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Was ist Hyper-Personalisierung?

Kennen Sie die Frustration, irrelevante Werbungen zu erhalten? Wir auch.  Tatsächlich empfinden 75 % der Online Shopper nach eigenen Aussagen dasselbe. Websites mit irrelevantem Inhalt schrecken Besucher ganz besonders ab. Heute erwarten Kunden mehr als aktuelle Werbeanzeigen: Im Grunde genommen wollen sie personalisierte Kundenerlebnisse, ob online oder im stationären Handel. Ein Weg, diese individuellen Erlebnisse zu bedienen, ist die Strategie der Hyper-Personalisierung.

Definieren wir also Hyper-Personalisierung

Hyper-Personalisierung, auch als One-to-One-Marketing bezeichnet, ist eine Form der traditionellen Personalisierung. Mit Echtzeitdaten und künstlicher Intelligenz (KI) werden Ihren Kunden durch Hyper-Personalisierung speziell kuratierte Inhalte, Produkte und Services oftmals automatisch angezeigt und sind sogar bis in kleinste Detail perfekt durchdacht.

Das letztendliche Ziel ist, Besucher einer Website als einzigartige Individuen zu behandeln, mit jeweils maßgeschneiderten und kontextuellen Nachrichten. Die Produkte eines Unternehmens und Endkunden in vollem Umfang zu kennen und die richtigen Daten, Technologien und Ressourcen für die Implementierung zu haben, sind für die Ausarbeitung eines speziell angelegten Plans von maßgeblicher Bedeutung.

Vorteile der Hyper-Personalisierung

Hyper-Personalisierung hat viele Vorteile. Zunächst werden Hindernisse im Sales Funnel beseitigt, die das Shopping-Erlebnis von Kunden kompliziert machen können, wodurch sie sich nicht weiter bemühen, wirklich das zu erhalten, was sie eigentlich möchten.

Dann verhindert Hyper-Personalisierung, dass Kunden von einer großen Auswahl überwältigt werden. 39 % der Kunden entscheiden sich für den Kauf bei Mitbewerbern, wenn sie die Qual der Wahl unter den Produkten haben. Hyper-Personalisierung kann überladene Angebote verhindern, wenn nur Artikel angezeigt werden, die durch Produktempfehlungsalgorithmen für den Kunden von Interesse sind.

Auch kann Hyper-Personalisierung für Ihre Marke erfolgreich sein, um die Aufmerksamkeit des Kunden schnell zu erwecken und zu fesseln, indem die Sie die Pain Points Ihrer Kunden erkennen und ihnen mit Ihren besten Lösungen Zeit ersparen.

Diese Vorteile werden von vielen verschiedenen Typen der Personalisierung geboten – aber die Hyper-Personalisierung soll noch tiefer und spezieller ins Detail gehen, in einem Ausmaß, das in der Regel nur bei einer erweiterten Automatisierung und mit erforderlichen Daten und Kundenkenntnissen besteht.

Der Wert von Kontext

Kontext verleiht fein abgestimmten, hyper-personalisierten Customer Experiences einen Sinn. Sie können das eine nicht ohne das andere haben. Ein maßgeschneiderter Plan kann kontextuelle Daten wie zum Beispiel der verwendete Gerätetyp interpretieren. Aber der Standort des Geräts, die Zeiten, in denen es besonders aktiv ist, und sogar der Job des Kunden sind Beispiele für einen Kontext, der für einen erfolgreichen Plan notwendig ist. Zusätzlich können Echtzeitinformationen wie Eckpreise und frühere Interaktionen mit Ihrer Marke Erlebnisse mit Hyper-Personalisierungen sogar noch steigern.

Traditionelle Personalisierung im Vergleich zur Hyper-Personalisierung

Mit traditionellen Personalisierungen wird der Fokus oft auf personenbezogene und auf Transaktionsdaten wie den Namen des Kunden, das Unternehmen und die Kaufhistorie gelegt. Ein typisches Beispiel einer konventionellen Personalisierung ist der Vorname in der Betreffzeile von E-Mails oder Newslettern.

Hyper-Personalisierungen interpretieren die Absichten von Kunden mehr im Detail, mit Methoden wie KI, maschinellem Lernen und IoT-fähigen Geräten. Mit diesen Tools können Unternehmen Usern genau zutreffende Anregungen unterbreiten. Senden Sie beispielsweise nur Push-Nachrichten, wenn die User ihr Telefon oder die App Ihres Unternehmens aktiv nutzen.

Früher konnte eine Marke für Sommerkleidung werben und User ansprechen, die in der letzten Saison ähnliche Produkte gekauft haben. Sie können diese traditionelle Personalisierungsmethode aber noch einen Schritt weiter führen und für dieselben Artikel mit Anzeigen basierend auf Standort, Uhrzeit, Datum und Zahlungsmethode des Kaufs werben.

Hyper-personalisiertes Framework erstellen

Um ein nützliches Framework zu erstellen, kann man einen analyseorientierten Ansatz für die Datenkartierung zusätzlich zu den traditionellen Methoden implementieren, die Taktiken auf Daten basieren.

Die Erstellung einer Struktur, die kontinuierlich außergewöhnliche Customer Experiences anbietet, besteht oft aus vier Schritten:

  1. Datensammlung
  2. Kundensegmentierung
  3. Gezielte Journeys und Messung
  4. Analysen

Ihre Zielgruppe zu kennen, ist beim Erstellen eines hyperpersonalisierten Frameworks das Allerwichtigste. Es geht darum, wie Ihr Unternehmen in Erfahrung bringt, wer seine primären Kunden sind, abgesehen davon, dass es jeden einzelnen individuell verstehen muss.

Ihre Zielgruppe zu kennen bedeutet, Zugang zu relevanten Daten zu haben, was besonders für Unternehmen von Vorteil ist, die auf eine breite Zielgruppe ausgerichtet sind, weil diese Kenntnis den Bedarf jeder Gruppe einengen kann.

Beim zweiten Schritt im Framework-Prozess, d. h. bei der Kundensegmentierung, geht es darum, wie Ihr Unternehmen Daten und Kenntnisse über seine Zielgruppe nutzt, um den Personalisierungsprozess zu skalieren. Mit der Segmentierung einer breiten Zielgruppe in kleinere Untergruppen nach bestimmten Kriterien wie Ausgaben, Standort, Demographie, Zufriedenheit und vorherige Interaktionen kann Ihr Unternehmen nun relevante und abgestimmte Mitteilungen an jede Gruppe senden, wodurch das Customer Engagement und die Markentreue ansteigen.

Nachdem die Kunden segmentiert und ihre Bedürfnisse identifiziert sind, können Sie Journeys zielgerichtet entwickeln, was dem Kommunikationsaspekt des Frameworks entspricht. Timing und Mittel sind wichtige Bestandteile in der Ansprache Ihrer Zielgruppe. Beides kann die Wahrscheinlichkeit der Customer Conversion drastisch verbessern.

Sobald Ihr Unternehmen eine gezielte Kampagne durchführt, wird im letzten Schritt der Erfolg anhand von Messungen und Analysen beurteilt. Finden Sie heraus, auf welche Kennzahlen in der Kampagne die Kunden gut reagiert haben, und in welchem Zusammenhang sie mit dem Umsatz Ihres Unternehmens stehen. Wenn Sie diese genaueren Details untersuchen und in den künftigen Kampagnen übernehmen, erhalten Sie nachhaltige Ergebnisse.

In-Store vs. Online Personalisierung

Die Hyper-Personalisierung ist nicht nur für e-Commerce Stores angebracht, sondern auch in der realen Welt. Die richtigen Kundeninteraktionen können viel bewirken, um Leads zu konvertieren, auch ohne moderne Technologie.

  • Kunden im richtigen Moment ansprechen, d. h. den Moment erkennen, in dem der Kunde im Entscheidungsprozess mit sich ringt.
  • Kontinuierlich alternative Lösungen für ein Problem anbieten, wodurch die Besucher im Store gehalten werden.
  • Erfolgreiches Up-Selling von Produkten oder Services, wenn sie für den Käufer relevant sind.
  • Kunden das beste Angebot unterbreiten, mit Price Matching oder zusätzlichen kostenlosen Services (z. B. Installation).

Personalisierung mit einer präsenten Person kann eine Herausforderung sein, aber wenn sie in der richtigen Reihenfolge zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, kann sie Kunden eine Menge positiver Erlebnisse bieten.

Marken, die sich Hyper-Personalisierung zunutze machen

Große Namen wie Amazon, Spotify und Starbucks nutzen nun AI und maschinelles Lernen, um die Vielzahl von Faktoren zu untersuchen, die Einfluss auf ihre Recommendation Engines nehmen. Prädiktive Personalisierung ist ein Tool, das diese und andere Unternehmen verwenden, um CX individuell zu gestalten, trotz ihrer großer Zielgruppen.

Amazon

Der Online-Riese hat die „Kunst der Suggestion“ perfektioniert: 35 % der Conversions stammen aus seiner Recommendation Engine. Aber Amazon macht bei seinen Empfehlungen noch längst nicht Schluss an der Suchleiste oder auf seiner Website, sondern nutzt auf exzellente Weise auch seinen E-Mail-Kanal.

Wenn zum Beispiel jemand ein Paar Sandalen sucht, sendet Amazon eine E-Mail mit vorgeschlagenen Artikeln passend zu diesem Schuh.

Amazon Email Recommended
Quelle

 

Diese Technik geht über den traditionellen Weg mit dem Nutzernamen in der Betreffzeile der E-Mail hinaus. Amazon sammelt Daten, um hyper-personalisierte Nachrichten für seine Kunden zu generieren: vollständiger Name, Suchanfrage, durchschnittlich verbrachte Zeit bei der Suche, bevorzugte Marken, andere Browsinggewohnheiten und vieles mehr.

Vor diesen neuen Technologien war die effektive Nutzung dieser Daten mit deutlich mehr Arbeit verbunden. Aber Algorithmen wie das Item-to-Item Collaborative Filtering von Amazon machen den Prozess effizienter, mit vorgeschlagenen Artikeln, die sich auf vier Datenpunkte stützen:

  • Verkaufshistorie
  • Artikel im Warenkorb
  • Bewertete und gelikte Artikel
  • Dinge, die andere Kunden gelikt und gekauft haben

Spotify

Spotify ist eine der führenden Musik-Streaming-Apps mit einer ganzen Bandbreite an Playlists, die auf die Lieblingssongs der einzelnen Nutzer zugeschnitten ist. Nach Analyse und Abgleich der persönlichen Auswahl von Musikstücken mit anderen Nutzern, die denselben Song aufgerufen haben, stellt Spotify höchst personalisierte Playlists für alle seine Nutzer zusammen.

Discover Weekly
Quelle

 

Aber individuell zugeschnittene Playlists sind nicht die einzige Methode, die der Streamingdienst verwendet. Das Feature Live Concert sendet Nutzern E-Mails, in denen die Nutzer über Events ihrer Lieblingskünstler informiert werden und auch die Möglichkeit haben, Tickets zu kaufen.

Spotify
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Starbucks

Die meisten Menschen ignorieren In-App- und Push-Benachrichtigungen. Aber Starbucks hat einen Weg gefunden, sie zu seinem Vorteil zu nutzen. Durch KI und Tools für die Datensammlung in Echtzeit kann der Kaffee-Riese für Angebote werben, die für seine Kunden relevant sind. Darüber hinaus geht die Starbucks App in Sachen CX noch einen Schritt weiter: mit einem individuellen Interface für die einzelnen Nutzer.

Starbucks-Star-Dash
Quelle

 

Mit der Integration der hyper-personalisierten Kommunikation in nahezu jede Interaktion zwischen Kunden und dem Unternehmen, ist es dem Unternehmen mit seiner App gelungen, eines der umfangreichsten Treueprogramme zu entwickeln, die es auf dem Markt gibt. Zusätzlich zu Sonderangeboten empfiehlt die App auch Lebensmittel, Getränke und Spiele über E-Mail und mobile Geräte.

Zusammenfassung

Da Kunden im Rahmen der Interaktion mit Unternehmen nach wie vor mehr personalisierte Erlebnisse suchen, wird die Personalisierung, in welcher Form auch immer noch wichtiger für Ihr Unternehmen. Eine effektive Personalisierungsstrategie kann der Schlüssel für den Aufbau von Vertrauen und Treue des Kunden sein, was direkt zu einem größeren Umsatzanstieg führt.

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Alles, was Sie über das Geschäftsmodell Freemium wissen müssen

“Freemium is like a Samurai’s word: unless you’re a master at using it, you can cut your arm off.” – Rob Walling

So schrecklich sich das anhört … Aber wenn Sie erfahren möchten, was Sie machen müssen, damit ein Freemium-Geschäftsmodell bei Ihnen funktioniert, sind Sie hier richtig.

Definition eines Freemium-Geschäftsmodells

Ein Freemium-Geschäftsmodell ist bei SaaS-Unternehmen eine besonders beliebte Strategie der Kundenakquise. Denken Sie an Dropbox, Spotify, Venngage, Trello, MailChimp, Buffer, Grammarly usw. Ohne einen Cent auszugeben, können Abonnenten die Basisfunktionen des Produkts ausprobieren und testen.

Grundsätzlich helfen Freemium-Angebote Unternehmen nicht nur, ihre Reichweite zu erhöhen und ihre Beliebtheit zu steigern (Netzwerkeffekt), sondern sorgen auch für Conversion-Möglichkeiten. Wie? Durch Aktivierung der kognitiven Verzerrungen.

Angenommen, Sie sind ein konstant wachsender Kleinunternehmer, der ein Freemium-Angebot für Produkt X abonniert hat. Aufgrund des begrenzten kostenlosen Angebots stimmen Sie einem Upgrade zu. Aber dahinter steckt mehr als man auf dem ersten Blick meinen mag. Sie zahlen bereitwillig, weil Sie aufgrund des Besitztumseffekts (auch Endowment-Effekt genannt) jegliche Einbußen vermeiden und das ihnen mittlerweile vertraute Produkt besitzen möchten.

Das heißt aber noch lange nicht, dass jedes Unternehmen potenzielle Kunden in zahlende Kunden verwandelt. Einige inhärente Anforderungen bestehen schon. Dazu später mehr. Lassen Sie uns zunächst auf die Grundlagen eingehen.

Unterschiede zwischen Freemium und kostenloser Testversion

Im Gegensatz zum Freemium-Geschäftsmodell bieten kostenlose Testversionen potenziellen Kunden einen vollständigen oder teilweisen Zugang zum Produkt – kostenlos, aber auf eine begrenzte Zeit.

Dahinter steckt der Gedanke, dass User Ihr Produkt vollständig ausprobieren sollen und jegliche Zweifel innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens ausgeräumt werden. Ein klassisches Beispiel ist Netflix.

Wann soll man sich für das Freemium-Geschäftsmodell entscheiden?

Freemium mag zwar für Ihr Produkt eine gute Strategie sein, aber nur unter folgenden Bedingungen:

#1 Sie haben ein problemlösendes Produkt mit einem großen Markt

Phil Libin, CEO von Evernote sagte einmal: „1 Million Menschen zum Zahlen eines Produkts zu bewegen ist am einfachsten, wenn es bereits von 1 Milliarde Menschen genutzt wird.“

Logisch. Um viral angenommen zu werden, sollte das Produkt ein großes Marktpotenzial haben und Probleme der Freemium-Nutzer lösen. Beides zusammen generiert eine positive Mundpropaganda, die in treue Kunden und verbesserte Conversion Rates mündet.

#2 Ihr Produkt ist benutzerfreundlich

Je einfacher die Nutzer mit dem Produkt zurechtkommen, desto weniger müssen Sie sich um etwas kümmern. Darüber hinaus sollten die Nutzer verstehen, was sie kostenlos erhalten und welche Vorteile ihnen ein Upgrade bietet. Im Prinzip heißt das also, dass Sie mehr Zeit und Ressourcen für andere wichtige Aspekte Ihres Unternehmens haben.

#3 Ihr Produkt ist nicht überteuert

Verbraucher sind preissensibel. Um sie zu einem Upgrade von einem Freemium zu einem zahlungspflichtigen Angebot zu bringen, muss Ihr Produkt in einem erschwinglichen Preisrahmen liegen, der die Gebühren und den gebotenen Wert rechtfertigt. Gleichzeitig sollte es Sie nicht viel kosten, eine große, nicht zahlende User Base zu unterstützen.

Welche Conversion Rate sollten Sie sich als Ziel setzen?

Freemium Conversion Rates sind im Allgemeinen niedrig und schwanken zwischen 2 und 5%. Was aber nicht heißen soll, dass alles unter dieser Rate schlecht ist. Eigentlich sind Sie besser gestellt, wenn Sie sich Monat für Monat verbessern.

Problematisch wird es, wenn Ihre Conversion Rates zu niedrig oder zu hoch sind. Hier die Gründe, weshalb:

Eine niedrige Conversion Rate bedeutet, Sie bieten zu viele Funktionen kostenlos an und geben potenziellen Kunden keinen Anlass, sich zu zahlenden Kunden zu verwandeln. Hohe Conversion Rates hingegen bedeuten, dass Ihr Freemium-Angebot nicht besonders verlockend ist und somit eine künftige Kundenakquise gefährdet. Im Idealfall sollte die Rate also weder zu niedrig noch zu hoch sein.

Wie können Sie Ihre Freemium Conversion Rate steigern?

Sie sind jetzt überzeugt, dass das Freemium-Geschäftsmodell für Ihr Unternehmen richtig ist? Gut. Damit es funktioniert, müssen Sie allerdings verstehen, dass es nicht von alleine funktioniert. Einfach ausgedrückt: Freemium-Abonnenten lassen sich nicht wie von Zauberhand in zahlende User verwandeln. Ja, leider. Jemand musste Ihren Traum platzen lassen.

Entwerfen Sie also einen soliden Plan, um potenzielle Kunden zu überzeugen, damit sie ihre Geldbörse öffnen und Sie zudem mit fester Überzeugung unterstützen.

Lassen Sie uns sehen, wie Sie sich besser positionieren und Conversions von Freemium-Angeboten maximieren können.

#1 Überprüfen Sie die Begrenzungen Ihres Freemium-Angebots

Damit Nutzer Ihr Produkt vollständig ausprobieren und einen Eindruck von den exklusiven Features Ihres Premium-Angebots erhalten können, verabschieden Sie sich von eingeschränkt nutzbaren Features. Begrenzen Sie stattdessen die Anzahl der Nutzer oder die Nutzung selbst.

Bei Slack zum Beispiel wird die Anzahl der Nutzer, Nachrichten und App-Installationen begrenzt. Und bei Dropbox erhalten User nur ein bestimmtes Speicherkontingent, bevor Sie zur Zahlung eines Upgrades aufgefordert werden.

Slack freemium - limitations on usage and features
Slack ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man zu zahlungspflichtigen Angeboten verleiten kann.

#2 Senden Sie unaufdringliche Reminder

Bombardieren Sie Freemium-User nicht mit aufdringlichen E-Mails und Popups in Apps, um für Upgrades zu werben. Diese „Geldangelegenheit“ kann warten, vor allem, wenn User das Produkt erst seit Kurzem nutzen.

Ganz im Gegenteil! Schlagen Sie den subtilen und nicht aggressiven Weg ein. Binden Sie Ihre Upgrade Message clever in das Produkt ein. Sicher, es kann etwas länger dauern, bis sich User wirklich für ein Upgrade entscheiden, aber Ihre geschickten Hinweise werden nicht unbeachtet bleiben.

Auch Spotify geht so vor und bietet Freemium-Nutzern die Möglichkeit, nur 6 Songs pro Stunde zu überspringen. Beim siebten Mal werden die User „angestupst“, das Tempo zu drosseln oder das Premium-Angebot zu wählen.

Spotify Freemium
Die Meldung von Spotify ist einfach, hat es aber in sich.

#3 Führen Sie eine ausgiebige Kundenforschung durch

Produkte werden benutzerorientiert entwickelt. Sich die Frage zu stellen und zu verstehen, wer Ihr Kunde ist und was er will, ist die einzige Möglichkeit, auf Ihr Produkt aufmerksam zu machen. Also als ersten Schritt führen Sie eine gründliche Kundenforschung durch. Denken Sie an Kundeninterviews, Umfragen per E-Mail, Analysen, Social Listening, Diskussionsforen, Heatmap Tools und vieles mehr.

Richten Sie sich am Ende an Ihre Erkenntnisse, um Ihr Produkt so zu entwickeln und/oder zu verbessern, dass es sofort die Probleme der User löst. User werden sich nicht nur stärker mit Ihrem Produkt befassen, sondern auch einen umfassenden Einblick bieten, wie Sie auch weiterhin innovativ und aktuell bleiben und Ihren Nutzen beweisen können.

Wenn zum Beispiel die Nachfrage nach bestimmten Features konsequent ansteigt, testen Sie diese Features, um statistisch bestimmen zu können, welche unter ihnen ein Maximum an Conversions bewirkt haben.

#4 Personalisieren Sie die Customer Journey von Freemium-Usern

Wenn Freemium-User ihren eigenen Geräten überlassen werden, lernen Sie nicht viel über die Produktmerkmale. Um dieses Problem zu lösen, schneiden Sie Ihre potenzielle Customer Journey auf den Kunden zu, da jeder einzelne einen anderen Conversion-Pfad nimmt und seine eigenen Gründe hat, weshalb er sich anmeldet.

Wenden Sie sich an die User schon frühzeitig und oft über eine Marketing Automation Plattform, damit sie lernen, wie ihnen das Produkt im Berufsleben einen Mehrwert bietet. Und wenn sie eine Aufgabe abschließen, senden Sie ihnen aufmunternde E-Mails und greifen Sie zu Cross-Promotions für andere Features, mit denen sie ihre Arbeit schneller erledigen können.

Sie können auch die Journey inaktiver Nutzer personalisieren und verhindern, dass sie sich abwenden. Verfolgen Sie ihre vorherigen Aktivitäten und bringen Sie sie dazu, wieder aktiv zu werden.

Bevor Sie es wissen, haben Sie ihnen geholfen, ein Muskelgedächtnis aufzubauen, eine neue Angewohnheit, Ihr Produkt zu nutzen. Angenommen, Ihr Prospect erstellt ein Quiz mit Ihrem Produkt. Gratulieren Sie ihm und bringen Sie ihn dazu, andere Möglichkeiten zu erforschen, wie z. B. eine Umfrage erstellen.

#5 Sorgen Sie für einen Inhalt mit dem Produkt und/oder dem Feature im Fokus

Machen Sie autodidaktisches Lernen einfach. Produzieren Sie eine Fülle von Inhalten, u. a. Blogbeiträge, Videos, Tutorials und FAQs. Ihr Bemühen, Ihre potenziellen Kunden aufzuklären, wird bei auf Anklang stoßen und sie schnell dazu bewegen, Ihr Produkt anzunehmen.

Abgesehen davon und wie bereits erwähnt: Je mehr sich Prospects daran gewöhnen, Ihr Produkt zu nutzen, desto stärker der Endowment-Effekt und umso größer die Möglichkeit für Sie, sie als zahlende Kunden zu gewinnen.

Freemium Buffer email updates to engage users
Buffer sendet Produkt-Updates per E-Mail, um User zu erreichen und sie auf den Weg zur Feature Discovery zu bringen, also neue Funktionen zu entdecken.

#6 Gefühl von Dringlichkeit erzeugen

Dringlichkeit löst das so genannte FOMO (Fear-of-Missing-Out) aus, d. h. die Angst, etwas zu verpassen, die somit zu einer wirksamen Conversion-Taktik wird.

Eine der Möglichkeiten, das Gefühl von Dringlichkeit hervorzurufen, ist besonders treuen Usern einen attraktiven, zeitlich begrenzten Preisnachlass für Upgrades anzubieten. Betonen Sie, was sie verpassen werden, wenn sie sich nicht für ein Premium-Angebot entscheiden. Was funktionieren müsste, weil sie sich mit dem Produkt auskennen und das Produkt auch weiterhin nutzen möchten.

Grammarly freemium plan - create urgency with discounts (1)

#7 Sorgen Sie für eine reibungslose Zahlung

Ein Selbstläufer. Beseitigen Sie alle potenziellen Hürden auf der Zahlungsseite und machen Sie es Ihren Kunden einfacher, das Produkt sofort zu nutzen. So können Sie für eine ausgezeichnete Customer Experience (mit hoffentlich weiteren Empfehlungen) sorgen, Zahlungsabbrüche reduzieren und den Umsatz steigern.

Was Sie unternehmen können:

  • Füllen Sie Formulare automatisch mit den Daten aus, die in Ihrer Datenbank bereits gespeichert sind.
  • Schlagen Sie ihre Begeisterung nicht mit versteckten Kosten nieder.
  • Bieten Sie mehrere/bevorzugte Zahlungsoptionen an.
  • Fassen Sie zusammen, was im zahlungspflichtigen Abo enthalten ist.
  • Weisen Sie darauf hin, wann eine Verlängerung fällig wird.
Dropbox freemium strategy - easy transition to paid plan
Die einfache Zahlungsseite von Dropbox.

 

Wenn Sie jedoch trotz allem bemerken, dass User wiederholt zögern, sich anzumelden, dann diskutieren Sie mit ihnen, um herauszufinden, weshalb sie sich so zurückhaltend zeigen. Sie werden über die möglicherweise „enttarnten“ Kundeninformationen selbst überrascht sein.

Zusammenfassung

Hoffentlich konnte diese Anleitung Ihren Einstieg in das Freemium-Geschäftsmodell erleichtern.

Zusammenfassend und bevor Sie Ihr SaaS-Produkt als Freemium-Angebot verpacken, sollten Sie sicherstellen, dass die Nachfrage hoch und das Produkt bedienerfreundlich ist, und Ihr Budget sowie das Ihrer Kunden nicht strapaziert wird. Darüber hinaus sollten Sie die bewährten Praktiken anwenden, die in diesem Beitrag erwähnt werden, um ein nachhaltiges Unternehmen zu führen.