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Wie Sie eine Customer Journey Map erstellen

Die Customer Journey ist die von Anfang bis Ende stattfindende Interaktion der Kunden mit Ihrer Marke, bevor ein bestimmtes Ziel erreicht wird. Eine überzeugende Reise hilft Ihnen, sich abzuheben und zeigt Kunden, dass Sie sich um sie bemühen. Sie trägt auch dazu bei, angenehme Erfahrungen zu schaffen, die ein positives Engagement fördern und so für zufriedenere Kunden sorgen, die eher zu Wiederholungskäufen bereit sind. Tatsächlich haben wir festgestellt, dass positive Interaktionen dazu führen, dass Kunden bis zu 40% mehr ausgeben.

Die Customer Journey sollte als eine plattformübergreifende Gelegenheit für Sie gesehen werden, mit Ihren Kunden vor, während und nach dem Kauf zu interagieren. Wenn Sie Ihre Kunden besser verstehen, können Sie ihnen bei jedem Besuch Ihres Online-Shops das bestmögliche Erlebnis bieten. Der beste Weg, dies zu erreichen, ist die Erstellung visueller Customer Journey Maps, die all diese Informationen über Kunden auf einen Blick darstellen.

Die Customer Journey Map

Eine Customer Journey Map ist eine visuelle Darstellung, die Ihnen hilft, bessere Insights über die Erfahrungen Ihrer Kunden (von Anfang bis Ende) aus ihrer Sicht zu gewinnen.  

Es gibt zwei wesentliche Elemente für die Erstellung einer Customer Journey Map:

  • Die Ziele Ihrer Kunden definieren
  • Verstehen, wie Sie ihre nicht-lineare Reise abbildet 

Excel-Tabellen, Infografiken, Illustrationen und Diagramme sind nur einige der Möglichkeiten, wie Sie eine Karte erstellen können.

Wichtig dabei ist, dass Sie jeden Punkt der Interaktion zwischen Ihren Kunden und Ihrem Unternehmen abbilden.

Sie denken vielleicht, dass die Erstellung einer Journey Map ein anstrengender Prozess ist, aber unterschätzen Sie nicht die Relevanz dieser visuellen Darstellungen. Indem Sie die Reise eines Kunden darstellen, stellen Sie in der Tat jede mögliche Gelegenheit dar, die Sie haben, um den Kunden zu begeistern. Indem Sie sich dieser Berührungspunkte bewusst werden, können Sie Engagementstrategien entwickeln. Es hat sich herausgestellt, dass 89% der Unternehmen mit Multichannel-Engagementstrategien ihre Kunden halten konnten, verglichen mit 33 % der Unternehmen, die dies nicht taten.

Vorteile von Customer Journey Maps für Unternehmen

Der Zweck der Erstellung von Customer Journey Maps besteht darin, Strategien zu entwickeln, die den Kunden an jedem Berührungspunkt unterstützen und ihnen durch reibungslosere und bessere Erfahrungen das Gefühl geben, verstanden zu werden. 

Die Journey Map bringt unternehmen in die Gedankenwelt der Kunden, mit greifbaren Insight, um deren Bedürfnisse und Wünsche besser zu verstehen und wie sie Ihr Produkt und Ihre Marke sehen.

Customer Journey Maps helpen Marken außerdem mit:

  • der Neuausrichtung von Zielen mit einer eingehenden Sichtweise
  • der Adressierung einer neuen Kundengruppe
  • der Bildung einer kundenzentrierten Denkweise

All das führt zu einer besseren Customer Experience, die wiederum zu mehr Conversion und einer Steigerung des Umsatzes führt.

Die richtige Map auswählen

Es gibt vier verschiedene Arten von Customer Journey Maps und es ist wichtig, die richtige Vorlage je nach Ihrem Ziel zu wählen. Jede Karte hebt unterschiedliche Kundenverhalten hervor, während sie zu verschiedenen Zeitpunkten mit Ihrem Unternehmen interagieren.

Current State Template

Es handelt sich um die am häufigsten verwendete Journey Map, die sich darauf konzentriert, was Kunden gegenwärtig tun und wie sie während der Interaktionen denken und fühlen. Sie eignet sich hervorragend, um vorhandene Pain Points hervorzuheben, und eignet sich am besten für die Implementierung von schrittweisen Veränderungen der Kundenerfahrungen.

 

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Future State Template

Das Future State Template für die Erstellung von Customer Journey Maps konzentriert sich darauf, was Kunden bei zukünftigen Begegnungen tun, denken und fühlen werden. Sie ist nützlich, um ein Bild davon zu vermitteln, wie Kunden auf neue Produkte, Dienstleistungen und Erfahrungen reagieren werden.

Day in the Life Template

Dieses Template ähnelt dem Template für den aktuellen Zustand, da es das aktuelle Kundenverhalten, die Gedanken und Gefühle visualisiert. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass diese Vorlage bewertet, wie sich Kunden innerhalb eines bestimmten Bereichs verhalten, auch wenn es nicht direkt mit Ihrem Unternehmen ist. Diese Art der Journey Map eignet sich am besten, um neue Initiativen anzustoßen, indem unerfüllte Bedürfnisse auf dem Markt untersucht werden.

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Service Blueprint Template

Wenn Sie Service Blueprint Template erstellen, beginnen Sie in der Regel mit einer gekürzten Version einer Current oder Future State Journey Map. Dann fügen Sie ein Netzwerk von Personen, Methoden, Verfahren und Technologien hinzu, die dafür verantwortlich sind, in der Gegenwart oder Zukunft eine vereinfachte Customer Experience zu bieten. Current State Blueprint Maps sind vorteilhaft, um die Quelle aktueller Painpoints zu erkennen, während Future State Blueprint Maps dazu beitragen, eine Umgebung zu schaffen, die für die Bereitstellung eines geplanten Erlebnisses notwendig sein wird. 

 

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Eine Customer Journey Map aufbauen

Zur Erstellung von Customer Journey Maps müssen Sie möglicherweise dieselben Schritte befolgen, aber das Design und die Anwendung sind unterschiedlich (denken Sie daran, dass Customer Journeys so einzigartig sind wie Ihre individuellen Kunden). 

Step 1: Buyer Personas erstellen

Bevor Sie eine Journey Map erstellen, ist es wichtig, ein klares Ziel festzulegen, damit Sie wissen, für wen Sie die Karte erstellen und warum. Buyer Personas helfen bei der Definition von Kundenzielen und bieten ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und Themen, die den Kunden interessieren. Mehr Details machen die Personas realistischer, was bedeutet, dass Sie eine Menge Marktforschung betreiben müssen, um diese Daten zu erhalten. (Tools wie Google Analytics können Ihnen helfen, besser zu verstehen, wer Ihr Kunde ist).

Beginnen Sie mit der Erstellung einer groben Darstellung der Buyer Persona mit demographischen Angaben wie Alter, Geschlecht, Beruf, Ausbildung, Einkommen und Geographie. Wenn Sie das erstellt haben, benötigen Sie einige psychografische Daten Ihrer Kunden. Diese Art von Informationen mag im Vergleich zu demografischen Daten schwieriger zu erfassen sein, aber es lohnt sich, die Präferenzen, Bedürfnisse und Wünsche der Kunden zu verstehen.

Kurz gesagt, Demographien sagen Ihnen, wer Ihre Kunden sind, und Psychographien geben Einblicke in das Warum hinter ihrem Verhalten.

Step 2: Wählen Sie Ihre Zielgruppe aus

Nachdem Sie mehrere Kunden Personas erstellt haben, machen Sie von jeder einen „deep dive“, um ein genaueres Bild ihrer Erfahrungen zu erhalten. Beginnen Sie damit, ihre erste Interaktion mit Ihrer Marke zu analysieren und ihre weiteren Bewegungen von dort aus abzubilden. Welche Fragen versuchen sie zu beantworten? Was hat für sie die größte Priorität? 

Step 3: Listen Sie die Kunden Touchpoints auf

Jede Interaktion oder jedes Engagement zwischen Ihrer Marke und dem Kunden ist ein Berührungspunkt. Führen Sie alle Berührungspunkte in der Customer Journey auf und berücksichtigen Sie dabei alles von der Website bis hin zu sozialen Kanälen, bezahlten Anzeigen, E-Mail-Marketing, Bewertungen oder Erwähnungen durch Dritte. Welche Touchpoints haben ein höheres Engagement? Welche müssen optimiert werden? 

Step 4: Identifizieren Sie Kundenaktionen

Wenn Sie alle Ihre Customer Touchpoints identifiziert haben, identifizieren Sie die gemeinsamen Aktionen, die sie an jedem einzelnen durchführen. Indem Sie die Reise in einzelne Aktionen aufteilen, wird es für Sie einfacher, jedes Mikro-Engagement zu verbessern und sie entlang des Trichters voranzubringen.

Wie viele Schritte muss ein Kunde unternehmen, um das Ende seiner Reise zu erreichen? Suchen Sie nach Möglichkeiten, diese Anzahl zu reduzieren oder zu rationalisieren, damit die Kunden ihr Ziel früher erreichen können. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, Hindernisse oder Painpoints im Prozess zu identifizieren und Lösungen zu schaffen, die diese beseitigen. 

Dies ist ein guter Zeitpunkt, die von Ihnen angelegten Personas zu verwenden. Wenn Sie verstehen, wie ein Kunde ist und handelt, hilft Ihnen das bei der Fehlersuche in Problembereichen. Ein Beispiel hierfür kann im Fall von Benutzern, die Ihre Website vorzeitig verlassen, veranschaulicht werden. Ein Teil der Darstellung der Customer Journey besteht darin, vorherzusehen, was er tun wird. Genaue Vorhersagen führen zur Fehlerbehebung, um bessere Erfahrungen zu ermöglichen, was zu mehr Konversionen führt.

Step 5: Verstehen Sie Ihre verfügbaren Resourcen

Die Erstellung von Customer Journey Maps vermittelt ein Bild Ihres gesamten Unternehmens und hebt jede Ressource hervor, die zum Aufbau der Customer Experience verwendet wird. Nutzen Sie Ihren Plan, um zu beurteilen, welche Touchpoints mehr Unterstützung benötigen, z. B. der Kundenservice. Stellen Sie fest, ob diese Ressourcen ausreichen, um das bestmögliche Kundenerlebnis zu bieten. Darüber hinaus können Sie richtig einschätzen, wie sich vorhandene oder neue Ressourcen (wie aktualisierte Kundendienst-Tools) auf Ihre Verkäufe auswirken und den ROI erhöhen werden.

Step 6: Analysieren Sie die Customer Journey

Ein wesentlicher Teil der Erstellung einer Customer Journey Map ist die Analyse der Ergebnisse. Machen Sie die Reise einmal selbst, sodass Sie sehen, ob Sie etwas übersehen haben oder ob es noch Raum für Verbesserungen gibt. Auf diese Weise erhalten Sie eine detaillierte Ansicht der Reise, die Ihr Kunde unternehmen wird.

Achten Sie bei der Auswertung der Daten auf Toucpoints, die Kunden dazu bringen könnten, vor dem Kauf zu gehen, oder auf Bereiche, in denen sie möglicherweise mehr Unterstützung benötigen. Die Analyse Ihrer fertigen Map sollte Ihnen helfen, Stellen zu erkennen, die nicht den Kundenbedürfnissen entsprechen und Lösungen für diese zu finden. 

Folgen Sie Ihrer Map mit jeder Persona und untersuchen Sie ihre Reisen durch soziale Medien, E-Mail und Online-Browsen, damit Sie eine bessere Vorstellung davon bekommen, wie Sie eine reibungslosere, wertvollere Erfahrung schaffen können.

Step 7: Unternehmerische Maßnahmen ergreifen

Mit einer Visualisierung, wie die Reise aussieht, stellen Sie sicher, dass Sie die Bedürfnisse der Kunden zu jedem Zeitpunkt erfüllen und gleichzeitig Ihrem Unternehmen eine klare Richtung für die Veränderungen vorgeben, auf die die Kunden am besten reagieren.

Alle Variationen, die Sie dann vornehmen, fördern eine reibungslosere Reise, da sie die Painpoints der Kunden aufgreifen. Möglicherweise müssen Sie der Beseitigung größerer Hindernisse Vorrang einräumen, bevor Sie kleinere Hindernisse angehen. Die Analyse der Daten aus Ihrer Customer Journey Map gibt Ihnen eine bessere Perspektive für Änderungen, die Sie an Ihrer Website vornehmen sollten, um Ihr Ziel zu erreichen.

Sobald Sie Ihre Karte implementiert haben, sollten Sie sie regelmäßig überprüfen und überarbeiten, damit Sie die Reise weiter optimieren können. Nutzen Sie Analysen und Feedback von Benutzern, um Hindernisse zu überwachen.

Zusammenfassung

Customer Journeys ändern sich ständig. Mit Hilfe von Journey Maps können Unternehmen nah am Kunden bleiben und kontinuierlich auf deren Bedürfnisse und Painpoints eingehen. Sie bieten eine visuelle Darstellung verschiedener Kunden, die dabei hilft, die Feinheiten ihres Publikums zu verstehen und kundenorientiert zu bleiben. 

Customer Journey Maps können sehr unterschiedlich sein, aber alle Maps haben die gleichen Schritte. Mit regelmäßigen Aktualisierungen und der proaktiven Beseitigung von Hindernissen kann sich Ihre Marke von anderen abheben, ein sinnvolles Engagement, bessere Kundenerfahrungen und ein positives Geschäftswachstum bieten.

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Was ist Growth Hacking?

Als Marketer haben Sie sicher schon von Growth Hacking  gehört. In den letzten Jahren ist dieser Begriff zu einer Art Schlagwort geworden. Was aber steckt hinter diesem Begriff? Und welchen Nutzen zieht Ihr Unternehmen aus Growth Hacking?

Growth Hacking ist keine exzentrische Strategie, sondern eher eine Kombination mehrerer Techniken, die einem Unternehmen möglichst schnell und kostengünstig zu Wachstum verhelfen soll. Mit anderen Worten: Das Growth Hacking zielt im Kern darauf ab, für möglichst wenig Geld möglichst viele Kunden zu generieren. Genau das macht Growth Hacking zu einem beliebten Ansatz für Bootstrapped- und Lean-Startups.

In der Regel werden beim Growth Hacking unkonventionelle Marketingstrategien eingesetzt, um neue Kunden zu gewinnen. Statt sich auf einen einzigen Marketingzweig zu konzentrieren, kombinieren Growth Hacker verschiedene Kompetenzen wie SEO, Content-Marketing, Social Media und E-Mail-Marketing. Der Job eines Growth Hackers ist es, durch raffinierte, dennoch erschwingliche Strategien neue Kunden zu akquirieren und zu binden. 

Sean Ellis, Gründer der Growth Hacking Bewegung und CEO von Growth Hackers, definiert einen Growth Hacker wie folgt:

„Ein Growth Hacker ist eine Person, deren wahres Ziel das Wachstum ist. Jede ihrer Tätigkeiten wird auf ihre potenziellen Auswirkungen auf skalierbares Wachstum überprüft.“

Messung Ihres Erfolgs

Auch wenn das Ziel lautet, das Wachstum mit allen erforderlichen Mitteln zu steigern, muss der Prozess noch lange nicht schlampig sein oder planlos verlaufen. Growth Hacking ist eine extrem analytische Technik. Die angewandten Strategien sollten gemessen, analysiert und getestet werden, damit der Erfolg gemessen und das Wachstum gesteigert werden kann.

Vor allem wird gemessen und getestet, wie erfolgreich die Strategien sind, egal, wie unkonventionell sie sein mögen. Um das Potenzial dieser Growth Hacking Techniken auszuschöpfen, sollten Sie zunächst folgende Schritte ausführen:

  • Formulieren einer Hypothese: Sie sollten die wichtigen Wachstumskennzahlen und Funnel-Daten Ihres Unternehmens verstehen und anschließend eine Hypothese aufstellen, die beschreibt, welche Wachstumskennzahl wie beeinflusst wird.
  • Messen: Verfolgen und erfassen Sie die betroffene Kennzahl (z. B. die Verkaufszahlen). Messen Sie auch den gesamten Funnel einschließlich Website Traffic, Bounce Rate, Sign-up Rates, Conversion Rates usw. 
  • Analysieren: Analysieren Sie die Performance der Strategie und vergleichen Sie sie mit einem Controlled Set oder Altdaten. 
  • Ergebnisse zu Ihrem Vorteil nutzen: Wenn Sie die Ergebnisse der Strategien verstanden haben, machen Sie die erfolgreichen Strategien ausfindig und legen Sie sich doppelt ins Zeug. 

Und dann das Ganze wieder von vorn! 

Wenn Sie sich an diesen Prozessablauf halten, können Sie Auswirkungen der implementierten Techniken klar erkennen.

Growth Hacking – Beispiele aus der Praxis

Beim Growth Hacking geht es darum, das Wachstum so kostengünstig wie möglich zu steigern. Die Definition ist relativ einfach, doch wie funktioniert Growth Hacking in der Praxis? 

Zunächst einmal befassen wir uns mit Unternehmen, die mit Growth Hacking einen Riesenerfolg verbuchen konnten. Danach nehmen wir ein paar umsetzbare Growth Hacking Strategien unter die Lupe, die Sie für Ihr Unternehmen übernehmen können. 

Dollar Shave Club

Dollar Shave Club setzte auf Humor, um mit Growth Hacks den Erfolgskurs einzuschlagen. Dem Unternehmen ist es gelungen, mit einem eher langweiligen Thema wie der Rasur eine witzige Videokampagne zu führen, mit der es einen regelrechten Senkrechtstart hinlegen konnte. Das Video ging viral. In den ersten Stunden nach dem Launch wurde das Video 19 Millionen Mal angeklickt, das Unternehmen gewann 12 000 Kunden. 

dollar-shave-club

Schon ein Jahr später war die Kundenzahl auf über 300 000 gestiegen. Dollar Shave Club wurde zu einem Begriff. Dollar Shave Club erstellte nicht nur witzige Videos, um sein Wachstum zu steigern, sondern erzeugte auch eine virale Schleife, um mehr Kunden zu generieren. Die Rasierermarke versorgt Kunden einen Monat lang gratis mit Rasierklingen, wenn sie die Marke einem Freund weiterempfehlen und dieser sich registriert. Sie finden das clever? Dollar Shave Club hat noch mehr auf Lager: Das Unternehmen fordert seine Kunden auch dazu auf, ihre Erfahrung auf Facebook, Twitter und per E-Mail zu teilen, damit sie noch mehr Rasierklingen gratis erhalten können. 

Monzo

Challenger-Banken haben in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg erlebt. Fintech-Startups wie die Monzo Bank aus Großbritannien haben sich die Erkenntnisse der Sozialpsychologie zunutze gemacht: Die Bank setzt eine Growth Hack-Taktik ein, die sie als „Queue Jumper“ bezeichnet und konnte so 250 000 User in nur zwei Jahren gewinnen. Neue User, die sich zu Monzo angemeldet hatten, wurden in eine elektronische Warteschlange eingereiht. Sie konnten sehen, wie viele Menschen vor oder hinter ihnen in der Warteschlange standen. 

Dazu kam noch etwas „FOMO“-Stress. „Monzo ist derzeit unglaublich gefragt. Unsere Bankkartenproduktion läuft auf Hochtouren“. Zusammen mit der Möglichkeit, in der Warteschlange vorzurücken, gelang der Bank mit dem „Queue Jumper“ der ultimative Growth Hack. 

monzo

Monzo ging noch einen Schritt weiter und designte eine neonorange Bankkarte, die sofort ins Auge fiel und den medialen Buzz rund um die Bank weiter anheizte, wodurch die Akquisitionen von Kunden stiegen. 

OptinMonster

OptinMonster nutzt eine einfache, aber effiziente Growth Hacking Technik. Das Unternehmen fügt am Ende seiner einzelnen Landingpages den Link „powered by“ hinzu. Dieser Link wird standardmäßig angezeigt. Die User können den Link jedoch schnell und einfach deaktivieren. 

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Der Link kann von Website-Entwicklern, eingebetteten Content-Tools oder anderen auf der Website installierten Widgets genutzt werden. Er funktioniert durch Rückverlinkung und leitet interessierte User auf die Landingpage des Unternehmens zurück. Nach Aussage einiger Unternehmen sorgt der Link für 30 % mehr Anmeldungen.

Growth Hacking Techniken und Tipps, um die Conversion anzukurbeln

Wir haben Ihnen gezeigt, wie große Marken Growth Hacking verwenden. Werfen wir nun einen Blick auf ein paar einfache Techniken, die Sie sofort umsetzen können. 

Von Zielgruppen anderer Unternehmen profitieren 

Wenn Sie eine Zielgruppe von beispielsweise 10 000 Social Media Fans haben und ein Unternehmen in einer ähnlichen, jedoch nicht wettbewerbsfähigen Branche kennen, sollten Sie sich überlegen, die Kräfte zu bündeln. Wenn Sie zusammenarbeiten, kann jeder die Zielgruppe des anderen erreichen. 

Bei Mitstreitern wird das aus offensichtlichen Gründen nicht funktionieren. Doch es gibt unzählige Möglichkeiten, eine Beziehung zu anderen Unternehmen aufzubauen. Angenommen, Sie haben eine Bettenfirma. Dann sollten Sie sich überlegen, einen Einzelhändler für Betten zu kontaktieren und ihn fragen, ob er sich Ihnen nicht anschließen möchte. 

Sie könnten folgende Vorschläge machen:

  • Gegenseitiges Taggen in den Social Media
  • Angebote für Produktbündel
  • Rabatte für Einkäufe auf beiden Websites
  • Weiterempfehlung des Partners an bestehende Kunden

A/B Testing

Wie bereits erwähnt, ist Growth Hacking ein Begriff für einen Mix aus verschiedenen Marketingzweigen, die zusammen ein Unternehmen auf Wachstumskurs bringen sollen. Mit anderen Worten: Growth Hacker interessieren sich wesentlich weniger für die Methode, sondern deutlich mehr für das Ergebnis: Wachstum. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie dabei nicht sorgfältig und gewissenhaft vorgehen. Ganz im Gegenteil. 

Growth Hacker analysieren die Dinge bis ins kleinste Detail. Für Growth Hacker sind Messen und Testen der Ergebnisse extrem wichtig. Wenn Sie mit verschiedenen „Hacks“ experimentieren, müssen Sie wissen, welche funktionieren und welche nicht. 

Genau hier kommt A/B-Testing ins Spiel. 

Wir sind von A/B-Testing begeistert (ist ja klar!). Wir empfehlen, alles durchzutesten, sind aber auch Realisten. Testen Sie zunächst die Bereiche Ihrer Website, die die meisten Conversions nachweisen, zum Beispiel: 

  • Homepage
  • Service-Seiten
  • Kontaktformulare und Kontaktseite
  • Produktseiten 
  • Blogeinträge 

Wenn Sie verstehen, wie sich Ihre Kunden auf Ihrer Website verhalten, wo sie abspringen und wo sie zu Käufern werden, können Sie erkennen, wie Sie Ihre Growth Hacks wiederholen und mehr Kunden und Absatz generieren können. 

Erstellen Sie ein kostenloses Tool

Jeder freut sich über Freebies, doch super praktische Freebies sind besonders beliebt. Wie kann Ihr Unternehmen ein kostenloses Tool anbieten, das auf Ihre Unternehmensziele abgestimmt ist und Ihren Kunden gefällt? Wenn Sie diese Nuss knacken, sind Sie auf dem besten Weg zum „Heiligenschein“ für Growth Hacker. Keine einfache Sache, doch wenn Sie es richtig angehen, können Sie ausgezeichnete Ergebnisse erzielen: Zum Beispiel könnte ein Immobilienmakler wie Zillow in den USA einen Hypothekenrechner oder ein kostenloses Tool zur Wertermittlung von Wohnungen und Häusern zur Verfügung stellen. 

Neil Patel bietet einen kostenlosen Keywordfinder, um Sie mit Ubersuggest bei der SEO-Analyse zu unterstützen. 

Wenn Sie beim Gedanken an die Erstellung eines Tools am liebsten die Flucht ergreifen würden, sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht ein Gratis-Toolkit oder ein E-Book mit wertvollen Informationen erstellen könnten. Egal, in welcher Branche Sie tätig sind: Sie müssen ein kostenloses Tool oder Toolkit erstellen, das Ihre Zielkunden begeistert. 

Es geht zwar darum, etwas Nützliches kostenlos zur Verfügung zu stellen. Doch wenn Sie Ihren Job richtig gemacht haben, kommen wahrscheinlich auch Freebie-Jäger zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf Sie zurück, um sich ein Update zu holen, etwas zu kaufen oder Sie zu kontaktieren. 

Kundenempfehlungsprogramme

Statistiken belegen, dass Verbraucher lieber etwas kaufen, wenn Ihnen das Produkt von Freunden oder Verwandten empfohlen wurde.

  • Bei Empfehlungen von Freunden vervierfacht sich die Kaufbereitschaft der Menschen. 
  • Fast die Hälfte der Kunden wird ein Produkt kaufen, wenn sie von Freunden in Social Media davon erfahren haben. 
  • 84 % der Kunden vertrauen ganz oder teilweise den Empfehlungen von Menschen, die sie kennen (Freunde, Familie, Arbeitskollegen usw.).

Unternehmen können daraus Kapital schlagen, indem sie Kundenempfehlungsprogramme erstellen, die bestehende Kunden für die Weiterempfehlung des Unternehmens an Freunde belohnen. Bei Uber erhielten die Kunden für jede Weiterempfehlung per Empfehlungscode ein Guthaben in Höhe von 5 US-Dollar. Aufgrund seiner Beliebtheit wurde dieses Programm inzwischen auch von vielen anderen Apps für Mitfahrgelegenheiten übernommen. 

Bei Airbnb erhalten der ursprüngliche und der neue Kunde jeweils ein Guthaben von 25 US-Dollar, nachdem der neue Kunde seine Reise beendet hat. 

Das Weiterempfehlungsprogramm von PayPal verhalf dem Unternehmen zu einem täglichen Wachstum von 7 bis 10 % und ließ den Kundenstamm auf mehr als 100 Millionen Mitglieder anwachsen. Die Taktik bestand einfach darin, Menschen dafür zu bezahlen, dass sie ihre Freunde einladen. 

Fazit

Ein Unternehmen auf Wachstumskurs zu bringen ist schwierig, speziell wenn es sich in einer wettbewerbsfähigen Nische bewegen. Um erfolgreich zu sein, müssen Sie Ihrer Zielgruppe innovative Marketingstrategien vermitteln. Growth Hacking ist zwar nicht einfacher als herkömmliche Wachstumsmethoden, kann jedoch effizienter sein und bietet den Vorteil, erschwinglich und kreativ sein, mit dem Ziel, mehr Kunden zu akquirieren. 

Nur Mut: Probieren Sie verschiedene neue Techniken aus, bis Sie die Erfolgsformel gefunden haben. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Hacking datengetrieben und leistungsbezogen bleibt.