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Net Promoter Score (NPS): Ihr ultimativer Guide mit Antworten auf Was, Wie und Warum?

In einer Welt, in der KundInnen zunehmend versuchen, sich in eine Marke einzukaufen, anstatt nur von einer Marke zu kaufen, ist es entscheidend, dass Unternehmen Experiences schaffen, die KundInnen zu treuen Fans machen und sie sie nicht einfach als Geschäftsvorgänge betrachten.

KundInnenzufriedenheit allein reicht nicht mehr aus, um sich in der heutigen Wirtschaft zu behaupten. Heutzutage muss eine unerschütterliche KundInnenloyalität durch Authentizität und Transparenz gewonnen und gleichzeitig sollten Angebote und Aktionen mit einer Mission abgestimmt werden, die KundInnen anspricht.

Mit der Messung des Net Promoter Scores (NPS) gewinnen Unternehmen einzigartige Erkenntnisse darüber, wie VerbraucherInnen ihre Customer Journey auf unterschiedlichste Weise wahrnehmen. Unternehmen, die mit dem NPS KundInnenfeedback analysieren und Verbesserungspotenziale identifizieren, haben den Schlüssel zur Optimierung eines schnellen und effizienten Wachstums in der Hand.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Messung des NPS für die nachhaltige Skalierung eines Unternehmens unentbehrlich ist, wie NPS-Feedback erfasst und berechnet wird und welche Best Practices für den Anstieg der Rücklaufquoten und erfolgreiche NPS-Kampagnen in Frage kommen.

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Was ist der NPS?

Beginnen wir mit einer kleinen Geschichte. Der Net Promoter Score wurde Anfang der 2000er Jahre von Fred Reichheld offiziell eingeführt und geprägt. Seitdem hat er sich gleichermaßen zu einer äußerst wertvollen Methodik für traditionelle Unternehmen und den Online-Handel entwickelt. Der Nutzen lässt sich durch die Verwendung von Daten erklären, um die KundInnentreue und ihren Einfluss auf die Performance des Unternehmens effizient zu berechnen – ein Faktor, der sich in der Vergangenheit nur schwer in großem Umfang messen ließ.

Skala NPS Berechnung

(Quelle)

 

Bei diesem System wird den KundInnen in etwa folgende Frage gestellt: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie unsere Marke/Produkt/Dienstleistung FreundInnen oder KollegInnen empfehlen? Die Antworten werden auf einer Skala von 0 bis 10 gemessen, von „absolut unwahrscheinlich“ bis „höchstwahrscheinlich“. Je nach Antwort werden die Befragten in eine der drei Kategorien eingeteilt.

  • Promoter (Score 9-10): Treue KundInnen, die immer wieder bei Ihrer Marke kaufen und sie im Freundes- und Familienkreis und/oder unter KollegInnen aktiv weiterempfehlen.
  • Passives (Score 7-8): KundInnen, die zufrieden sind oder normale Erfahrungen mit Ihrer Marke gemacht haben, sich aber auch leicht von Angeboten der Mitbewerber überzeugen lassen.
  • Detractors (Score 0-6): Unzufriedene KundInnen, die Ihrer Marke durch öffentliche Reklamationen und negative Mundpropaganda schaden können.

 

Um den endgültigen Net Promoter Score zu berechnen, ziehen Sie den Prozentsatz der Promoter vom Prozentsatz der Detractors ab. Die Kennzahl kann zwischen einem Tiefstwert von -100 und einem Höchstwert von 100 liegen. Der letzte Wert würde gelten, wenn jeder oder jede KundIn ein Promoter wäre.

Für viele E-Commerce-Unternehmen sind eine hohe KundInnenbindung, Weiterempfehlungen und positive Bewertungen entscheidende Erfolgsfaktoren. Der NPS hilft diesen Unternehmen, das allgemeine Verhalten der KäuferInnen zu verstehen und herauszufinden, welche KundInnenprofile sich potenziell für die Marke begeistern können, so dass Marketingspezialisten ihre Strategie anpassen können, um Passives in Promoters zu verwandeln.

Kurz gesagt: NPS-Umfragen sind eine einfache und leistungsstarke Methode für Unternehmen, mit der berechnet wird, wie sich das Customer Experience Management auf ihre Gesamtleistung und ihr Wachstum auswirkt.

 

Wie Sie NPS-Feedback erfassen können

Allgemein verbreitete Methoden zur Erfassung von NPS-Feedback sind E-Mails, SMS, Website-Pop-ups oder Chatboxen. Unabhängig davon, welche Methode verwendet wird, gibt es eine Reihe allgemeiner Schritte für eine erfolgreiche NPS-Kampagne:

  1. Legen Sie vor einer NPS-Umfrage klare Ziele fest. Sparen Sie Zeit und steigern Sie die Relevanz, indem Sie vor Beginn der Umfrage genau festlegen, welche Art von Feedback Sie erhalten möchten.
  2. Segmentieren Sie die Adressaten in KundInnenverhaltensprofilen. Gehen Sie mit Ihren Umfragen ins Detail und passen Sie die Fragen an die Zielgruppen anhand ihrer einzigartigen Geschichte und ihrer Interaktionen mit Ihrer Marke an.
  3. Halten Sie Ihre Umfragen kurz, prägnant und zeitgerecht. Statt jedes Jahr oder alle drei Monate nach umfangreichem Feedback zu fragen, erhöhen Sie die Rücklaufquote, wenn Sie schnelle und einfache Umfragen an KundInnen senden, kurz nachdem sie mit Ihrer Marke in Kontakt getreten sind.
  4. Verwenden Sie ein Automatisierungstool, um die Zustellung von Umfragen zu optimieren. Ob über eine Plattform für E-Mail-Marketing oder durch die Integration von Website-Widgets – mit Automatisierungstools für das Design und den Versand Ihrer NPS-Umfragen können Sie den gesamten Feedback-Prozess optimieren und gleichzeitig menschliche Fehler reduzieren.

 

Wenn Sie eine NPS-Umfrage direkt in die Customer Journey auf Ihrer Website integrieren, werden die Rücklaufquote und die Relevanz des Feedbacks erhöht. Um eine NPS-Umfrage wie diese zu implementieren, können Sie einen intuitiven visuellen Editor wie AB Tasty mit NPS-Widget-Funktionen verwenden. Probieren Sie es aus!

Mit dem visuellen Editor von AB Tasty können MarketingexpertInnen egal welchen Levels:

  • visuelle und interaktive Elemente auf der Website ändern, ohne dass ein manuelles Coding notwendig ist
  • eine Action Tracking-Funktion einrichten, um die Performance der von Ihnen erstellten Variationen direkt zu messen
  • das NPS-Widget verwenden, um den Inhalt und die Wirkung von Umfragen auf einer oder mehreren Seiten der Website anzupassen
  • das Entwicklungspotenzial der KundInnentreue verfolgen und im NPS Report mit der Performance Ihrer Mitbewerber vergleichen

 

Im Folgenden finden Sie zwei Case Studies von Kunden, die das AB Tasty NPS-Widget bei sehr erfolgreichen Kampagnen eingesetzt haben, um KundInnenfeedback zu sammeln und wertvolle Erkenntnisse für eine bessere Customer Experience zu gewinnen.

 

Wie Sie NPS-Feedback berechnen können

Was macht einen guten NPS-Score aus? Die allgemeine Faustregel heißt: Bei allem, was unter 0 liegt, hat Ihr Unternehmen noch einiges zu tun … und ein „guter Score“ liegt zwischen 0 und 30. Der tatsächliche Wert eines NPS-Scores hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem von der Branche, in der Ihr Unternehmen tätig ist.

Wenn Ihr NPS-Score nicht so hoch ist, wie erhofft, ärgern Sie sich nicht! Es gibt „Luft nach oben“ für Verbesserungen. Und die gute Nachricht ist, dass sich konkrete Änderungen einfach implementieren lassen, um Ihre NPS-Kampagnen zu optimieren, unabhängig davon, wo Sie sich auf der Skala positionieren.

Wenn Sie für den NPS ein Benchmarking durchführen, sollten Sie einen Blick auf Mitbewerber in der gleichen Branche und von vergleichbarer Größe werfen, um eine möglichst genaue Vorstellung zu erhalten. Suchen Sie nach Diagrammen, in denen die durchschnittlichen NPS-Daten nach Branchen aufgeteilt sind, um weitere Erkenntnisse über Performance und Verbesserungsmöglichkeiten für Ihren Sektor zu erhalten.

Wichtig ist hier, zu verstehen, dass Daten durch den Vergleich der Ergebnisse Ihres Unternehmens mit deutlich größeren Unternehmen oder Marken eines vollkommen anderen Sektors nicht nur ungenau interpretiert werden, sondern CX-Teams auch mit unrealistischen und irrelevanten Zielen konfrontiert werden.

 

Wie können Sie Ihre NPS-Rücklaufquote steigern?

Ihre KundInnen mit Ihrer NPS-Umfrage zu erreichen, ist nur die halbe Miete. Sie müssen auch genügend KundInnen dazu bewegen, tatsächlich zu antworten, was für die Berechnung eines NPS-Scores ausschlaggebend ist, wenn er die KundInnenzufriedenheit Ihres Unternehmens genau widerspiegeln soll. Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihre NPS-Rücklaufquote steigern können:

  • Passen Sie Ihre NPS-Umfrage an. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Umfrage mit den richtigen Schriftarten und Farben aufzusetzen, und folgen Sie dabei dem Design Guide Ihrer Marke. Da eine durchschnittliche Person täglich mehr als 6.500 Werbeanzeigen sieht, ist die Informationsflut für VerbraucherInnen und MarketingexpertInnen ein echtes Problem. Ein einheitliches Look & Feel Ihrer Umfrage hilft den KundInnen, Ihre Marke zu erkennen und Ihrem Unternehmen zu vertrauen, so dass sie in ihrer Customer Journey unbeschwert den nächsten Schritt machen können.
  • Personalisieren Sie die Nachricht. Studien zufolge wird die Öffnungsrate von E-Mails durch personalisierte Betreffzeilen um 26 % erhöht. Wenn Sie die Umfrage in einer E-Mail senden, fügen Sie mithilfe von Seriendruckfeldern oder Tags automatisch den Namen jedes Empfängers in die Betreffzeile oder den Text der E-Mail ein.
  • Verwenden Sie ein responsives Design. 75 % der KundInnen beantworten Umfragen auf ihrem Mobiltelefon. Stellen Sie sicher, dass Ihre Umfrage in vollem Umfang funktionsfähig und auf allen Geräten (d. h. Desktop, Mobiltelefon und Tablet) sowie auf möglichst vielen Betriebssystemen und Internetbrowsern zugänglich ist.
  • Bieten Sie Anreize zum Ausfüllen der Umfrage. Von Geschenkkarten, Bargeld und Promo-Codes bis hin zu Verlosungen: finanzielle Belohnungen sind eine einfache Methode, um das Engagement zu steigern. Sie sollte jedoch sorgfältig recherchiert und durchgeführt werden, um Verzerrungen bei der Bewertung und – noch wichtiger – rechtliche Probleme zu vermeiden.

 

Warum Sie den NPS nutzen sollten

KundInnenfeedback ernst zu nehmen, ist wichtig. 2020 haben 87 % der Menschen Online-Bewertungen für lokale Unternehmen gelesen, und 79 % geben an, dass sie Online-Bewertungen genauso viel Vertrauen schenken wie persönlichen Empfehlungen von Freunden oder Familie. Das heißt, mit der Wahrnehmung Ihrer Marke steigt oder fällt auch der Erfolg Ihrer Marke.

Es ist klar, dass Umsätze als alleiniger Erfolgsfaktor für das langfristige Wachstum eines Unternehmens keinen Bestand haben. Ebenso wenig die Annahme, dass mehrere UserInnen-typische Szenarien die Mehrheit darstellen, ohne diese mit Daten belegen zu können.

Der NPS ist für den E-Commerce eine besonders leistungsstarke Kennzahl, da er Unternehmen anhand von Daten hilft, wirklich relevante Bereiche für Verbesserungen und Möglichkeiten zu identifizieren, um einen soliden und loyalen KundInnenstamm aufzubauen, der für den Erfolg in diesem Sektor so von Bedeutung ist.

starke Kundenbeziehung aufbauen

Eine feste Beziehung zu Ihrem KundInnenstamm und Anreize für Brand Promoters sind für den Erfolg im E-Commerce entscheidend (Quelle)

 

Statt über den Daumen zu peilen, welche Prioritäten gesetzt werden sollten, können Unternehmen mit längeren Umfragen und offenen Fragen bewerten, was ihre KundInnen über bestimmte Aspekte ihres Unternehmens denken (z. B. Produkte, Website und Marke), um im Anschluss ihre Strategie entsprechend auszurichten.

Wird der NPS richtig berechnet, ist er die Lösung, um zu bestimmen, wie wahrscheinlich Käufe wiederholt werden und Akquisen durch Brand Promoters realisierbar sind. Marketing- und Produktteams können mit maßgeschneiderten und begehrten Produkten die KundInnenbindung erhöhen und den Umsatz steigern. Zufriedene KundInnen lieben Treueprogramme und Empfehlungsprämien, die zudem neue KundInnen mit deutlich geringeren Kosten als bei einer Kaltakquise mit sich bringen.

 

Wann ist der ideale Zeitpunkt, UserInnen eine NPS-Umfrage zu senden?

Herauszufinden, zu welchem Zeitpunkt KundInnen am ehesten E-Mails öffnen oder auf Mitteilungen einer Marke reagieren, zählt für Marketingteams zu den größten Herausforderungen.

Einigen Studien zufolge ist dienstags gegen 10 Uhr die beste Zeit, E-Mails zu versenden. Doch wie viele Marketingfachleute aus eigener Erfahrung wissen, gibt es keine Patentlösung (auch wenn wir uns das wünschen würden!).

Je nach Branche und Zielgruppe wird sich der ideale Zeitpunkt zum Senden von E-Mails im Laufe der Zeit wahrscheinlich ändern – und die besten Möglichkeiten um den Überblick zu behalten sind Experimentieren und Optimieren.

Richtige Zeit Senden NPS Umfragen

Um die richtige Sendezeit für Umfragen zur KundInnenzufriedenheit zu ermitteln, müssen verschiedene Elemente wie Personalisierung von Botschaften und Segmentierung der Zielgruppe kontinuierlich getestet werden (Quelle)

 

Sie können jedoch den idealen Zeitpunkt anhand von Daten finden, die Ihnen wahrscheinlich bereits vorliegen, wenn Sie den Fokus auf wichtige Interaktionen zwischen Marke und KundIn legen.

Denn kurz nach einer wichtigen Interaktion zwischen KundInnen und Marke ist ein optimaler Zeitpunkt für eine NPS-Umfrage. Zum Beispiel nachdem ein Kunde oder eine KundIn einen Kauf abgeschlossen, ein Produkt erhalten oder sogar mit dem Kundendienst gesprochen hat.

Zu diesem Zeitpunkt ist die Customer Experience noch im Gedächtnis, sodass KundInnen eher für eine Feedback-Umfrage bereit sind und es wahrscheinlicher ist, dass Sie detailliertere – und ehrlichere – Erkenntnisse erhalten.

Auch ist es besser, häufiger kurze Umfragen zu senden. Wenn Sie mehr als ein- oder zweimal im Jahr um weniger Informationen bitten, können Sie die KundInnenzufriedenheit aufgrund kürzerer Reaktionszeiten schneller überwachen.

Mit regelmäßigen Umfragen können Unternehmen unzufriedene KundInnen schon früh erkennen und sofort Änderungen vornehmen, um Probleme in der Customer Journey zu lösen und so die KundInnenbindung zu steigern.

Diese Vorgehensweise bietet einen weiteren Vorteil: Unternehmen können besonders erfolgreiche Kampagnen im Laufe des Jahres identifizieren und die Priorität auf ihre Ressourcen für die Skalierung von Strategien setzen, die sich bereits erfolgreich behauptet haben.

 

Do’s und Don’ts für eine effektive NPS-Kampagne

Do‘s:

  • Offene Fragen hinzufügen. Wenn Sie mehr qualitative Erkenntnisse zur Bekräftigung Ihrer Geschäftsentscheidungen erhalten möchten, bitten Sie Ihre KundInnen um einen gezielten Input, wie es Eurosport in dieser Kampagne getan hat.
  • Umfrage als namentliche Person senden. Menschen schätzen echte Beziehungen. Erhöhen Sie die NPS-Rücklaufquote, indem Sie Umfragen mit dem Namen und der E-Mail-Adresse eines echten Mitarbeitenden senden und nicht mit einer automatischen „No-Reply“-Bot-Adresse.
  • NPS-Umfrage in die User Journey integrieren. Verwenden Sie für eine größere Reichweite über E-Mail-Umfragen hinaus ein NPS-Widget auf Ihrer Website, um die Rücklaufquote zu erhöhen und präzisere Antworten zu erhalten. Passen Sie das Design Ihrer Umfrage an die UX der Produktseite an.

 

Don’ts:

  • Customer Journey unterbrechen. Übertreiben Sie es nicht mit Pop-up-Umfragen oder sorgen Sie dafür, dass sie sich leicht schließen lassen. KundInnen könnten sich dadurch nur von ihrem Erlebnis auf der Website ablenken lassen und die Absprungrate könnte sich somit erhöhen.
  • Nur eine Frage stellen. Fragen Sie nicht nur nach einer Bewertung von 0-10. Um verwertbare Erkenntnisse zu sammeln, fügen Sie nach dem NPS-Score eine zusätzliche Frage hinzu, um zu erfahren, warum der oder die KundIn diese Bewertung abgegeben hat.
  • NPS-Ergebnisse nicht teilen. Transparenz macht eine teamübergreifende Zusammenarbeit effektiver und kreativer. NPS-Daten sind für eine verbesserte Customer Experience nicht nur für Teams mit KundInnenkontakt, sondern auch für Marketing- und Produktteams wertvoll.

 

Optimieren Sie Ihre NPS-Strategie

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der NPS ausgesprochen benutzerfreundlich und einfach zu implementieren ist. Mit dieser Kennzahl erhalten Marken verwertbare Erkenntnisse über die Loyalität und Zufriedenheit ihrer KundInnen und können Möglichkeiten identifizieren, mit denen sich die KundInnenbindung und -akquise deutlich steigern lassen.

NPS widget automatisiertes Feedback

Mit NPS-Widgets und dem automatisch erfassten Feedback können Mitarbeitende teamübergreifend und enger an Kampagnen mit Blick auf die Customer Experience arbeiten (Quelle)

 

Unternehmen können diese Daten für bessere und intelligentere Abläufe nutzen und gleichzeitig die teamübergreifende Zusammenarbeit für eine bessere Customer Experience optimieren. Durch regelmäßiges Testen und Anwenden von Best Practices können Teams ihre NPS-Strategie kontinuierlich verbessern und höhere Rücklaufquoten erzielen.

Sind Sie bereit für die Integration Ihrer nächsten NPS-Kampagne direkt in Ihre Website und Customer Journey? Mit einem intuitiven Interface und einem visuellen Editor ohne Code können Sie mit AB Tasty die gesamte NPS-Umfrage live auf Ihrer Website anpassen und mit verschiedenen Triggern experimentieren, um Ihre NPS-Strategie zu optimieren.

Unser NPS-Widget macht es einfach, diesen Prozess selbst bei besonders schnell wachsenden Unternehmen zu skalieren – probieren Sie es noch heute aus.

 

NPS Widget von AB Tasty – Case Studies:

  1. How Eurosport’s Survey Pop-In Got 5K Responses in Less Than Two Weeks
  2. Avid Transforms Internal Culture and Website Experience with AB Tasty

 

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Canary Deployments: Alles, was Sie wissen müssen

Eine effiziente Bereitstellungsstrategie auszuwählen, ist für jedes DevOps-Team eine wichtige Entscheidung. An Optionen mangelt es nicht, aber Sie möchten die Strategie finden, die am besten auf Ihre Arbeit abgestimmt ist.

Ist Ihre Organisation agil? Setzen Sie Continuous Integration und Continuous Delivery (CI/CD) ein? Entwickeln Sie eine Webapplikation? Eine mobile App? Eine lokale Desktop- oder eine Cloud-basierte Applikation? All diese Faktoren und viele weitere bestimmen über die Effizienz einer Bereitstellungsstrategie.

Aber ganz unabhängig von der Strategie dürfen Sie nicht vergessen, dass sich Probleme bei der Bereitstellung nicht vermeiden lassen. Ein „Merge“ kann schief gehen, es können Bugs auftreten oder ein menschlicher Fehler kann in der Produktion problematisch werden. Der Punkt ist, dass Sie sich von der Suche nach der perfekten Bereitstellungsstrategie nicht verrückt machen lassen sollten. Denn diese Strategie gibt es nicht.

Versuchen Sie stattdessen, eine Strategie zu finden, die äußerst belastbar ist und sich an Ihre Arbeitsweise anpassen lässt. Anstatt zu versuchen, unvermeidliche Fehler zu vermeiden, sollten Sie den Code so bereitstellen, dass Fehler minimiert werden und Sie schnell reagieren können, wenn sie dann doch auftreten. Für viele Teams liegt die Lösung dieses Problems in Canary Deployments.

Canary Deployments können Ihnen helfen, Ihren besten Code so effizient wie möglich in die Produktion zu geben. In diesem Artikel werden wir erklären, was Canary Deployments sind und was nicht. Wir gehen auf die Pros und Kontras von Canary Deployments ein, vergleichen sie mit anderen Bereitstellungsstrategien und zeigen Ihnen, wie Sie mit Ihrem Team ganz einfach Canary Deployments durchführen können.

Canary Deployments Entwickler
Entwickler bei der Code-Analyse (Quelle)

 

In diesem Artikel greifen wir folgende Punkte auf:

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Was ist ein Canary Deployment?

 

Canary Deployments sind Best Practice für Teams, die sich für den Prozess Continuous Delivery entschieden haben. Bei einem Canary Deployment wird ein neues Feature zunächst einer kleinen Teilgruppe von UserInnen zur Verfügung gestellt. Das neue Feature wird je nach Traffic einige Minuten bis mehrere Stunden lang überwacht, oder zumindest so lange, bis aussagekräftige Daten vorhanden sind. Wenn das Team ein Problem feststellt, wird das neue Feature schnell zurückgezogen. Werden keine Probleme festgestellt, wird das Feature für alle UserInnen freigeschaltet.

Der Begriff „Canary Deployment“ hat eine faszinierende Geschichte. Er ist auf die englische Redewendung „Canary in a coal mine“ (Kanarienvogel im Kohlebergwerk) zurückzuführen, als Kanarienvögel oder andere kleine Singvögel in Kohlebergwerken als Frühwarnsystem eingesetzt wurden. Die Bergleute brachten Vögel in Käfigen unter Tage. Wenn die Vögel erkrankten oder starben, war dies ein Warnhinweis dafür, dass sich geruchlose giftige Gase, wie Kohlenmonoxid, ausbreiteten. Ein unmenschliches, aber wirksames Verfahren in Großbritannien und den USA, bis die Kanarienvögel 1986 durch elektronische Sensoren ersetzt wurden.

Canary Begriff Kanarienvogel
Kanarienvogel auf digitalem Hintergrund (Source)

Ein Canary Deployment macht aus einer Teilgruppe von UserInnen – idealerweise eine fehlertolerante Menge – ein eigenes Frühwarnsystem. Diese Gruppe von UserInnen identifiziert Bugs, fehlerhafte Features und nicht-intuitive Features, bevor Ihre Software einer größeren Zielgruppe zugänglich gemacht wird.

Ihre Canary UserInnen können selbst identifizierte Early Adopters sein, ein demografisch festgelegtes Zielsegment, eine zufallsbedingte Stichprobe, d. h. ein Mix aus UserInnen, der am sinnvollsten ist, um Ihr neues Feature in der Produktion zu überprüfen.

Bei den Überlegungen zu Canary Deployments kann es hilfreich sein, an das Risikomanagement zu denken. Sie können neue, interessante Features regelmäßiger einführen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, ob sich eins der neuen Features auf die User Experience aller UserInnen negativ auswirkt.

Canary Releases vs. Canary Deployments

Die Begriffe „Canary Release“ und „Canary Deployment“ werden gelegentlich auch wie Synonyme gebraucht. Aber in DevOps müssen sie unterschieden werden. Eine Canary Release ist ein Test Build einer vollständigen Applikation. Beispielsweise ein nächtlicher Release oder eine Beta-Version.

Beispiel Canary Release lokale App
Beispiel eines Canary Release für eine lokale App (Quelle)

 

Manche Teams veröffentlichen Canary Releases oft in der Hoffnung, dass Early Adopters und Power UserInnen, die mit Entwicklungsprozessen besser vertraut sind, die neue Applikation herunterladen, um sie in der Praxis zu testen. Die Browser-Teams von Mozilla und Google und viele andere sind von dieser Release-Strategie begeistert.

Canary Deployments ihrerseits sind das, was wir bereits beschrieben haben. Ein Team veröffentlicht neue Features in der Produktion für Early Adopters oder verschiedene Teilgruppen von UserInnen, die über einen Load Balancer oder ein Feature Flag auf die neue Software geleitet werden. Der Großteil der UserInnen sieht weiterhin die aktuelle, stabile Software.

Beispiel Canary Release Web-App
Beispiel eines Canary Release für eine Web-App (Quelle)

 

Canary Deployment – Pros und Kontras

Canary Deployments können als Release Strategie erfolgversprechend und effektiv sein. Aber sie sind nicht für jedes mögliche Szenario die richtige Strategie. Gehen wir auf einige Pros und Kontras von Canary Deployments ein, damit Sie besser entscheiden können, ob sie für Ihr DevOps-Team sinnvoll sind.

 

Pros

Unterstützung von CI/CD-Prozessen

Canary Deployments bewirken ein schnelleres Feedback zu neuen Features in Produktion. DevOps-Teams erhalten reale Nutzungsdaten schneller, wodurch sie die nächsten Features schneller und deutlich effektiver verfeinern und integrieren können. Solche kurzen Entwicklungsschleifen sind eines der Markenzeichen von Continuous Integration/Continuous Delivery.

 

Granulare Kontrolle über Feature-Bereitstellungen

Wenn Ihr Team zu kleineren, regelmäßigen Feature-Bereitstellungen schreitet, verringern Sie die Gefahr, dass Ihr Arbeitsablauf durch Fehler unterbrochen wird. Nicht viele UserInnen werden von einem Fehler im Canary Deployment betroffen sein. Diesen Fehler zu beheben, wird nur eine geringfügige Angelegenheit sein. Nicht alle Ihre UserInnen sind betroffen und Sie müssen keine KollegInnen von der geplanten Arbeit abziehen, um ein größeres Produktionsproblem zu lösen.

 

Realitätsnahe Tests

Interne Tests haben ihre Berechtigung, sind aber kein Ersatz für Test von Applikationen bei realen UserInnen. Canary Deployments sind eine ausgezeichnete Strategie für Tests in einem kleineren Umfang unter realen Bedingungen, ohne die erheblichen Risiken, die Sie eingehen, wenn Sie eine völlig neue Applikation in Produktion geben.

Feature Bereitstellung
Entwickler bei der Arbeit auf einem Laptop (Quelle)

 

Schnell verbessertes Engagement

Neben besseren technischen Tests können Sie mit Canary Deployments auch schnell feststellen, wie UserInnen mit Ihren neuen Features umgehen. Werden die Sessions länger? Steigen die Kennzahlen für ihr Engagement in diesem Canary Deployment? Wenn keine Fehler gefunden werden, können Sie das Feature allen UserInnen anzeigen.

Sie müssen nicht warten, bis der Test einer umfangreichen Bereitstellung abgeschlossen ist. Binden Sie diese UserInnen ein und fahren Sie mit den nächsten Features fort.

 

Mehr Daten für Business Cases

Entwickler mögen zwar den Wert ihres Codes erkennen, DevOps-Teams aber müssen gegenüber der Geschäftsleitung und dem gesamten Unternehmen begründen, warum sie mehr Ressourcen brauchen.

Canary Deployments geben schnell Aufschluss darüber, welche Nachfrage für neue Features bestehen könnte. Führen Sie ein Canary Deployment für ein überzeugendes neues Feature bei einer kleinen Gruppe einflussreicher UserInnen durch, damit sie darüber sprechen können. Nutzen Sie Kennzahlen für Engagement und Werbung, um Argumente vorzubringen, warum Sie eine größere neue Initiative in Verbindung mit diesem Feature vorantreiben wollen.

 

Stärkeres Risikomanagement

Canary Deployments sind im Grunde genommen eine Reihe von Mikrotests. Wenn Sie schrittweise neue Features einführen und sie sukzessive mit Canary-Tests überprüfen, können Sie die Gesamtkosten von Fehlern oder größere Systemprobleme erheblich reduzieren. Sie werden niemals eine größere Version zurücknehmen müssen, einen PR-Schaden erleiden und eine große und komplizierte Codebase überarbeiten müssen.

 

Kontras

Mehr Betriebskosten

Wie jeder komplexe Prozess haben auch Canary Deployments einige Nachteile. Wenn Sie einen Load Balancer zur Aufteilung von UserInnen für ein Canary Deployment verwenden möchten, brauchen Sie eine zusätzliche Infrastruktur und müssen einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand betreiben.

In diesem Szenario erstellen Sie eine zweite Produktionsumgebung und ein zweites Backend neben Ihrer primären Umgebung. Sie haben dann zwei Codebases, zwei App-Server, u. U. zwei Webserver und eine Netzwerkinfrastruktur, die gewartet werden muss.

Canary Release Schritt 1

Canary Release Schritt 2

Canary Release Schritt 3
Diagrammsequenz eines Canary Deployments mit einem Router zur Aufteilung der UserInnen (Quelle)

 

Alternativ dazu verwenden viele DevOps-Teams Feature Flags, um ihre Canary Deployments auf einem einzigen System zu verwalten. Ein Feature Flag kann UserInnen in einen Canary-Test während der Laufzeit innerhalb einer einzigen Codebasis aufteilen. Canary-UserInnen sehen das neue Feature, während alle anderen den existierenden Code ausführen.

 

Die Bereitstellung lokaler Applikationen: keine leichte Aufgabe

Wenn Sie eine lokal installierte Applikation entwickeln, laufen Sie Gefahr, dass die UserInnen ein manuelles Update vornehmen müssen, um die neueste Version Ihrer Software zu erhalten. Wenn Ihr Canary Deployment in diesem letzten Update enthalten ist, wird Ihr neues Feature möglicherweise nicht auf allen Client-Systemen installiert, die Sie aber für gute Testergebnisse brauchen.

Mit anderen Worten: Je mehr Ihre Software clientseitig läuft, desto weniger ist sie für Canary Deployments geeignet. Ein vollständiges Canary-Release könnte sich hier besser eignen, um reale Testergebnisse zu erhalten.

 

UserInnen werden weiterhin mit Softwareproblemen konfrontiert

Ein Canary Deployment soll ein neues Feature zwar nur einigen wenigen UserInnen präsentieren und die breitere User Base auslassen, konfrontiert aber End-UserInnen weiterhin mit einem Code, der nicht ausgiebig getestet wurde. Wenn ein Ausfall eines bestimmten Features bei nur wenigen UserInnen schon zu große negative Auswirkungen für Ihr Unternehmen hat, sollten Sie auf ein Canary Deployment verzichten und strengere interne Tests durchführen.

 

Wann sollte man auf Canary Deployments verzichten?

Canary Deployments sind zwar eine ausgezeichnete Strategie für Unternehmen, die ständig auf Experimente und Innovationen setzen, sind aber nicht für jeden geeignet. Canary Deployments sind möglicherweise nicht die richtige Strategie, wenn:

  • Fehler selbst in kleinen Bereitstellungen zu Regelverstößen bei einem bestimmten System beitragen können. Zum Beispiel im Gesundheitswesen, wenn es um Patientendaten bei einem Produktionssystem geht.
  • Der Ausfall eines Dienstes lebensbedrohliche Folgen haben kann, wie z. B. bei Applikationen zur Verwaltung des Stromnetzes oder von Notdiensten.
  • Die finanziellen oder organisatorischen Folgen des Ausfalls einer Applikation Ihrem Unternehmen irreparablen Schaden zufügen könnten.

 

Canary Deployments im Vergleich zu anderen Bereitstellungsstrategien

Canary Deployments sind nur eine mögliche Bereitstellungsstrategie für Ihr Team. Sie werden auch oft mit anderen ähnlichen, aber unterschiedlichen Prozessen wie A/B-Tests verwechselt. Sehen wir uns an, wie sich Canary Deployments mit anderen Bereitstellungsstrategien und ähnlichen Prozessen vergleichen lassen, mit denen sie oft verwechselt werden.

 

Canary Deployments vs. A/B-Tests

Sowohl bei Canary Deployments als auch bei A/B-Tests werden mehrere Produktionsumgebungen oder mehrere mit Flags versehene Codepfade zum Testen verwendet, wobei aber jedes Mal ein anderes Ziel verfolgt wird. DevOps-Teams nutzen Canary Deployments, um festzustellen, ob bei einer neuen Software technische Probleme vorliegen oder bei der Usability Schwierigkeiten bestehen. Bei einem A/B-Test werden zwei verschiedene funktionierende Varianten für bestimmte Punkte wie Usability und Engagement sowie andere UX-Kennzahlen verglichen, um festzustellen, welche unter bestimmten Bedingungen besser abschneidet.

 

Canary Deployments vs. Blue-Green Deployments

Canary Deployments werden auch mit Blue-Green Deployments verwechselt. In beiden Fällen können parallele Produktionsumgebungen verwendet werden – die mit einem Load Balancer oder Feature Flag verwaltet werden – um das Risiko von Softwareproblemen zu mindern.

Bei einem Blue-Green Deployment starten diese Umgebungen identisch, aber nur eine empfängt Traffic (der blaue Server). Ihr Team veröffentlicht ein neues Feature für die Hot Backup-Umgebung (den grünen Server). Dann verlagert der Router, das Feature Flag usw. nach und nach neue UserInnen Sessions von dem blauen auf den grünen Server, bis der gesamte Traffic zu 100 % auf dem grünen Server liegt. Nach dem Cutover aktualisiert das Team den jetzt alten blauen Server mit dem neuen Feature, der dann zur Hot Backup-Umgebung wird.

Wie die Umstellung bei den beiden Strategien gehandhabt wird, hängt vom gewünschten Ergebnis ab. Blue-Green Deployments sollen Ausfallzeiten vermeiden. Canary Deployments werden verwendet, um ein neues Feature in einer Produktionsumgebung mit minimalem Risiko zu testen. Canary Deployments sind gezielter.

Diagramm Blue-Green Deployment
Diagramm Blue-Green Deployment mit einer einzigen Datenbank (Quelle)

 

Wie wird ein Canary Deployment durchgeführt?

Für ein Canary Deployment sind nur wenige Schritte erforderlich:

 

Identifizieren Sie Ihre Canary-Gruppe

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie UserInnen als Canary-Gruppe auswählen können.

 

Zufallsbedingte Teilgruppe

Wählen Sie verschiedene UserInnen wirklich nach dem Zufallsprinzip aus, zum Beispiel mit einem Load Balancer. Aber auch eine Flag Management Software kann einen bestimmten Prozentsatz des gesamten Traffics über ein einfaches Modulo an einen Canary-Test weiterleiten.

 

Early Adopter

Wenn Sie ein Early Adopter-Programm für besonders engagierte UserInnen durchführen, nutzen Sie diese als Canary-Gruppe. Machen Sie es zum Vorteil ihres Programms. Als Gegenleistung, die Bugs zu tolerieren, auf die sie bei einem Canary Deployment stoßen könnten, bieten Sie ihnen Treueprämien an.

 

Nach Region

Vielleicht möchten Sie bei Ihrem Canary Deployment auf eine bestimmte Region setzen. Legen Sie zum Beispiel fest, dass Ihr Canary Deployment in den späten Abendstunden an europäische IPs geleitet wird. So vermeiden Sie, dass UserInnen tagsüber Ihre neuen Features sehen, erhalten aber eine Handvoll UserInnen Sessions nach Feierabend.

 

Interne Testpersonen

Sie können jederzeit Sessions aus Ihren internen Subnetzen als Canary Deployment konfigurieren.

Diagramm CI/CD Canary Deployment
Diagramm CI/CD und Canary Deployment (Quelle)

 

Entscheiden Sie sich für Ihre Canary-Kennzahlen

Zweck eines Canary Deployments ist, eine klare Antwort mit „Ja“ oder „Nein“ auf die Frage zu erhalten, ob Ihr Feature sicher ist, um es in die Produktion zu geben. Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie zunächst entscheiden, welche Kennzahlen Sie verwenden wollen, und dann die Mittel zur Überwachung der Performance installieren.

Sie können zum Beispiel Folgendes überwachen:

  • die Anzahl der internen Fehler
  • CPU-Auslastung
  • Speicherauslastung
  • Latenzzeit

Sie können die Feature Management-Software schnell und einfach anpassen, um die Performance-Analyse zu überwachen. Diese Plattformen können sich als ausgezeichnete Tools erweisen, um die Experimentierkultur anzuregen.

Entscheiden Sie, wie sich der Übergang vom Canary Deployment zum vollständigen Deployment darstellen soll

Wie bereits erwähnt, sollten Canary-Releases nur einige Minuten bis Stunden dauern. Sie sind nicht für lange Experimente bestimmt. Aufgrund dieser knappen Zeit sollte Ihr Team bereits am Anfang entscheiden, wie viele UserInnen oder Sessions in die Canary-Phase eingebunden werden und wie zur vollständigen Bereitstellung übergegangen werden soll, sobald die Kennzahlen positive Benchmarks erreicht haben.

Sie können zum Beispiel ein zufälliges Canary Deployment von 5/95 wählen. Konfigurieren Sie ein Feature Flag, um 5 Prozent Ihrer UserInnen zufallsbedingt in den Canary-Test zu verschieben, während die restlichen 95 Prozent auf der stabilen Produktionsversion bleiben. Sind die Ergebnisse positiv, entfernen Sie das Flag und stellen das Feature vollständig bereit.

Vielleicht möchten Sie aber auch einen eher konservativen Ansatz wählen. Bei einer weiteren beliebten Canary-Strategie wird ein Canary-Test logarithmisch bereitgestellt, d. h. man geht von einer Stichprobe von einem Prozent auf zehn Prozent, sieht, wie das neue Feature einer höheren Last standhält, und erhöht dann auf 100 Prozent.

 

Bestimmen Sie die Infrastruktur

Sobald sich Ihr Team einig ist, müssen Sie sicherstellen, dass die gesamte Infrastruktur passt, damit Ihr Canary Deployment reibungslos verläuft.

Sie brauchen ein System zur Aufteilung der User Base und zur Leistungsüberwachung. Sie können die Aufteilung mit einem Router oder Load Balancer vornehmen, aber auch direkt in Ihrem Code mit einem Feature Flag. Feature Flags sind oft kostengünstiger und schneller einzurichten und können leistungsfähiger sein.

 

Verwenden Sie Feature Flags für bessere Canary Deployments

Auf den Punkt gebracht ist ein Feature Flag nichts anderes als eine „if“-Anweisung, ab der UserInnen während der Laufzeit verschiedenen Codepfaden abhängig von einer oder mehreren Bedingungen folgen. Bei einem Canary Deployment lautet diese Bedingung, ob der oder die UserIn der Canary-Gruppe angehört oder nicht.

 

Feature Flag – Beispiel

Angenommen, wir betreiben eine vollkommen neue Social Network Website für E-Sport-Fans. Unser DevOps-Team hat hart an einer Content-Empfehlungsfunktion gearbeitet, die UserInnen basierend auf den angeschauten Livestreams Empfehlungen in Echtzeit gibt. Das Team hat dieses Empfehlungsfeature so verbessert, dass es deutlich schneller ist. In internen Tests hat es sich gut bewährt. Jetzt wollen sie sehen, wie es sich unter realen Bedingungen schlägt.

Das Team möchte für ein Canary Deployment keine Zeit und kein Geld in die Installation einer neuen physischen Infrastruktur investieren. Stattdessen beschließt das Team, ein Feature Flag zu verwenden, um die neue Empfehlungsmaschine zufallsbedingt 5 % der UserInnen-Base zugänglich zu machen.

Das Feature Flag teilt die UserInnen mit einem einfachen Modulo in zwei Gruppen auf, wenn sie einen Livestream laden. Innerhalb weniger Minuten erhält Ihr Team die Ergebnisse von einigen Tausend User Sessions mit dem neuen Code. Tatsächlich wird der Stream schneller geladen und das Engagement der UserInnen verbessert. Aber es kommt zu einem unerwarteten Spike bei der CPU-Auslastung auf dem Produktionsserver. Das Ops-Team erkennt, dass die Leistung sinkt und „killt“ das Canary-Flag.

Flagship Feature Management Software
Einstellung des Canary-Tests in der Flagship Feature Management Software (Quelle)

 

Das Team beschließt, mit dem Rollout erst fortzufahren, wenn es bei dem neuen Code die Ursache für die unerwartete Spitze der CPU-Auslastung auf dem Server beheben kann. Dank der realen Testergebnisse des Canary Deployments hat das Team eine relativ gute Vorstellung davon, was passiert ist, und macht sich wieder an die Arbeit.

 

Canary Deployments sind ein wesentlicher Bestandteil Ihres DevOps-Toolkits

Die Strategien der Softwarebereitstellung haben sich in den letzten Jahrzehnten rasant weiterentwickelt. Canary Deployments zählen zu den leistungsstärksten Strategien, die nun für Teams verfügbar sind, die DevOps-Methoden wie CI/CD folgen möchten.

Canary Deployments sind effiziente Strategien, da sie aussagekräftige Daten schnell bereitstellen und liefern können und für nahezu jede App oder jedes Feature eingesetzt werden können, die getestet werden sollen. Sie bieten Ihrem Team schnelles Feedback, wodurch Entwicklungszyklen verkürzt und neuer Code schneller in Produktion gegeben werden kann. Tests des Canary Deployments bieten aussagekräftige Ergebnisse, die Ihnen helfen, dem Unternehmen Business Cases für neue Initiativen aufzustellen.

In diesem Artikel haben wir erklärt, was Canary Deployments sind, welche Vor- und Nachteile sie haben, wie sie im Vergleich zu anderen Bereitstellungsstrategien abschneiden und wie Sie bei der Planung eines Canary Deployments in Ihrem Team vorgehen können. Es gibt viele Management-Tools für Deployments, aber Feature Flags sind möglicherweise die effektivste Option, die Ihr DevOps-Team schon heute nutzen kann.

Feature Flags optimieren und vereinfachen das Testen von Canary Deployments. Features Flags verringern den Bedarf einer zweiten Produktionsumgebung. Mit einer Feature Management Software wie Flagship sind anspruchsvolle Tests und Analysen möglich. Ganz gleich, für welche Methode Sie sich entscheiden, Canary Deployments helfen Ihnen, Ihren UserInnen die beste Software schnell zur Verfügung zu stellen.