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15 Top Tipps, um Ihren Blog-Traffic zu erhöhen

Sie haben also die vielen Vorteile bereits erkannt, die Blogs Ihrem Unternehmen und Ihrer Marke bieten, können aber anscheinend den Traffic nicht erhöhen? Nahezu alle Unternehmen verspüren sicher eine gewisse Verdrossenheit, wenn es darum geht, mehr Klicks auf Blogs zu erzielen und somit den Leserkreis ihrer Blog-Artikel zu vergrößern. Vor allem, wenn Geld und Zeit in den Austausch von Erkenntnissen und Fachwissen investiert wurden, wird erwartet, erste Früchte ernten zu können! 

Den Blog-Traffic zu erhöhen, kann schwierig sein, aber mit unseren 15 Tipps, wie Sie Ihren Inhalt präsentieren und den organischen Leserkreis erweitern können, sollte Ihr Inhalt die verdiente Aufmerksamkeit erhalten:

1. Inhalte in sozialen Medien fördern

Eine Taktik, die klar auf der Hand liegt, aber oft zweckentfremdet wird: Ihren Inhalt in sozialen Medien zu fördern, kann wirklich helfen, neue Leser zu erreichen. Es gibt ganz bestimmt eine soziale Plattform, für die sich Ihre Zielgruppe am meisten interessiert. Also stellen Sie sicher, Ihre Blogartikel mit Suggestivfragen oder Statements mit Denkanstößen zu posten, die sie animieren, weiter zu lesen und die Artikel zu teilen. 

Wenn Ihr Inhalt einen Leser anspricht, der seine Zeit auf Twitter oder LinkedIn verbringt, müssen Sie wissen, wann genau Sie auf diesen Kanälen posten sollten, und das generelle Format des Inhalts auf diesen Plattformen verfolgen.

Und Sie können auch ruhig wieder einen bereits veröffentlichten Inhalt posten, mit Social Trendings wie #Throwbackthursday und #Flashbackfriday, um Ihre Follower an einige großartige Inhalte vor ein paar Monaten zu erinnern.

Share your posts on social

2. Navigation zu Ihrer Website

Die Navigation Ihres Blogs auf Ihrer Website zu überdenken kann dabei helfen, die Ausgestaltung von Inhalten zu verbessern und mehr Menschen zu ermutigen, ihn zu lesen. Ihr Blog kann dazu in der Top-Navigation auf der Website zu sehen und klar benannt sein, wie zum Beispiel mit „Artikel“, „News“ oder einfach „Blog“. Stellen Sie auch sicher, dass der Blog an verschiedenen Touchpoints auf der Website erscheint – nicht nur auf der Homepage! Wenn er sich einfacher entdecken lässt, wird die Anzahl der Nutzer erhöht, die auf ihn klicken, um mehr zu lesen.

3.  Finden Sie Ihre eigene Stimme

Bringen Sie ruhig Ihre Persönlichkeit zum Ausdruck und zeigen Sie den Lesern, dass Ihr Inhalt informativ UND gleichzeitig unterhaltsam ist! Verfassen Sie Ihren Inhalt im Tonfall Ihrer „Marke“, der Ihrer Hauptzielgruppe gefällt und sich durch alle Texte zieht – nicht nur in Blogs.

Wenn Sie viele Content Creators in Ihrem Unternehmen haben, sollten Sie für einen durchgängigen Tonfall der Marke sorgen und sicherstellen, dass sie sich alle darüber im Klaren sind. Um Markenbewusstsein aufzubauen und Besucher zu animieren, den Inhalt erneut zu besuchen, ist Konsistenz von zentraler Bedeutung.

Create high quality blog content

4. Klickwürdige Überschriften als Blickfang

Ein einfacher, aber wirkungsvoller Weg, Traffic zu steigern, sind Überschriften, die ins Auge fallen und den Nutzer anregen, durch den Artikel bzw. Blog zu klicken und den Inhalt zu lesen. Sorgen Sie für fesselnde Überschriften, um die Chance für Ihren Inhalt zu maximieren, unter den regen sozialen Feeds herauszustechen. „Klickwürdige“ Überschriften können den Unterschied machen, inwieweit der Inhalt Ihres Blogs die Besucher erreicht. Also nehmen Sie sich die Zeit für einprägsame und ansprechende Überschriften, um den Traffic auf Ihrem Blog zu steigern.

5. Qualitativ hochwertiger Inhalt

Das scheint selbstverständlich zu sein, aber qualitativ hochwertiger Inhalt muss einer ansprechenden Überschrift folgen! Ihre Überschriften können interessant sein, aber wenn der Inhalt selbst das Thema nicht lebendig gestaltet, werden Ihre Leser schnell wieder von Ihrer Website abspringen. Führen Sie Keyword-Recherchen durch, um sicherzustellen, dass die Nutzer wirklich nach diesem Thema suchen. Und vergessen Sie nicht, alles Korrektur zu lesen, bevor Sie den Artikel veröffentlichen. Wenn Sie sich selbst nicht für das Thema interessieren, können Sie auch nicht erwarten, dass Ihre Leser sich dafür interessieren!

6.  Eindruck professioneller Bilder

Wenn Sie einen qualitativ anspruchsvollen Inhalt und eine klickwürdige Überschrift haben, sollten Sie als Nächstes ebenso ansprechende und professionell wirkende Bilder verwenden. 

Bilder in Ihren Blogs können entscheidend dafür sein, ob der Nutzer am Inhalt „vorbei“ scrollt oder aber klickt, um weiterzulesen. Also lohnt es sich, hier zu investieren. Unabhängig davon, ob Sie professionelle Fotos kaufen oder selbst machen – entscheiden Sie sich für einen bestimmten Bilderstil wie einen Lifestyle oder sogar eine Ikonografie, und behalten Sie diesen Stil bei.

7. Auf persönlichen Accounts teilen

Egal ob es sich um ein Unternehmen mit 4 oder mit 400 Mitarbeitern handelt, es wird auf jeden Fall persönliche Social Media Accounts mit einem Potenzial neuer Leser haben! Regen Sie sie aktiv an, Blogartikel in ihren persönlichen Social Media Accounts zu teilen. Wenn andere Kolleginnen und Kollegen angeregt werden, Blog-Inhalte zu teilen, entsteht sofort ein größeres Netzwerk potenzieller Leser, wodurch der organische Traffic bei Ihren Posts erhöht wird, sofern sich die Plattform auch dazu eignet.

8.  Gastautoren für Beiträge einladen

Ob Branchenexperte örtlicher Unternehmer oder jemand, der sich lediglich brennend für Ihr Business interessiert, gehen Sie auf ihn zu und laden Sie ihn als Gastautor ein, um seine Expertise und sein Wissen in einem Blog-Artikel zu teilen. 

Warum nicht eine Nachricht schicken und ihn fragen, ob er etwas für Ihren Blog schreiben würde? Oder Kontakte nutzen, um sich mit wichtigen Referenten in Verbindung zu setzen. Mit Gastautoren in Ihrem Blog sprechen Sie das Interesse einer größeren Zielgruppe an, dehnen Ihren Einflussbereich aus und sorgen für vielseitige Inhalte – alles gewinnversprechende „Zutaten“, wenn es darum geht, den Traffic zu steigern.

Invite guest contributors and think of good titles

9. Hyperlinks an anderen Stellen setzen

Dies kann ein wenig den Anschein eines „Mitläufers“ erwecken. Wenn Sie aber Hyperlinks zu Ihrem Blog an verschiedenen Stellen verwenden, wird Ihr Artikel mehr gesehen und hoffentlich auch öfter angeklickt. 

Führen Sie die Blog-URL in der Fußzeile einer E-Mail-Signatur auf, verlinken Sie sie mit Ihren beliebtesten Social Media Channels und fügen Sie sie auch auf gedruckten Visitenkarten hinzu. Wenn Sie die URL in möglichst vielen Stellen einbetten, erhöhen Sie die Chance, dass sie von vielen Menschen gesehen und angeklickt wird.

10. Content-Kalender anlegen

Create a content calendar

Wenn Sie regelmäßig Inhalte veröffentlichen, wird der Traffic zu Ihrem Blog im Laufe der Zeit ebenfalls erhöht. Je mehr Posts veröffentlicht werden, desto größer ist die Chance, Ihren Inhalt zu finden. Führen Sie eine allgemeine Keyword-Recherche durch und stellen Sie einen Zeitplan in einem Content-Kalender auf. Mit einem Content-Kalender wird eine gewisse Organisation und Planung sichergestellt, sodass Sie sich wahrscheinlich eher an regelmäßige Veröffentlichungen halten. Mit diesem Kalender lässt sich auch ein saisonbedingter oder fristgerechter Content für Urlaubszeiten und Events planen.

11. Newsletter senden

Auch hier hört es sich wieder einfach an, aber viele Unternehmen erkennen die Vorzüge von regelmäßig an ihre Kontakte gesendeten Newslettern nicht. Wenn Sie den Inhalt Ihres Blogs in einem Newsletter in ‚berichtenswerte‘ Snippets gruppieren und er dann an eine umfassende Kontaktliste gesendet wird, erhöhen sich die Chancen, qualitativ hochwertigen Traffic zu gewinnen, der sonst unerschlossen geblieben wäre. 

Nutzer erreichen, die sich bereits für Ihr Unternehmen interessieren, vergrößert sofort den Umfang Ihrer Zielgruppe, wodurch Sie größere Chancen haben, mehr Leser zu gewinnen.

12. Den richtigen Zeitpunkt zum Teilen wählen

Die richtige Tageszeit zum Promoten Ihres Inhalts zu wählen kann den Unterschied ausmachen, wenn es darum geht, so viele Nutzer wie möglich zu erreichen, auch wenn es vielleicht etwas merkwürdig klingen mag. Wenn Sie einen Blogartikel in den sozialen Netzwerken zu den geschäftigsten Zeiten teilen, hat Ihr Inhalt größere Chancen, gesehen und gelesen zu werden. 

Die beliebtesten Zeiten können von einer Plattform zur anderen schwanken. Beispielsweise erzielen Posts auf LinkedIn an Wochentagen eine größere Wirkung zwischen 7 und 8 Uhr und in der Mittagszeit bis 14 Uhr, Facebook hingegen eher mittwochs zwischen 11 und 13 Uhr! Veröffentlichen Sie Ihre Blogartikel auf Ihrer Website zu einem beliebigen Zeitpunkt, aber wählen Sie den richtigen Zeitpunkt, um für ihn zu werben.

13. Trends nutzen

Ob kulturelle Trends, ein wichtiges Ereignis im TV oder virale Effekte … einen fesselnden Inhalt zu erstellen, der im Trend liegt, und ihn mit Ihrem Unternehmen oder Ihrem Diskussionsthema verlinken, ist ein ausgezeichneter Weg, um mehr Leser für Ihren Blog zu gewinnen. Wenn Sie aktuelle Trendthemen aufgreifen, zeigen Sie einer weitsichtigen Zielgruppe, dass Ihr Unternehmen „den Nerv der Zeit“ trifft, wenn es um „kulturelles Bewusstsein“ geht.

14. Sicherstellen, dass Ihre Website schnell lädt

Für einen erhöhten organischen Traffic auf Ihrem Blog macht auch eine positive User Experience den Unterschied. Wenn Sie Blogartikel in sozialen Medien teilen, wird der Traffic höchstwahrscheinlich über Mobilgeräte generiert. Also ist eine optimierte, mobilfreundliche Website enorm wichtig. 

Mit dem zunehmenden Fokus von Google auf eine mobilfreundliche User Experience, um Ihre Website für Mobilgeräte zu optimieren, wird nicht nur der Traffic auf Ihrem Blog erhöht, sondern auch die Treffer unter den Suchergebnissen bei Ihrem Blog; ein doppelter Gewinn für die Erhöhung des organischen Traffics.

15.  Andere in Ihren Posts erwähnen

Wenn Sie Branchenexperten, Produkte oder Zitate anderer in einem Blogartikel erwähnen und durch Hyperlinks mit der Quelle verknüpfen, erhöhen Sie die Chancen, sowohl Backlinks als auch mehr potenzielle Leser zu gewinnen. Das betroffene Unternehmen oder die erwähnte Person werden Ihren Inhalt höchstwahrscheinlich in den sozialen Medien teilen oder sogar auf ihrer eigenen Website einen Rückverweis zu Ihrem Inhalt einbetten; ein weiterer ausgezeichneter Weg, Sichtbarkeit und Traffic für Ihre Website zu gewinnen.

Warum nicht den Erfolg eines oder mehrerer dieser Tipps testen, wenn Sie für Ihren nächsten Post werben. Und vergessen Sie nicht, das Traffic-Wachstum zu verfolgen. 

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10min. Lesezeit

Anchoring Bias und seine Auswirkung auf den Entscheidungsprozess

Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einem Vintage Store. Nach einer Minute im Laden winkt Ihnen ein ausgefallenes Seidenhemd zu. Sie schauen auf das Preisschild und legen es sofort wieder zurück: 150 Euro – viel zu teuer. Jetzt sind Sie entschlossen, ein ähnliches, jedoch billigeres Hemd zu suchen, finden aber nur welche in der Preislage 500 bis 850 Euro. Was machen Sie als Nächstes? Sie kehren in den Laden zurück, in dem Sie das erste Hemd gesehen haben, und kaufen es. Wissen Sie warum? Aufgrund der kognitiven Verzerrung, auch Anker genannt.

Der Anker-Effekt bedeutet, dass wir dazu neigen, uns an den ersten Teil einer Information (oder Anker) zu klammern, auf den wir stoßen, und unsere anschließenden Handlungen wie Einschätzungen, Argumente und Schlussfolgerungen danach zu richten. Betrachten Sie diese Verzerrung als Abkürzung oder Heuristik, mit der unser Gehirn den Entscheidungsprozess beschleunigt.

Im Beispiel oben fungierte das Preisschild 150 Euro als Anker und half, einen Preisvergleich zu ziehen, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass 150 Euro für ein Hemd Wucher ist!

Ursprung des „Anchoring Bias“

Bereits 1974 führten Kahneman und Tversky eine Studie durch, in der eine Gruppe von Hochschulabsolventen das Ergebnis von 1x2x3x4x5x6x7x8 schätzen und eine andere Gruppe 8x7x6x5x4x3x2x1 ausrechnen sollte. Sie hatten nur fünf Sekunden Zeit, zu antworten.

Auch wenn die Antwort auf beide Fragen 40.320 lautet, gaben die beiden Gruppen verschiedene Antworten. Die erste Gruppe schätzte im Durchschnitt 512, die zweite hingegen im Durchschnitt 2.250. Welcher Grund steckt hinter diesem großen Unterschied?

Im Grunde „verankerten“ die Teilnehmer angesichts des Zeitdrucks das Produkt schnell mit den ersten Zahlen des mathematischen Ausdrucks (1x2x3=6 & 8x7x6=336), die dann ihre Schätzungen beeinflussten: eine kleinere Zahl bei aufsteigender Reihenfolge und eine größere bei absteigender Reihenfolge. Im Endeffekt belegte dieses Experiment die Vorhersage von Kahneman und Tversky, dass wir uns bei Schätzungen auf die Ausgangspunkte (Initial Cues) verlassen, auch wenn unsere Beurteilung dadurch verfälscht werden kann.

Beispiele des Anchoring Bias in der Praxis

Lassen Sie uns einfach einen Blick darauf werfen, wie ein paar Marken den Ankereffekt nutzen, um den Anschein eines erschwinglichen Preises zu erwecken und den wahrgenommenen Wert ihrer Produkte und Dienstleistungen zu steigern.

#1: Ursprünglichen Preis neben dem herabgesetzten Preis ausweisen

Wir verlassen uns oft auf den Preis eines Produkts, um seinen Wert zu bestimmen. Von teuren Produkten zum Beispiel wird erwartet, dass es sich um einen qualitativ hochwertigen Artikel handelt, der stylisch und langlebig ist, sodass sich der Kauf auch lohnt. Und genau das ist der Grund, warum wir in Versuchung kommen, diese Artikel im Schlussverkauf deutlich billiger zu kaufen.

Hier ein Beispiel der Website von Columbia, auf der der ursprüngliche Preis durchgestrichen ist und beim User der Anker gesetzt wird, den herabgesetzten Preis als echtes Schnäppchen zu betrachten.

Price anchoring example

Das Angebot wird mit Social Proof als zweiten Anker noch überzeugender. (Quelle)

Hinweis: Der Anker-Effekt kann zum Eigentor werden, wenn der Preisunterschied aberwitzig ist. Würden Sie nicht auch skeptisch werden, wenn ein brandneuer BMW statt 45.000 Euro nur 8000 Euro kostet?

#2: Suggerieren

Haben Sie schon die durchsichtigen Spendenboxen für verschiedene Charity-Organisationen an den Kassen in Stores und SB-Restaurants gesehen? Wie entscheiden Sie sich für den Spendenbetrag? Ich schätze, Sie gucken auf die Scheine oder Münzen, die am häufigsten in die Box eingeworfen wurden. Schließlich werden Sie von den Mitarbeitern hinter der Theke beobachtet und möchten ihnen gegenüber großzügig wirken und mit der entsprechend großen Geldbörse auftreten!

Aber im Gegensatz zum Beispiel oben, ist es eine gute Idee, einem Kunden die kognitive Belastung zu nehmen. Und so handhabt es The Guardian: Der vorgegebene Spendenwert funktioniert als Anker und suggeriert, einer weitverbreiteten Option zu entsprechen, damit sich die User danach richten. Ob wir den empfohlenen Betrag nun spenden oder nicht, steht auf einem anderen Blatt, aber zumindest kann man sich an einer Zahl orientieren.

#3: Den höchsten Preis an erster Stelle anzeigen

Einverstanden, es ist nicht gerade weit verbreitet, aber diese Studie von Conversion XL könnte Sie überzeugen, Ihre Taktik zu ändern. Sie haben nicht nur herausgefunden, dass die Reihenfolge der Preise von den höchsten zu den niedrigsten höhere Umsätze einbringt, sondern in einer anderen Studie festgestellt, wie mit einem hervorgehobenen empfohlenen Preis noch bessere Ergebnisse erzielt werden.

MailChimp macht beides. Wir verankern auf Anhieb den höchsten Preis so, dass andere Optionen im Vergleich attraktiver werden.

Exampe of pricing anchoring

Ein anderer Grund, weshalb diese Taktik funktioniert, ist die wirksame „Tür-ins-Gesicht-Taktik“ (oder „Neuverhandeln nach Zurückweisung“ bzw. „Rejection-then-Retreat Technique“). Robert Cialdini behandelt dieses Thema ausführlich in seinem Buch, InfluenceIm Grunde stellt man eine erste große Forderung und im Anschluss eine kleinere (larger-then-smaller request): Wenn man diese Forderung abschlägt, gibt man nach Konzessionen der Gegenseite, d.h. nach dem Prinzip der Reziprozität, anschließend nach.

Als Beweis, dass dies funktioniert, verweist R. Cialdini auf einen Bericht, in dem Händler von Billardtischen ihren durchschnittlichen Umsatz um 50 % steigern konnten, indem sie die teureren Modelle zuerst vorführten und erst dann den Kunden ermöglichten, den Rest der Kollektion zu kaufen. Kurz gesagt, mit einer Preisgestaltung von oben nach unten ziehen potenzielle Kunden eher die mittleren Preise in Betracht.

#4: Preise bei höheren Stückzahlen nutzen

Cartoon about the anchoring bias man begging
Quelle

Eine Preisgestaltungstechnik, bei der Sie einen niedrigen Stückpreis anbieten, wenn größere Mengen gekauft werden. Zum Beispiel 3 Duschgels für insgesamt 5 Euro statt 2 Euro pro Stück.

Vor allem soll bei den Usern der Aspekt „Geldsparen“ verankert werden. Ein verlockendes Angebot, das sie bewegt, eine höhere Stückzahl zu kaufen, auch wenn sie im Grunde genommen gar nicht so viel brauchen. Supermarkt-Giganten haben über Jahre hinweg daraus Kapital geschlagen. Hier ein Beispiel der Website von E.Leclerc:

Discount anchoring effect
In großen Mengen kaufen heißt Geld sparen, etwas, bei dem wir nicht Nein sagen können.

Weitere kognitive Verzerrungen bei der Optimierung der Conversion Rate

Bandwagon Effekt

Wir neigen dazu, allein deshalb etwas zu tun, weil es andere auch tun, unabhängig davon, ob wir damit einverstanden sind oder nicht. Psychologen nennen das den Bandwagon-Effekt.

Eines der besten Mittel, die Vorteile der Conversion-Optimierung zu nutzen, ist der Social Proof auf Ihrer Website. Zu zeigen, wie viele Unternehmen Sie beliefern, die Namen Ihrer Kunden, Ratings, Rezensionen und Testimonials einbinden, um Glaubwürdigkeit herzustellen und Einfluss auf potenzielle Kunden zu üben, damit sie „auf den Wagen aufspringen“. Nehmen Sie sich ein Beispiel an dem Unternehmen Box und sehen Sie, wie es Zahlen und Namen präsentiert.

Social proof example on website
Quelle

Barnum Effekt

Ein psychologisches Phänomen, bei dem wir vage und allgemeine Aussagen wie eine präzise Beschreibung unserer eigenen Persönlichkeit auffassen, ohne aber daran zu denken, dass sie auch auf andere zutreffen können.

Auch Sie können diese Verzerrung mit der Personalisierung einer User Experience auslösen. Ihre potenziellen Kunden werden das Gefühl haben, einzigartig zu sein und dass man ihnen zuhört. Aber in Wirklichkeit treffen diese Aussagen auf ein ganzes Segment zu, nicht nur auf eine Person. Denken Sie über persönliche Empfehlungen mit Segmentierung der Besucher nach.

AB Tasty hat eine Kampagne mit seinem Kunden Sephora geführt, bei der es um die Anzeige eines Werbebanners für Kunden mit Treuekarte ging. Und raten Sie mal … Durch den Banner konnte bei den Transaktionen ein Anstieg um 16 % verzeichnet werden.

Sephora use case AB Tasty
Quelle

Framing Effekt

Der Framing-Effekt ist eine kognitive Verzerrung, bei der Menschen Entscheidung danach treffen, wie Ihnen Informationen präsentiert werden, entweder als Gewinn oder als Verlust.

Im Allgemeinen vermeiden wir Risiken, wenn die Option positiv formuliert wird, und werden eher risikoscheu, wenn in das Bild ein negativer Bezug eingebracht wird. Warum? Weil der Verlustschmerz deutlich stärker empfunden wird als das Glücksgefühl, wenn man etwas gewonnen hat.

Um diese psychologische Eigenart zu nutzen, regen Sie „zum schnellen Handeln an“, wenn Sie das Erlebnis für Ihre Besucher gestalten. Beispielsweise können Sie den Lagerbestand in Echtzeit, den Time Ticker oder den Wettbewerb in Szene setzen. Die Absicht, die dahinter steckt? Die Besucher sollen den unvermeidlichen Verlust spüren und diesen vermeiden, komme was da wolle!

Urgency example e-commerce
Quelle

Peak-End Rule Effekt

Der Peak-End Rule-Effekt ist eine praktische kognitive Abkürzung zu unserem Gehirn, das sich erinnert, ob ein Erlebnis gut oder schlecht war, je nachdem, wie wir uns beim höchsten Punkt des Erlebnisses (wenn intensive Emotionen im Spiel waren) und am Ende gefühlt haben.

Aus CRO-Sicht bedeutet dies, dass bei einer User Journey der Fokus auf einen hohen Punkt gelegt werden muss. Zwingen Sie den User beim Bezahlvorgang zum Beispiel nicht dazu, sich registrieren zu lassen, sondern geben Sie ihm die Möglichkeit, als „Gast“ zu zahlen, um jeglichen Missmut zu vermeiden.

Barnum effect check out example
Quelle

Auslöser für Anchoring Bias zurechtlegen

Eine ausgezeichnete psychologische Taktik, den empfundenen Wert Ihres Produkts anzuheben und den Entscheidungsprozess des Käufers zu beeinflussen. Aber zunächst müssen Sie Anker festlegen, die bei Ihren Kunden positive Reaktionen hervorrufen. Sie werden nicht alles in einem Zug perfektionieren können, weshalb zu kontinuierlichen A/B-Tests geraten wird.