpfung von Internetportalen, meist Onlineshops, erhöhen. Conversion Optimierung steigert dadurch den Ertrag und den ROI.

Quelle

Mit CRO finden Sie heraus, an was Ihre Kunden interessiert sind und wie Sie ihnen genau das bieten. — @qualaroo

  • Die User Experience (abgekürzt UX) bezeichnet das Nutzungserlebnis eines bestimmten Produkts. Sie spiegelt Erfahrungen sowie auch Empfindungen und Gefühle einer Person während der Benutzung eines Produktes wider.

Quelle

Die theoretische Begriffserklärung liegt nun vor. Doch wie setzt man beide Phänomene effektiv und Gewinn bringend zusammen ein?

Warum ist die User Experience für Conversions so wichtig?

Das Ziel der UX ist, das Design einer Webseite klarer, übersichtlicher, einheitlicher und somit nutzerfreundlicher zu gestalten. In anderen Worten: Die Navigation auf einer Webseite sollte einfach und so angenehm wie möglich gemacht werden.

Obwohl der Begriff User Experience oftmals im Internetumfeld genutzt wird, kann dieser genauso auf alltägliche Erfahrungen in der realen Welt übertragen werden.

Hatten Sie schon einmal ein richtig gutes Einkaufserlebnis? Vielleicht gab es ein Produkt, das sich auf Anhieb kinderleicht bedienen ließ? War es ein besonders guter Kundenservice, der Sie betreut hat? Gab es vielleicht eine Webseite, auf der Sie sofort fanden, wonach Sie gesucht haben? Wie sieht es mit negativen Erfahrungen aus, die Sie frustriert, ungeduldig oder unzufrieden gemacht haben? Vielleicht ein Restaurant, bei dem Sie viel zu lange auf Ihr Essen gewartet haben? Eine Firma, die auf Ihre Anfrage oder Beschwerde nicht persönlich, sondern mit einer automatischen E-Mail reagiert hat?

All diese Erfahrungen lassen sich unter dem Begriff User Experience zusammenfassen: UX ist somit die Erfahrung, die ein User beim Umgang mit einer Webseite, einer Dienstleitung oder Ähnlichem sammelt.

Jetzt, wo deutlich geworden ist, was eine User Experience ausmacht, können wir uns damit auseinandersetzen, wie Sie die UX optimieren und Ihre Conversion Rate verbessern!

Ein User Interface ist wie ein Witz. Muss man ihn erklären, ist er nicht gut. – @MartinLeblanc

Die Kernaussage dieses Kommentars ist: Wenn Sie Ihre Webseite dem Besucher zunächst erläutern müssen und er die Navigation nicht von alleine erfasst, ist die Webseite nicht gut.

Ein Besucher, der ein Interface nicht versteht, wird Ihre Seite vor dem Kauf verlassen und kein Interesse haben, zurückzukehren. Warum auch? Ein Kunde, der von Ihrer Seite enttäuscht ist, ist ein verlorener Kunde.

User Experience + Conversion Optimierung: Wie funktioniert das zusammen am Besten?

Damit die Kombination beider Disziplinen funktioniert, müssen Sie zunächst alle Hindernisse bei der Conversion auf Ihrer Seite identifizieren. Unterziehen Sie Ihrer Webseite einem Test (A/B-Test oder Multivariater Test etc.) und optimieren Sie stetig. Stoppen Sie erst, wenn die Performance Ihrer Seite zu jedem Zeitpunkt einwandfrei ist. Ihre Testkampagnen sollten stets eine UX Optimierung im Fokus haben. Mit dem folgenden Praxisbeispiel lässt sich dies verdeutlichen:

Bei unserem Kunden MAIF, einem der führenden Versicherungsanbieter auf dem französischen Markt, war jede Aktion auf der Webseite, vom Ankommen auf der Seite bis hin zur Registrierung, in Mikro-Konversionen gegliedert. Neben anderen möglichen Conversion-Zielen, lag der Fokus des Unternehmens aber hauptsächlich auf dem Aufruf des Tarifrechners für Hausratsversicherungen durch die Besucher. Dieser Tarifrechner-Service war das Aushängeschild der Versicherung, der eine große Menge an Traffic generierte, jedoch zusätzlich optimiert werden sollte.

Wie unsere Experten feststellten, war das Formular „Kostenvoranschlag anfordern“ erst über den Button „Online registrieren“ erreichbar. Daraus wurde die Hypothese abgeleitet, dass die Wortwahl hier nicht klar auf einen Kostenvoranschlag, der sich eigentlich dahinter verbirgt, hindeutet und deshalb nicht von Kunden verstanden wird. Das Ergebnis: Sie klicken nicht. Der „Online registrieren“- CTA wurde somit in „Kostenvoranschlag anfordern“ umformuliert. Als unmittelbares Ergebnis konnte MAIF die Klickrate des CTAs um 89% steigern.

Optimierung User Experience und CRO

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine wirksame Seite, ob Web oder mobile, die richtige Kombination aus Conversion Rate Optimierung und einer sauberen User Experience ist. Beide Ansätze führen zum selben Endergebnis, sind zusammen aber unschlagbar.

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