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Was ist Retargeting und wie kann es Conversion Rates steigern?

Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie ziehen in einem Monat in ein neues Haus und haben begonnen, online für neue Möbel zu shoppen. Sie haben einen Couchtisch von Birch & Oak entdeckt, der Ihnen gefällt, ihn in den Warenkorb gelegt, aber – noch – nicht gekauft. Sie lassen sich Zeit, alle Ihre Optionen abzuwägen. 

Ein paar Tage später sehen Sie eine Online-Werbung für genau denselben Couchtisch von Birch & Oak. Ja, Sie sehen dieselbe Couchtisch-Anzeige jetzt auf verschiedenen Websites und Social-Media-Plattformen.

Schließlich entscheiden Sie sich für den Kauf.

Das ist Retargeting in der Praxis, ein Verfahren, das sich (wenn es richtig angewendet wird) als effektives Tool zur Steigerung der Conversion Rates erweisen kann.

Bedenken Sie Folgendes:

Retargeting Definition

Retargeting bedeutet der gezielte Einsatz von Werbung, um das Interesse eines Website-Besuchers zurückzugewinnen, der die Website verlassen hat, ohne etwas zu kaufen oder auf Ihre Call-to-Actions zu reagieren. Sie erhalten dadurch die Gelegenheit, im Gedächtnis des Besuchers präsent zu bleiben, und regen ihn an, zur Website zurückzukehren und den Kauf abzuschließen. 

 

retargeting diagram
Quelle

Erst kürzlich wurde mir bewusst, dass ich selbst das Ziel von Retargeting war: Ich suchte nach indischer Kleidung für einen Freund auf der Website von Kilol und sah später folgende Werbung auf Facebook:

 

retargeted ad
Anzeige einer Retargeting-Werbung von Kilol auf Facebook

Wie funktioniert Retargeting?

Firmen fügen Javascript-Code oder Pixel auf ihren Webseiten hinzu, in der Regel in der Fußzeile. Der Browser legt dann ein Cookie auf dem Computer des Besuchers ab, sobald dieser die Website aufruft. In diesem Cookie werden Informationen zum Online-Verhalten des Verbrauchers gespeichert, z.B. die aufgerufenen Produkte, die durchgeführten Websuchen und die Nutzung sozialer Medien. Auf der Grundlage dieser Daten spielen die Retargeting-Anbieter dann personalisierte Werbungen aus, die ihrer Meinung nach den jeweiligen Verbraucher am meisten anspricht. 

Hinweis: Um sicherzustellen, dass Sie mit Ihrem Retargeting gegen keine Datenschutzbestimmungen verstoßen, müssen Sie klar und deutlich darauf hinweisen, dass Sie die Daten Ihrer Besucher erfassen und verwenden. (Denken Sie daran: Cookies folgen lediglich den Benutzern, nicht den Computern.) 

 

notification of cookie use
BBC weist Website-Besucher auf die Verwendung von Cookies hin

Ist Retargeting lästig für die User?

Manchen Menschen macht es nichts aus, wenn man ihnen folgt. Sie hinterlassen ihre persönlichen Daten freiwillig, um relevante Werbung zu erhalten.

why consumers prefer certain retailers
Verbraucher darüber, warum sie mehr bei bestimmten Einzelhändlern kaufen.

Andere wiederum empfinden regelmäßiges Retargeting unter Umständen als lästig. Das kann vorkommen, wenn sie Retargeting-Werbung nach Besuchen von Websites erhalten, für die sie sich nicht wirklich interessierten. 

Um Werbemüdigkeit bei den Besuchern zu vermeiden, wenden Sie die Marketingregel der 7 an. Das bedeutet, Sie nutzen verschiedene Marketingkanäle (nicht nur Anzeigen), um beim Verbraucher in Erinnerung zu bleiben. Wie sich zeigt, je sichtbarer und relevanter Sie für die Verbraucher sind, und zwar über zahlreiche verschiedene Kanäle, umso besser sind Ihre Conversion-Chancen. Mit anderen Worten: Sie verkaufen 50 % mehr als auf anderem Wege!

 

marketing rule of 7
Marketing Rule of 7

 

Ist Retargeting dasselbe wie Remarketing?

Retargeting und Remarketing verfolgen zwar beide dasselbe Ziel, der Ansatz ist jedoch ein vollkommen anderer.

Retargeting verwendet Werbeanzeigen, um potenzielle Kunden zurückzuholen, die Ihre Website besucht, jedoch (aus unterschiedlichen Gründen) ohne etwas zu kaufen wieder verlassen haben.

 

retargeted ads
Beispiel einer Retargeting-Werbung

 

Beim Remarketing kommen personalisierte E-Mail-Kampagnen zum Einsatz, um Besucher zurückzuholen – eine Taktik, die auch zur Reduzierung der Kundenabwanderungsquote durchaus nützlich sein kann. eMarketer-Daten zufolge stufen  80 % aller Fachleute im Einzelhandel E-Mail Marketing als wichtigsten Treiber zur Kundenbindung ein.

 

remarketing emails
Amazon sendet Remarketing-Mails an Benutzer mit zurückgelassenen Warenkörben

 

Statisches und dynamisches Retargeting

Beim statischen Retargeting werden mehrere Versionen derselben Werbung als Teil einer breiter angelegten Kampagne erstellt. Anhand verschiedener Parameter können Sie festlegen, welche Werbung für die Besucher angezeigt werden soll, je nachdem, welche Seiten sie auf der Website aufrufen. 

Das dynamische Retargeting hingegen ist spezifischer: Hierbei wird personalisierte Werbung für die Besucher ausgehend davon erstellt, wie sie sich auf Ihrer Website verhalten haben (dabei wird häufig Machine Learning integriert, um das Verhalten zu analysieren und die Kampagne zu optimieren). 

Tipp: Bei manchen potenziellen Kunden funktioniert Retargeting einfach nicht. Sobald Sie diese „No-Go“-Besucher identifiziert haben, ist es am besten, sie aus Ihrer Liste zu löschen und sich auf Interessenten zu konzentrieren, die „aufnahmebereiter“ sind.

Die richtige Kulisse für das Retargeting

Zwar stehen verschiedene Zielplattformen zur Auswahl, die zwei beliebtesten sind jedoch Google AdWords und Facebook. (Sie brauchen nicht unbedingt auf beide zurückgreifen. Sie müssen jedoch wissen, mit welcher sich Ihre potenziellen Neukunden erfolgreicher erreichen lassen.) 

Dann gibt es verschiedene Retargeting-Anbieter wie AdRoll, ReTargeter und Perfect Audience, die unterschiedliche Plattformen abdecken (einschließlich Google). 

Nachstehend ein paar Ressourcen, die einen besseren Einblick in die Nutzung dieser Tools vermitteln: 

Best Practices für erfolgreiches Retargeting

Segmentieren Sie Ihre Zielgruppe

Besucher verfolgen unterschiedliche Ziele und haben unterschiedliche Interessen. Das bedeutet, Retargeting funktioniert nicht mit einem Universalkonzept.

Zum Retargeting des Besuchers einer Produktseite könnten Werbeanzeigen im Karussell-Format dargestellt werden, um den Besucher dazu zu bewegen, neue Produkte zu entdecken. Für einen Besucher, der seinen Warenkorb zurückgelassen hat, wäre eine Retargeting-Anzeige effektiver, die eine Ermäßigung oder kostenlose Lieferung verspricht.

Sie sollten zudem eine Segmentierung Ihrer Besucher nach der Zeit, die seit dem letzten Besuch Ihrer Website verstrichen ist, in Erwägung ziehen. Ein Besucher, der Ihre Website vor einer Woche aufgerufen hat, sollte nicht dieselbe Werbung erhalten wie ein Besucher, der vor einem Monat zuletzt auf Ihrer Website war. 

Optimieren Sie Ihre Werbung

In einer HubSpot-Umfrage gaben 63 % der Befragten an, die meisten Online-Ads erweckten ihrer Meinung nach keinen professionellen Eindruck und wären die reinste Beleidigung für ihre Intelligenz.  

Um das zu vermeiden, versuchen Sie, Folgendes in Ihre Werbung einzubauen:

  • Bilder, die ins Auge fallen: Bilder müssen den Text von Werbeanzeigen vervollständigen. Ganz allgemein kann beobachtet werden, dass Werbung mit Fotos von Menschen mehr Wirkung zeigt als Werbung ohne Fotos.
  • Spritzige Titel: Bringen Sie die Benutzererwartungen in möglichst wenigen Worten zum Ausdruck.
  • Klarer Ausdruck: Ohne langweilig zu werden, gehen Sie auf die Bedenken des Benutzers ein und regen Sie seine Neugier an.
  • Eindeutiger Call-to-Action (CTA): Verwenden Sie einen aktionsorientierten Slogan, um die Leser anzuziehen. Ersetzen Sie abgedroschene Verben durch überzeugende, wie beispielsweise beanspruchen, vormerken, aktivieren usw. Verwenden Sie den dringlichen Aspekt, sofern er in den Zusammenhang passt.
  • Post-Click-Landingpage: Stellen Sie sicher, dass die Benutzer auch das erhalten, was sie erwarten!

Legen Sie einen Frequency Cap fest

100 Mal dieselbe Werbung zu zeigen ist nicht unbedingt der beste Weg, Aufmerksamkeit zu wecken. In vielen Fällen entwickelt der Benutzer sogar eine Art „Banner-Blindheit“ und ignoriert die Werbung vollständig. 

Stellen Sie einen Frequency Cap ein, um festzulegen, wie oft eine Werbung für denselben Benutzer angezeigt werden soll. Die ideale Frequenz gibt es nicht. Um also den optimalen Wert ausfindig zu machen, ist es am besten, A/B-Tests für Kampagnen durchzuführen. Mit diesen Tests lassen sich Kampagnenkosten senken, die Click-Through-Rate (CTR) verbessern und Conversion Rates erhöhen.

(Es lohnt sich auch, ein „Recency Capping“ in Betracht zu ziehen, d. h. zu berücksichtigen, wie viel Zeit zwischen der Anzeige derselben Werbung für einen Benutzer vergeht.)

Rotieren Sie Ihre Anzeigen

Eine ReTargeter-Studie hat ergeben, dass sich bei der Anzeige derselben Ads während eines Zeitraums von etwa fünf Monaten die CTR um nahezu 50 % verringert. Die Hauptschuld daran trägt unter anderem die Tatsache, dass je öfter Menschen dieselbe Werbung sehen, diese Werbung umso mehr im Hintergrund verschwindet. Die Werbung wird unsichtbar, ungeachtet der Attraktivität des CTA. 

Um diese Hürde zu überwinden, entwerfen Sie verschiedene Versionen derselben Werbung mit unterschiedlichen Bildern und CTAs. Daraus ergibt sich noch ein anderer Vorteil: Sie finden heraus, auf welche Art von Botschaften die Besucher am ehesten reagieren.

Verwenden Sie Burn Pixel

Retargeting bei der falschen Zielgruppe ist die reinste Zeitverschwendung und Vergeudung Ihres Marktingbudgets. Um das zu verhindern, versuchen Sie den Einsatz eines Burn Pixels: ein Snippet-Code, der auf einer Post-Transaktionsseite platziert wird, um Benutzer zu entfernen, die einen Kauf abschließen.  

Ziel ist, diese Kunden nicht erneut mit demselben Produkt anzusprechen, das sie bereits gekauft haben, sondern sie zu Kampagnen weiterzuleiten, die mit der Kaufhistorie als Grundlage den Schwerpunkt auf Upselling und Cross-Selling legen.

Zusammenfassung

Retargeting kann Ihren ROI ankurbeln, Brand Awareness schaffen und Ihre Conversions fördern. Wenn Retargeting von den Benutzern jedoch als aufdringlich empfunden wird, kann es sogar potenzielle Kunden vergraulen. Es ist besonders wichtig, die Zielgruppen zu segmentieren, die richtige Kadenz zu wählen und permanent Tests durchzuführen, um relevant zu bleiben und die Benutzer zur Rückkehr zu Ihrer Website zu bewegen. 

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9min. Lesezeit

Opt-In und Opt-Out: Ein Leitfaden für das E-Mail-Marketing

Beim Opt-In E-Mail-Marketing werden Kontaktdaten durch einen ‚Anmelden’- oder ‚Registrieren‘-Call-to-Action auf einer Website erfasst. Die Daten werden dann zur Versendung von Newslettern oder zu allgemeinen Werbezwecken verwendet.

Zwar haben die Website-Besucher nicht direkt ihre Zustimmung gegeben, Informationen von der Firma zu erhalten, aber Interesse bekundet und bereitwillig ihre Kontaktdaten hinterlassen.

Opt-in vs Opt-out; the guide to email marketing

Beim Opt-Out im E-Mail-Marketing werden die Kontaktdaten automatisch in eine Marketingliste aufgenommen, was der Besucher erst bemerkt, wenn er Mitteilungen erhält. Der Empfänger der E-Mail mag dies als Belästigung empfinden; allerdings lassen sich mithilfe dieses Verfahrens erfolgreich qualitative Leads generieren.

Trotz des zunehmenden Gerüchts, dass das E-Mail-Marketing zwischen 2014 und 2018 rückläufig ist, wurde geschätzt, dass der durchschnittliche Büroangestellte in den USA rund 90 E-Mails verschickte, wobei 40 E-Mails vor allem geschäftliche Aspekte betrafen. Das macht mehr als deutlich, dass eine Kontaktaufnahme per E-Mail nach wie vor die bei weitem bevorzugte Methode der meisten Menschen weltweit ist.

Der neue Ansatz, Call-to-Actions auf Websites mit Opt-In einzusetzen, um E-Mail-Adressen zu erhalten, hat sich zur Erfassung hochqualitativer Kontaktlisten für gezielte Marketingkampagnen als zunehmend erfolgreich erwiesen. Mit Öffnungsraten bei Marketing-Mails von nach wie vor rund 85 % und Click-through-Rates von etwa 25 % für die meisten Branchen ist E-Mail-Marketing weit davon entfernt, seinen Ruf als erfolgreiches Marketingtool zu verlieren.

Richtig eingesetzt sind Opt-In- und Opt-Out-Mails hinsichtlich Marketingkosten und Zeitaufwand von großem Nutzen, wenn man die beeindruckenden Click-Through-Rates und den bedeutenden Zuwachs an neuen Abonnenten berücksichtigt, die allein dem Opt-In zugeschrieben werden.

Wir möchten die Unterschiede bei der Anwendung dieser Verfahren genauer unter die Lupe nehmen und einige Leitlinien für erfolgreiche E-Mail-Marketingkampagnen mit Opt-In aufzeigen.

Opt-In oder Opt-Out – Was ist besser?

Was ist also der Unterschied zwischen dem Opting-In zum Empfang von Marketing-Mails und dem Opting-Out von Marketingmitteilungen? Und wo eignet sich der Begriff „Abbestellen“ im E-Mail-Marketing?

Das Konzept der Opt-In-Mails ist ein geradliniger, unkomplizierter Marketingansatz: Sie nehmen Kontakt zu Personen auf, die ihre Kontaktdaten über die Anmeldung auf einer Website geliefert haben. Die Opt-In-Methode wird zunehmend beliebter, da Firmen dadurch direkt von den Besuchern ihrer Website eine solide Liste mit Kontakten erstellen können und sich nicht auf den eher traditionellen Ansatz verlassen müssen, eine Liste potenziell relevanter Kontakte zu kaufen.

E-Mail-Marketing mit Opt-Out ist etwas kniffliger, wenn es darum geht, das Interesse zu halten, insbesondere bei zeitlich begrenzten Angeboten, da viele Empfänger bereits bei den ersten Mitteilungen das Interesse verlieren. Und das kann wiederum zur Folge haben, dass die Person den gefürchteten „Abbestell-Button“ anklickt – nicht gerade ideal.

Opt-In-orientiertes E-Mail-Marketing ist eine perfekte Gelegenheit, neue Leads zu fesseln und zu pflegen, wenn jemand bereits Interesse an Ihrer Firma oder Ihrem Produkt gezeigt hat. Dann ist Ihre Marketingkampagne an der Reihe, die Interessenten zu überzeugen. Wenn sie gut verfasst und ansprechend genug ist, kann sie diese potenziellen Neukunden zu vollwertigen Einnahmequellen für Ihr Geschäft machen.

Die Vorteile von E-Mail-Marketing mit Opt-In

Im Vergleich zum Opt-Out-Marketing weckt Opt-In bei vielen Marken größeres Vertrauen, da die Empfänger der Marketing-Mails zuvor bereits Interesse an der Firma oder am Produkt gezeigt haben. Die Erstellung einer soliden, qualitativen Marketingliste per Opt-In hat sich als sicherere Methode für Unternehmen erwiesen, wenn es gilt, konkrete Ergebnisse beim E-Marketing zu erzielen.

Ein weiterer Vorteil des Opt-In-Marketings sind die jahrelang konstant hohen Öffnungsraten für Firmen rund um den Globus, im Vergleich zu dem jüngeren Verfahren des Social-Media-Marketings. Marken testen alternative Methoden, um potenzielle Neukunden auf Plattformen wie Twitter und Instagram direkt zu erreichen, indem sie Direktmitteilungen zu Rabatten und Angeboten senden, die ihrer Meinung nach für ihre Follower von Interesse sein könnten. Die Ergebnisse lassen allerdings darauf schließen, dass die meisten Menschen einfach nicht für eine direkte Kontaktaufnahme über ihre persönlichen Social Accounts bereit sind. Hinzu kommt eine überaus dürftige Öffnungsrate von nur 0,58 % bei direkten Nachrichten.

Ein etwas weniger interessanter, aber eindeutiger Vorteil von Opt-In-Mails ist, dass sie gesetzlich geregelt sind, mit der Absicht, personenbezogene Daten zu schützen, wenn Firmen diese Daten speichern und verwenden. Und das bringt uns zum Thema der geltenden Vorschriften…

Worum handelt es sich bei der DSGVO?

Ganz genau.. um eine gesetzliche Verordnung. Sie mag einem so attraktiv erscheinen wie ein altbackenes Brötchen, hat sich jedoch in der letzten Zeit für Firmen, die in der EU tätig sind, zu einer wichtigen Richtlinie für die Speicherung und Nutzung persönlicher Kontaktdaten entwickelt. Die ist im Mai 2018 in Kraft getreten, mit dem Ziel, den Schutz personenbezogener Daten zur gewährleisten, insbesondere bei der Erstellung von Marketinglisten durch Firmen zum Zweck der Kontaktaufnahme. Für Firmen in den USA gilt eine mit der DSGVO vergleichbare Verordnung, der von George Bush 2003 eingeführte CAN-SPAM-Act, der Privatpersonen vor Marketingkommunikation schützt, der sie nicht zugestimmt haben (also ohne Opt-In).

GDPR and email marketing

Ungeachtet des trockenen juristischen Fachjargons dienen diese Vorschriften dazu, sowohl Firmen als auch Empfänger vor einem Missbrauch ihrer Daten zu schützen. Wie bereits angesprochen ist bei jeder Art von Kommunikation mit einer Person ein bestimmtes Niveau der Zustimmung durch den Empfänger gegeben. Die Person stimmt entweder zu (per Opt-In bei der Registrierung), von Ihnen Neuigkeiten zu erhalten, oder sie wird ohne ihr Wissen in eine Liste aufgenommen und kontaktiert, da sie Interesse an einer Drittpartei oder verbundenen Firma gezeigt hat. Bei all diesen Methoden werden letztendlich die persönlichen Kontaktdaten einer Person gespeichert und verwendet.

Natürlich ist an der Erstellung einer E-Mailliste mithilfe der Opt-In- oder Opt-Out-Marketingverfahren nichts auszusetzen, dennoch wird die Zustimmung zu E-Mailing seit einigen Jahren zunehmend debattiert. Gesetzliche Vorschriften sind mehr denn je Grundvoraussetzung dafür, dass Daten nicht missbraucht werden, da allein in den letzten Jahren zahlreiche Firmen Sicherheitsverletzungen erfahren mussten, bei denen Kundendaten entwendet wurden.

Double-Opt-In und Lead Nurturing

Die Option zum Double-Opt-In macht einen zusätzlichen Klick auf einen Link erforderlich, der in einer weiteren Mitteilung gesendet wird, beispielsweise in einer E-Mail oder Textnachricht. Dieser zusätzliche Klick bestätigt das Interesse an Ihrer Firma und den Wunsch, von Ihnen „zu hören“, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich die Interessenten in Kunden umwandeln lassen und auf Ihre Kontaktaufnahme reagieren werden. Das Double-Opt-In ist nicht zwangsläufig für jede E-Mail-Kampagne geeignet, bietet jedoch zusätzliche Sicherheit für Firmen, die eine Kontaktliste höchster Qualität anstreben.

Mit dem Senden einer Bestätigungsnachricht beginnen Sie mit der Pflege Ihrer Leads. Sie stellen für sich wie auch für den E-Mail-Empfänger sicher, dass dieser wirkliches Interesse an den Informationen und Angeboten Ihrer Firma hat. Nachdem der Empfänger zum zweiten Mal sein Interesse bestätigt hat, ist die Qualität Ihres Marketing-Materials ausschlaggebend dafür, dass der Interessent letztendlich zum Kunden wird.

Die Double-Opt-In-Methode ist ideal für Firmen, die Gutscheine und andere Rabatte exklusiv für Abonnenten anbieten, und verhindert zudem, dass E-Mails im Spam-Ordner landen. Wenn eine E-Mailliste nicht vorrangig auf Sonderangebote usw. ausgerichtet ist, ist die einfache Opt-In-Option durchaus ausreichend. Solange Ihre Firma für ihr E-Mail-Marketing das Opt-In-Verfahren einsetzt, bleibt Ihre Korrespondenzliste sauber und sicher.

In gesetzlicher Hinsicht ist das Double-Opt-In eine doppelte Absicherung – mit dieser Methode wird sichergestellt, dass die Kontaktperson einer Kontaktaufnahme wirklich zustimmt.

Timing ist alles beim Versenden von E-Mails

Wie bei vielen Dingen im Leben ist Timing von grundlegender Bedeutung, wenn E-Mails im Rahmen von Werbekampagnen versendet werden – nur so kann der Erfolg der Aktion sichergestellt werden. Je nach der angepeilten Zielgruppe, ob B2B oder B2C, kann sich der Wochentag auf den Erfolg der Öffnungsrate auswirken. Dienstag gilt allgemein als bester Tag für die Versendung von B2B-Newslettern und allgemeinen Marketinginformationen, wohingegen B2C-Firmen den Samstagmorgen für die Realisierung maximaler Öffnungsraten als optimal einstufen. Dann ist da noch die Tageszeit, zu der eine E-Mail eingeht. Zu vermeiden ist jede Uhrzeit, zu der der Empfänger mit großer Wahrscheinlichkeit vollauf beschäftigt ist. 9 Uhr vormittags beispielsweise ist absolut zu vermeiden, während der Zeitraum zwischen 12 und 14 Uhr gute Aussichten bietet.

timing is everything in email marketing

Vermeiden des Spam-Ordners

E-Mail-Anbieter wie Gmail und Microsoft haben sich jahrelang mit der Entwicklung von Algorithmen beschäftigt, um Spam-Wörter in E-Mails ausfindig zu machen und dadurch sicherzustellen, dass alle potenziellen Spam-Mails automatisch ausgefiltert werden, ohne dass sich der Benutzer dessen überhaupt bewusst ist. Um diese automatische Ausfilterung zu vermeiden, muss der E-Mail-Inhalt gut verfasst sein. Informieren Sie den Leser direkt über Ihr Anliegen, vermeiden Sie Wörter wie „kaufen“, „Spam“ oder „kostenlos“ im Betreff der Mail und versuchen Sie, ihn nicht mit einer allzu bildreichen Sprache zu überfordern, wenn er Ihre E-Mail letztendlich öffnet.

Avoiding the 'spam' folder

Fazit

Der Erfolg Ihrer E-Mail-Marketingkampagne ist von verschiedenen Faktoren abhängig, u.a. die Qualität des Inhalts, die Tageszeit, zu der sie gesendet wird, wie auch die Qualität der Kontakte, an die sie sich richtet. Trotz der ärgerlichen Gerüchte um das (bevorstehende) Ende des E-Mail-Marketings sprechen die Statistiken eine andere Sprache. Social Advertising, clevere Cookie-Optionen und andere praxisbewährte digitale Methoden mögen von sich reden machen, Opt-In-E-Mail-Marketing ist jedoch nach wie vor die erfolgreichste Kampagnenstrategie, die 2019 vom Independent Department of Marketing Bureau bzw. IMDB als die erfolgreichste Methode der Kommunikation mit potenziellen Kunden eingestuft wurde.

Feature Image Credit from HostReviews.