Was ist Fake Door Testing?

Fake Door Testing oder Fake Door Tests ist eine Methode, mit der man das Interesse an einem Produkt oder einem neuen Feature messen kann, ohne diese tatsächlich zu programmieren.

Stattdessen wird der visuelle Aspekt der Funktion erstellt und den Kunden präsentiert, obwohl die Funktion selbst nicht aktiv ist. Somit verkörpert Fake Door Testing die Idee von „Fake it till you make it“.

Der Zweck von Fake Door Testing, auch bekannt als Trap Door Testing oder Painted Door Testing, besteht darin, Ideen zu validieren und zu sehen, ob sie bei den Kunden Anklang finden. Erst dann startet man den Prozess des Programmierens und Implementierens.

So kann man herausfinden, ob eine Marktnachfrage für eine solche Funktion oder ein solches Produkt besteht, bevor man investiert und diese Funktionen oder Produkte liefert.

Woher kommt der Name ‚Fake Door‘?

Typischerweise wird beim Fake Door Testing dem Nutzer eine Funktion angezeigt, die nicht existiert. Nachdem der Nutzer eine Aktion ausgeführt hat, beispielsweise durch Klicken auf einen CTA (Call to Action) auf deiner Website, wird ihm auf der Seite, zu der die Fake Door führt, mitgeteilt, dass die Funktion noch nicht verfügbar ist.

Daher stammt der Name ‚Fake Door‘. Die Idee ist lediglich, eine Schätzung darüber zu erhalten, wie viele Menschen auf den Call to Action klicken, um das Interesse zu beurteilen.

Wie werden diese Tests implementiert?

Fake Door Tests laden Nutzer zur Anwendung einer Funktion oder eines Produkts ein, das eigentlich nicht existiert.

Dies kann von CTAs über Pop-ups bis hin zu In-App-Benachrichtigungen reichen.

Wie bereits erwähnt, erhält der Nutzer, nachdem er auf die Einladung geklickt hat, eine Nachricht oder landet auf einer Seite, die ihm mitteilt, dass das Produkt noch nicht existiert. Dann kann er aufgefordert werden, seine E-Mail-Adresse anzugeben, um benachrichtigt zu werden, wenn das Produkt oder die Funktion verfügbar ist.

Die aus Fake Door Testing gesammelten Daten, wie beispielsweise die Klickrate, helfen dir zu entscheiden, welche Produkte oder Features funktionieren (und welche nicht). Dazu sollte eine Methode zur Messung und Implementierung von Tracking enthalten sein.

Dies passiert zum Beispiel indem die Anzahl der Personen, die auf den Button geklickt haben, durch die Gesamtzahl aller Personen geteilt wird, die den Button gesehen haben. Kurz gesagt, du kannst messen, wie viele Personen auf einen Button geklickt haben, wie viele deine Website besuchen wollten, um sich zu registrieren, usw.

Alternativ kannst du eine Fake-Anzeige entwerfen und sie auf sozialen Medien wie X oder Facebook platzieren; diese Kanäle geben dir wiederum Metriken darüber, wie deine Anzeigen abschneiden. Dort kannst du auch die Anzahl der Personen verfolgen, die deine Seite durch Klicken auf die Anzeige besucht haben.

Wo Fake Door Testing schiefgehen kann

Im schlimmsten Fall könnten Fake Door Tests dazu führen, dass Verbraucher das Vertrauen in deine Marke verlieren und möglicherweise den Ruf deiner Marke schädigen, da du Kunden unter falschen Vorwänden anlockst, ihnen also ein Produkt anbietest, das noch gar nicht existiert.

Da Nutzer etwas erwarten, wenn sie die Aktion ausführen, könnten sie das Gefühl haben, betrogen oder belogen worden zu sein. Um solche Enttäuschungen zu vermeiden, musst du deine Nutzer sorgfältig auswählen. Mit anderen Worten, du kannst den Fake Door Test bei Beta-Testern durchführen, d. h. dem Segment deiner Nutzer, das am meisten an deiner neuen Veröffentlichung interessiert wäre.

Dies wird dir auch helfen, nützliches und relevantes Feedback von dem Segment deiner Nutzer zu sammeln, das am wichtigsten ist. Zusätzlich ermöglicht es dir, enge Beziehungen zu diesen Early Adopters aufzubauen, sodass du, sobald das Testen abgeschlossen ist und du bereit bist, die Funktion freizugeben, eine Gruppe von Benutzern hast, von denen du weißt, dass sie daran interessiert sind.

Vorteile von Fake Door Testing

Trotz möglicher Bedenken hinsichtlich Fake Door Tests bieten sie auch eine Reihe von Vorteilen. Vielleicht der offensichtlichste Vorteil von Fake Door Tests ist die Möglichkeit, Feedback darüber zu sammeln, wie deine Nutzer auf das neue Angebot reagieren, sodass du ein Produkt oder eine Idee validieren und das Terrain erkunden kannst – noch bevor du mit dem Entwicklungsprozess beginnst.

Hier liegt auch der Unterschied zu A/B-Tests, bei denen die Funktion tatsächlich gebaut werden muss. Denn diese Tests erfodern das Sammeln von Live-Daten von Personen, die die neue Funktionalität nutzen. Wenn du keine bestimmte Benutzergruppe anvisierst, kannst du auch feststellen, welche Art von Publikum am meisten an der spezifischen Funktion interessiert wäre, die du entwickeln möchtest. So kannst du Zeit und Ressourcen für die Entwicklung von Produkten und Features ansetzen, die deine Nutzer tatsächlich wollen.

Du gewinnst wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse deiner Zielgruppe, ohne zu viel Zeit zu investieren oder Ressourcen zu verschwenden. Wenn du in deinem Fake Door Test E-Mail-Adressen sammelst, hast du eine Möglichkeit, mit diesen potenziellen Kunden zu kommunizieren, wenn die Zeit für die tatsächliche Veröffentlichung gekommen ist.

Fake Door Tests sind auch nützlich, um neue Preismodelle zu testen, beispielsweise Abonnements für verschiedene Zahlungspläne zu präsentieren, um zu sehen, wie die Leute reagieren und ob sie interessiert sind zu zahlen und auf welchen Preisplan sie am positivsten reagieren.

Letztlich bietet Fake Door Testing eine risikoarme Methode, um deine Produkte zu veröffentlichen, ohne sie tatsächlich schon anzubieten. Das Risiko, ein Produkt auf den Markt zu bringen, Zeit zu investieren und dann festzustellen, dass nicht genug Nachfrage besteht, wird minimiert.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fake Door Testing eine gute Möglichkeit ist, festzustellen, ob tatsächlich eine Nachfrage nach deinem Produkt oder deiner Funktion besteht. Es liefert dir wertvolle Einblicke in deine Nutzer und deren Vorlieben.

Gleichzeitig gehst du aber besonnen vor, um nicht aktuelle und/oder potenzielle Kunden zu verlieren. Bei der Interpretation der Ergebnisse darfst du nicht voreilig vorgehen, damit du nicht gute Ideen verwirfst, nur weil sie nicht angemessen getestet wurden. Das Wichtigste bei einem Fake Door Test ist, es richtig und in Maßen zu tun.

Wenn Nutzer durch ein Fake Door treten, sollte die Antwort darauf gut formuliert sein, sodass beim Nutzer keine Frustration entsteht. Am besten du entschuldigst dich für das fehlende Produkt, das dem Nutzer versprochen wurde.

Lass den Nutzer wissen, dass du ihn informieren wirst, wenn/sofern es tatsächlich entwickelt wird, indem du ihm die Möglichkeit gibst, sich auf eine Warteliste zu setzen.

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