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Funnel Online Marketing als Lead Booster

Der Sales Funnel ist eines der wichtigsten Instrumente im Online Marketing. Richtig eingesetzt führt er KundInnen entlang attraktiver Angebote, interessanter Zusatzkäufe und sorgt für wichtiges Feedback. Dabei geht es im Funnel Online Marketing nicht darum, die Customer Journey des stationären Einzelhandels zu ersetzen. Mit diesen Tipps bauen Sie Ihren Funnel zu einem idealen Service-Erlebnis aus.

Der offene Sales Funnel im Online Marketing

Als Sales Funnel oder Marketing Funnel bezeichnen ExpertInnen den Prozess, durch den der Kunde zum Verkauf geführt wird. Das klassische Modell im E-Commerce sah dafür ursprünglich einen Trichter (engl. funnel) vor, an dessen unterer Spitze der Verkauf stand. Doch Onlineshopping und Brand Experiences haben sich geändert. Heute steht der oder die KundIn als MarkenbotschafterIn im Fokus. Das bedeutet auch, dass weit nach dem Verkauf weiter Instrumente ausgespielt werden, die Produkt und Marke wieder in den Fokus des Kaufwunsches rücken.

Aus einem klassischen “Trichter” wird also ein offener Prozess, der kein konkretes Ende kennt. Bereits das Nachfassen nach Feedback 1 bis 2 Wochen nach dem Kauf ist im ursprünglichen Gedanken nicht vorgesehen. Doch ohne Feedback fehlen vielen Unternehmen die positiven Testimonials auf Plattformen und Verkaufskanälen. Der strategische Einsatz von Incentives (Anreizen und “Belohnungen” für Kundentreue) und ein kontinuierliches Mailing helfen Ihnen, den ein- oder beidseitigen Kontakt zur KundIn nicht zu verlieren.

Funnel Online Marketing Modelle

Erweiterter Sales Funnel nach Top, Middle und Bottom Modell (Quelle).

Customer Journey im Praxiskontext denken

Während der Funnel im Online Marketing ein unverzichtbares Konzept darstellt, müssen Unternehmen häufig zur Implementierung ihre gesamte Customer Journey überarbeiten. Besonders der Mittelstand hat sich in Deutschland in den letzten Jahren zwar in Richtung Digitalisierung orientiert, versucht im E-Commerce jedoch noch immer, mit breit gestreutem Marketing zu punkten.

So wird beispielsweise Retargeting auch in Branchen eingesetzt, in denen die Chance gar nicht besteht, die KundInnen zu einem sofortigen erneuten Kauf zu bewegen. Während B2B nicht grundsätzlich ausschließt, dass GroßkundInnen in kurzer Zeit wiederbestellen, wirkt beispielsweise das Weiterbewerben von spezifischen Maschinen, teuren Investitionsobjekten oder Immobilien häufig unseriös, wenn der Kauf erst abgeschlossen ist. Wie dem Retargeting ergeht es vielen Mitteln, die nur im Marketingbüro sinnvoll wirken, die Praxis der KundInnen jedoch nicht berücksichtigen.

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Aufmerksamkeit für die Marke generieren

Das moderne Funnel Online Marketing setzt dort an, wo KundInnen besonders viel Zeit verbringen, beispielsweise auf Social Media Plattformen, Suchmaschinen und Videoportalen. Ein aufmerksamkeitswirksamer Spot auf YouTube geschaltet oder eine animierte Werbung auf Facebook können ein großes, aber auch das falsche Publikum, erreichen. Um Streuungen zu minimieren und KundInnen nicht grundlos zu targeten, sollten Sie eine konkrete Zielgruppen-Vorauswahl treffen. Wer Werbung für Produkte empfängt, die zum eigenen Lifestyle gar nicht passen, wird die Marke selten weiterempfehlen, auch wenn sie für Freundeskreis und Familie interessant wäre.

Kompetenz statt Penetranz

Kampagnen, Blogs, Weiterempfehlungen, Influencer-Testimonials und vieles mehr bilden den Körper des Filters. Hier zeigt sich, wer mit Versprechen wirbt und welche Marken echte Inhalte haben. Ein Firmenblog beispielsweise kann ein tolles Tool sein, um über Fertigungsprozesse und Nachhaltigkeit zu informieren. Er kann jedoch auch zur reinen Werbeschleuder und Selbstdarstellungs-Plattform verkommen. Finden Sie ein Mittelmaß, das den Funnel im Online Marketing sinnvoll befüllt. Punkten Sie im Blog mit ExpertInnenwissen und praktischen Tipps für KundInnen. Statt NutzerInnen auf allen Plattformen über Cookies und breite Maßnahmen mit Werbung zu bombardieren, laden Sie lieber über Landingpages zu kostenlosen Tests ein oder nutzen Sie Gutscheinaktionen. .

Der Funnel besteht aus Angeboten an die Kundin oder den Kunden. Essentiell für den Erfolg ist daher eine Onsite-Optimierung mit personalisierten Features wie “Ähnlichen Artikeln” und Erkennung von Interessen. Mit Tests, beispielsweise über unser Experimentier-Tool, finden Sie die perfekte Anordnung, das effizienteste Interface, das Ihre KundInnen zum Verweilen, Suchen, Finden und Kaufen anregt. Lösen Sie die Versprechen aus Mailings und Ads ein und bieten Sie Ihren KundInnen ein individuelles und niedrigschwelliges Angebot.

Verbreitungswege im Funnel Marketing

Beliebte Instrumente zum Einsatz im Funnel Online Marketing (Quelle).

Feedback ja, “Stalking” nein

Um KundInnen nach dem Kauf zu überzeugen, Reviews zu hinterlassen, Feedback zu schicken oder sich unter FreundInnen und KollegInnen für die Marke stark zu machen, greifen viele Unternehmen zum sprichwörtlichen Holzhammer. Tägliche Marketing-Mails sind keine Seltenheit. Die Folge: Deabonnements und frustrierte VerbraucherInnen. Natürlich möchten Sie im Funnel Marketing möglichst direkt und intensiv mit Ihren KundInnen kommunizieren. Holen Sie das erste Feedback gezielt 1 bis 2 Wochen nach dem Verkauf ein und geben Sie der Kundin oder dem Kunden dann etwas Raum bis zur nächsten Rabattaktion oder einem maßgeschneiderten Angebots-Newsletter. Vertrauen und Empfehlungen entstehen nicht durch penetrantes Mailing, ungewollte Werbeanrufe oder gar automatisierte Robocalls nach US-Vorbild. Setzen Sie stattdessen im Marketing Mix auch auf starken über Social Media und Newsletter ausgespielten Content, der KundInnen durch Informationsgehalt und Qualität überzeugt.

Über 90 Prozent aller KundInnen schätzen personalisierte Angebote – aber nicht ungefragt. 

Messbarer Effekt des Funnel im Online Marketing

Jede Marketingmaßnahme ist nur so gut wie ihre Reichweite und Messbarkeit. Den Effekt einer Streuwerbung anzunehmen aber nie zu tracken ist eine sichere Art, Marketingbudget zu verbrennen. Auch in der Außen- und Printwerbung sind Kennzahlen wie die Höhe der Zeitungsauflage oder Sichtbarkeit einer Werbetafel wichtig.

Nutzen Sie daher Statistiktools, um Maßnahmen auszuprobieren, Reichweite und EmpfängerInnengruppe zu identifizieren und das Marketing daran anzupassen. Ein Funnel der sich im Online Marketing für ein Produkt bewährt hat, muss nicht das richtige Vorgehen für einen weiteren Launch sein. Diversifizieren Sie Ihre Marketingwege, aber behalten Sie dabei ein Auge darauf, was wirklich funktioniert. Der perfekte Sales Funnel sieht für jede Zielgruppe anders aus und sollte variabel aus verschiedenen Bausteinen zusammengestellt werden, statt auf ein einzelnes Erfolgsrezept zu bauen.

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Durch Zielgruppenanalyse zur perfekten Kampagne

Die richtige Zielgruppe anzusprechen, ist essentiell für den Erfolg einer Kampagne und damit auch des Unternehmens selbst. Viele EntscheiderInnen überspringen dabei die Zielgruppenanalyse um ihre Zielgruppe selbst zu definieren. Wenn Wunsch und Kaufverhalten der KundInnen kollidieren, sind Streuverluste unvermeidbar. So finden Sie eine Zielgruppe, die sich wirklich für Ihr Produkt interessiert.

Zielgruppe: Definition einer schwer fassbaren Menschenmenge

Wann ist eine KundIn Teil einer definierten Zielgruppe? Wonach entscheiden MarketingexpertInnen, wer durch eine Kampagne angesprochen wird? Und was hat die Ansprache der Zielgruppe mit der Unternehmensphilosophie zu tun? Um diese Fragen zu klären, müssen wir zunächst erörtern, was eine Zielgruppe eigentlich meint. Jede Unternehmung folgt bestimmten Zielen. Eines davon ist meist das Generieren von monetären Gewinnen. Jedes Ziel orientiert sich entlang verschiedener Etappen, von der eine die Findung einer KundInnengruppe ist, die bereit ist für Ihr Produkt zu zahlen.

Diese Gruppe ist im Idealfall mit der Zielgruppe identisch. Eine Zielgruppe ist per Definition eine Gruppe von Personen, die mit einer bestimmten Aktion erreicht werden soll. Sie ist also nicht das Ziel, sondern wird zum Ziel einer Kampagne, Marktforschung oder Studie. In vielen Branchen vertraut man darauf, diese Zielgruppe selbst definieren zu können, beispielsweise durch den Einsatz von KundInnen-Personas / KundInnen-Avataren. Eine gute Agentur wird Ihnen stets davon abraten, ausschließlich die Wunschgruppe anzuvisieren. Stattdessen wird über Statistiken und Umfragen ermittelt, an wen Sie sich richten sollten.

Die Zielgruppe als Objekt der Firmenphilosophie

Manche Zielgruppen sind attraktiver als andere. Die meisten Unternehmen suchen nach der Top-KundIn mit Kaufwunsch, die über ein hohes Budget und regelmäßigen Bedarf an neuen Produkten verfügt. Dazu stammt sie idealerweise aus der sogenannten Babyboomer-Generation, die in Deutschland über einen Hauptteil des Vermögens verfügt. Aber auch junge Menschen können interessant erscheinen, beispielsweise wenn das Produkt eine Innovation darstellt, von der man sich einen Zukunftstrend erwartet, oder besonders nachhaltig ist.

Welche Zielgruppe getargetet werden soll, entscheidet darüber, wie das Unternehmen seine Inhalte und Philosophie kommuniziert – “Einer von euch” oder doch lieber “Traditionsunternehmen mit Anspruch”? Auch darum ist eine regelmäßige Zielgruppenanalyse bei jeder Neuplanung wichtig. Ein Markenimage lässt sich anpassen, aber nur wenn Sie als EntscheiderIn ahnen, dass ein Spurwechsel notwendig ist, um KundInnen von Marke und Produkt zu überzeugen.

In 5 Schritten zur Zielgruppe

In 5 Schritten zur Zielgruppe (Quelle).

Ihr Webauftritt als responsiver KundInnenmagnet

Jede KundInnengruppe besteht aus diversen Personen, die eine eigene Lebensrealität mitbringen. Die Zielgruppenanalyse kann Ihnen jedoch Hinweise darauf geben, was die jeweilige Gruppe von Websites und Onlineshops erwartet, wo sie häufig auf Schwierigkeiten stößt und wie Sie diese Probleme vermeiden können. Über Klick- und Kaufstatistiken erkennen Sie zum Beispiel, welchen Browser Ihre KundInnen hauptsächlich nutzen. Besonders häufig sind die mobilen Varianten von Safari und Google Chrome. Mobile Nutzung minimiert das Layout und muss eine intuitivere Bedienbarkeit aufweisen, als Desktopanzeigen. Wird in Onlineshops besonders häufig nachts eingekauft, eignet sich ein dunkleres Layout. Ihre Kunden sprechen selten Deutsch? Bieten Sie die Website in verschiedenen Sprachen an.

Je mehr Ihr Webauftritt den KundInnen entgegenkommt, die Sie erreichen möchten, desto eher verweilt die Zielgruppe, stellt Anfragen oder tätigt Käufe. Denken Sie dabei immer auch Barrierefreiheit mit, denn die Einschränkungen Ihrer KundInnen können Sie telefonisch oder per Mail nicht erfassen und erfragen. Warten Sie nicht auf die ersten schlechten Bewertungen, bis Sie Readerfreundlichkeit, hohe Kontraste auf Wunsch und skalierbare Fontgrößen anbieten.

Zielgruppenanalyse – Beispiel aus dem E-Commerce

Bei einer Zielgruppenanalyse sehen Sie sich alle Eckdaten an, die Ihre KundInnen ausmachen. Beginnend bei Gender, Alter und Wohnort bis hin zu technischen Spezifikationen können Sie in einem Profil alle häufigen Daten kombinieren um einen Durchschnitt als Avatar abzubilden.

Frau B. betreibt einen Onlineshop, in dem Sie Modellbauzubehör anbietet, besonders aus dem Eisenbahnsegment.

Sie nimmt an, dass es sich bei ihren KundInnen vor allem um

  • ältere Männer (50-70)
  • mit gesichertem Einkommen oder Rentenbezug handelt, die
  • lange verheiratet sind
  • und 1 bis 2 Kinder haben.

Sie richtet ihr Angebot an alle KundInnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Eine Agentur bereitet für Frau B. die Daten aus ihren vergangenen Kampagnen und Verkäufen anonymisiert auf. Hier ergibt sich ein anderes Bild. Nicht nur scheinen Frauen ebenfalls häufig Modellzubehör einzukaufen, es ergibt sich auch ein regionales Cluster rund um den Wohnort von Frau B., in dem Sie gleichzeitig ein stationäres Geschäft betreibt. Online kaufen zudem vor allem jüngere KundInnen ein, während sie die vermutete Zielgruppe in ihrem Geschäft vor Ort begrüßt.

Mit diesem Wissen kann Frau B. nun gezielt Ads schalten, die sich an junge Hobby-ModellbauerInnen aus ihrer Region richten, die sich, so die Analyse über Google und Facebook, auch für Haustierzubehör und Natur begeistern. Eine jüngere Ansprache, modernes Design und eine Verbindung von Print-, Regional-TV- und Onlinewerbung machen aus dem Nischengeschäft schnell einen beliebten Hobbyshop.

Mehr als nur eine demografische Zielgruppe

Wenn wir von Wunschzielgruppen und idealen Zielgruppen sprechen, ist es wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass jede neu gewonnene KundIn ein potenzieller Multiplikator ist. Je eher sich die Zielgruppe mit der Marke identifizieren kann und mit dem Produkt zufrieden ist, desto eher wirbt sie auch aktiv neue KundInnen an.

Es ist daher wichtig, die Zielgruppenanalyse nicht nur auf demografische Werte zu beschränken, sondern einen Überblick zu erhalten, wer Ihre KundInnen wirklich sind. Nur so finden Sie Kommunikations- und Marketingwerkzeuge, um jede Entscheidung, jedes Design und alle Neuentwicklungen auf organisches Wachstum von Stammkundschaft und Umsätzen auszurichten.